Deutschland

Die Telemedizin erlebt in Deutschland eine Renaissance

In der Corona-Krise nutzen deutlich mehr Ärzte Videosprechstunden. Die Telemedizin erlebt in Deutschland eine Renaissance.
02.04.2020 14:08
Aktualisiert: 02.04.2020 14:08
Lesezeit: 1 min
Die Telemedizin erlebt in Deutschland eine Renaissance
Eine Telenotärztin sitzt vor dem Bildschirm. (Foto: dpa) Foto: Marius Becker

In der Corona-Krise nutzen deutlich mehr Ärzte Videosprechstunden. Beim Software-Spezialisten Compugroup Medical, der Telemedizin-Lösungen anbietet, stieg die Zahl der in Deutschland angeschlossenen ambulanten Arztpraxen von 700 beim Start der Plattform vor einem Monat auf rund 17.500. Zudem seien inzwischen 100 Kliniken dabei, sagte Compugroup-Manager Ralph Körfgen am Montag.

International seien mit Ländern wie Italien, Frankreich und Belgien inzwischen 46.000 Kunden angeschlossen und Compugroup komme auf 200.000 Videosprechstunden pro Woche. Sie dauerten im Schnitt neun bis zehn Minuten.

Wolfgang Schneider-Rathert, ein Arbeitskreisleiter in der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin, geht davon aus, dass sich Videosprechstunden dauerhaft stärker im Alltag einbürgern werden. "Ich bin mir sicher, dass wir durch diese Krise einen ganz wesentlichen digitalen Sprung machen werden."

Die Voraussetzungen für Telemedizin habe es zwar schon vorher gegeben - die aktuelle Lage schaffe nun aber auch den Druck, die neuen Möglichkeiten zu nutzen, so Schneider-Rathert. In seine eigene Praxis kämen aktuell vier bis fünf Patienten pro Tag statt der üblichen 40 bis 50 - zugleich mache er um die 30 Videosprechstunden. "Ich kann ganz sicher sagen, dass ich nicht mehr in Altenheime fahren werde, wenn die Pflegekraft anruft und sagt, da ist die Ferse ein bisschen rot."

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik EU plant Ukraine-Hilfe: Kann Russlands eingefrorenes Vermögen helfen?
13.11.2025

Die Europäische Union steht vor einer heiklen Entscheidung: Sie will die Ukraine weiterhin finanziell unterstützen, sucht jedoch nach...

DWN
Politik
Politik Zollfreigrenze in der EU: Billigwaren künftig ab dem ersten Euro zollpflichtig
13.11.2025

Billige Online-Waren aus Asien könnten bald teurer werden. Die EU plant, die 150-Euro-Freigrenze für Sendungen aus Drittländern...

DWN
Politik
Politik EU-Politik: Fall der Brandmauer öffnet Tür für Konzernentlastungen
13.11.2025

Das EU-Parlament hat das Lieferkettengesetz deutlich abgeschwächt. Künftig sollen nur noch sehr große Unternehmen verpflichtet sein,...

DWN
Politik
Politik Wehrdienst-Reform: Union und SPD einigen sich auf Kompromiss
13.11.2025

Union und SPD haben ihren Streit über den Wehrdienst beigelegt – und ein Modell beschlossen, das auf Freiwilligkeit setzt, aber eine...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Google: Milliardenstreits um Marktmissbrauch
13.11.2025

Google steht erneut unter Druck: Die Preissuchmaschine Idealo verlangt Milliarden, weil der US-Konzern angeblich seit Jahren seine...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs aktuell: Stabilisierungsversuch nach Kursverlusten
13.11.2025

Nach der kräftigen Korrektur in den vergangenen Tagen zeigt sich der Bitcoin-Kurs aktuell moderat erholt – was steckt hinter dieser...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Gender Pay Gap in der EU: Was die neue Richtlinie wirklich fordert
13.11.2025

Die EU hat mit der Richtlinie 2023/970 zur Gehaltstransparenz die Gender Pay Gap im Fokus. Unternehmen stehen vor neuen Pflichten bei...

DWN
Finanzen
Finanzen Telekom-Aktie: US-Geschäft treibt Umsatz trotz schwachem Heimatmarkt
13.11.2025

Die Telekom-Aktie profitiert weiter vom starken US-Geschäft und einer angehobenen Jahresprognose. Während T-Mobile US kräftig wächst,...