Deutschland

Messeabsagen: Fachverband rät zu Digitalisierung

Die Corona-Pandemie hat zu zahlreichen Absagen von Messen und Konferenzen geführt - eine riesiges Problem für viele Unternehmen.
08.04.2020 13:35
Lesezeit: 1 min

Die Ausbreitung des Coronavirus führt zu verstärkten Absagen von Messen, die gerade für viele Unternehmen oft das wichtigste Marketinginstrument sind. Deswegen rät der Bundesverband für Industrie Kommunikation (BVIK) den Firmen den Blick nach vorne zu richten und verstärkt auf die Digitalisierung bei der Vermarktung zu setzen.

„Einerseits geht es jetzt um Schadensbegrenzung und andererseits zugleich darum, den Weg nach vorne zu gestalten. Das derzeitige Geschehen ist wahrscheinlich der letzte, entscheidende Ruck nach vorn für die Digitalisierung im B2B-Marketing. Digitale Kommunikations- und Vertriebswege zu installieren verursacht jedoch hohe Kosten – jetzt Marketing-Budgets zu kürzen, wäre daher die denkbar schlechteste Maßnahme“, erläutert Ramona Kaden, Geschäftsführerin und Vorstand des BVIK.

Hintergrund: Deutschland zählt mit rund zehn Millionen Besuchern überregionaler Veranstaltungen zu den wichtigsten Standorten weltweit. Laut Verband wurden 178 überregionale Messen gezählt – darunter bekannte Großveranstaltungen wie die Hannover Messe und eine Vielzahl kleinerer, hochgradig spezialisierter Leitmessen.

Dabei wurden bereits die Internationale Tourismus-Börse (ITB) in Berlin und die Buchmesse in Leipzig abgesagt. Darüber hinaus haben die Veranstalter die Hannover Messe auf Juli verlegt. Eigentlich hatte die BVIK im laufenden Jahr mit einem Umsatzvolumen für die Veranstalter von vier Milliarden Euro gerechnet, die sie nun mit Sicherheit nicht mehr erreichen können.

Doch nicht nur für die Organisatoren sind die Absagen bedeutsam, sondern auch die Mittelständler. Gerade der persönliche Kontakt, den die Unternehmen auf einer Messe knüpfen, ist für die Firmen in der Regel kaum zu ersetzen. Bisher macht die Onlinevermarktung nur einen sehr geringen Teil ihrer Marketingaktionen aus. Deshalb ist es nun für die Betroffenen Zeit, ihre Konzepte zu überdenken und verstärkt auf die Digitalisierung zu setzen. So ist Kaden davon überzeugt, dass „im Industriesektor der intelligente Mix aus direktem Mensch-zu-Mensch-Kontakt und High-Tech-Anwendungen wie Virtual und Augmented Reality oder auch Marketing-Automation-Lösungen den Erfolg in Zukunft sichert“.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin 2026: Droht der nächste Crash oder ein neuer Reifegrad des Marktes?

Wie sich Bitcoin im Jahr 2026 verhalten wird, lässt sich nicht eindeutig voraussagen. Was sich jedoch belastbar analysieren lässt, sind...

 

DWN
Finanzen
Finanzen KGHM-Aktie aktuell: Warum der Kupfer-Boom jetzt zur globalen Gefahr wird
16.12.2025

Die Kupferpreise steigen schneller als jede Prognose und die KGHM-Aktie jagt von Rekordhoch zu Rekordhoch. Doch Analysten preisen nun...

DWN
Politik
Politik Deutsche Soldaten für Ukraine? Europäer bieten Schutztruppe an
16.12.2025

Eine Schutztruppe für die Ukraine? Bundeskanzler Merz und europäische Staatschefs haben einen Plan vorgestellt. Doch wie reagieren die...

DWN
Politik
Politik Bundestag Offline: Internet-Ausfall im Bundestag - kein russischer Cyberangriff
16.12.2025

Das Computernetzwerk des Deutschen Bundestags war flächendeckend ausgefallen. Da das Problem ungefähr zeitgleich mit dem Besuch des...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Rückstand bei Bezahlung: Frauen verdienen weiterhin weniger als Männer
16.12.2025

Hartnäckig hält sich der Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern. Nur ein Teil der Lohnlücke ist erklärbar.

DWN
Finanzen
Finanzen Digitalwährung: EU-Finanzminister beschließen digitalen Euro
16.12.2025

Der „Digitale Euro“ soll ab 2029 Realität werden: Die Pläne für eine Digitalwährung in der Euro-Zone schreiten voran. Die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Rentenkommission startet: Experten sollen Reform ohne feste Vorgaben prüfen
16.12.2025

Nach langem Hin und Her um das erste Rentenpaket nimmt ein neues Gremium seine Arbeit auf. Die Kommission aus Fachleuten soll Vorschläge...

DWN
Panorama
Panorama Corona-Impfschäden: Wann haften Hersteller für Gesundheitsfolgen?
16.12.2025

Kopfschmerzen, Fieber oder sogar Hörverlust – treten nach einer Corona-Impfung gesundheitliche Probleme auf, suchen Betroffene häufig...

DWN
Finanzen
Finanzen Neues Silberpreis-Rekordhoch: Warum das Edelmetall vor einer historischen Neubewertung steht
15.12.2025

Die Silber-Rallye ist ungebrochen und die Kurse eilen von einem Allzeithoch zum nächsten. Warum trotz neuem Silberpreis-Rekordhoch zum...