Deutschland

Corona beschert Daimler heftigen Gewinneinbruch im ersten Quartal

Die Werke wochenlang dicht, deutliche Rückgänge beim Absatz: Dass Daimler in der Corona-Krise auch finanziell Federn lassen muss, war zu erwarten. Nun hat der Konzern erste Zahlen vorgelegt.
23.04.2020 11:49
Lesezeit: 1 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Coronavirus-Krise mit geschlossenen Autohäusern und Stillstand in den Werken hinterlässt bei Daimler deutliche Spuren in der Bilanz. Im ersten Quartal brach der Gewinn vor Zinsen und Steuern um fast 78 Prozent auf nur noch 617 Millionen Euro ein, wie der Autobauer in der Nacht zum Donnerstag auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte. Rechnet man Sondereffekte wie etwa die Kosten für die Dieselaffäre oder Umstrukturierungen heraus, bleiben im operativen Geschäft immerhin 719 Millionen Euro.

Auch die Aussichten für 2020 insgesamt sind düster. Zwar sei eine Prognose angesichts der immer noch kaum überschaubaren Folgen der Coronavirus-Pandemie schwierig, hieß es. Die Auswirkungen auf Kundennachfrage, Lieferketten und Fahrzeugproduktion könnten nicht detailliert und auf sicherer Basis geschätzt werden. Absatz, Umsatz und Ergebnis dürften am Ende aber unter dem Niveau des Vorjahres liegen. Für den Absatz hatte Daimler das ohnehin schon erwartet. Der Umsatz hätte nach ursprünglicher Planung aber zumindest auf dem Niveau des Vorjahres liegen sollen, das operative Ergebnis sogar deutlich darüber.

Daimler hatte im ersten Quartal weltweit rund 477.400 Autos der Kernmarke Mercedes-Benz abgesetzt, das waren knapp 15 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, so die dpa. Im gleichen Maße gingen die Verkaufszahlen bei den Vans zurück. Deutliche Rückgänge gab es im wichtigsten Markt in China, wo die Ausbreitung des Coronavirus früher begonnen hatte. In Europa und in den USA, wo die Welle später einsetzte, gingen die Zahlen aber ebenfalls schon zurück.

Finanziell Federn lassen muss aber nicht nur die Auto- und Van-Sparte. Auch im Lastwagen- und Busgeschäft sowie in der Sparte für Mobilitäts- und Finanzdienstleistungen brach der operative Gewinn deutlich ein.

Der Konzern sieht sich finanziell dennoch gut aufgestellt für die Zeit nach der Corona-Krise: «Angesichts des Umstands, dass wir umfassende Maßnahmen zum Schutz unseres Barmittelbestands getroffen und unsere finanzielle Flexibilität erhöht haben, sind wir zuversichtlich, für die Zeit während und nach der Krise gut positioniert zu sein.» Der Konzern hatte zur Sicherheit erst kürzlich mit mehreren Banken eine Vereinbarung über eine neue Kreditlinie von 12 Milliarden Euro geschlossen.

Nach vier Wochen Stillstand in großen Teilen der Produktion fährt Daimler seine Werke seit Montag nach und nach und unter strengen Hygienevorgaben wieder hoch. Die Kurzarbeit, die seit dem 6. April gilt, läuft nach bisherigem Stand noch bis Ende des Monats weiter. Etwa 80 Prozent der rund 170.000 Beschäftigten in Deutschland sind davon in unterschiedlichem Maße betroffen.

Die vollständigen Quartalszahlen will Daimler am 29. April veröffentlichen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Führen Sie die weltweit größten Kryptowährungen wie DOGE und BTC direkt ein und erzielen Sie über die COME-Mining-Plattform einen Gewinn von über 5.000 US-Dollar pro Tag.

Die Nachfrage nach Bitcoin (BTC) ist in letzter Zeit weiter gestiegen, und die Anlegerstimmung hat sich deutlich verbessert. Die COME...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Trade Republic-Aktie im Fokus: Trade Republic hat Portfolio um Festzinsprodukte erweitert
16.10.2025

Die Trade Republic-Aktie steht erneut im Fokus, nachdem das Unternehmen sein Angebot im Bereich Zinsprodukte erweitert hat. Anleger...

DWN
Politik
Politik 123.000 Sicherheitsbeauftragte sollen wegfallen
16.10.2025

Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) will Betriebe von Bürokratie beim Arbeitsschutz entlasten und mehr als 123.000 spezielle...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Nach Wirecard-Insolvenz: BGH prüft Ansprüche von Aktionären
16.10.2025

Fünf Jahre nach der spektakulären Pleite von Wirecard stehen zehntausende Aktionäre noch immer mit leeren Händen da. Ihre Forderungen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ryanair-Aktie im Blick: Fluggesellschaft Ryanair reduziert Angebot in Deutschland
16.10.2025

Die irische Fluggesellschaft Ryanair setzt ihren Kurs der Angebotsreduzierung in Deutschland fort. Im Winterflugplan 2025/2026 werden...

DWN
Finanzen
Finanzen Silberpreis auf Rekordniveau: Warum Silber den großen Bruder Gold aktuell in den Schatten stellt
16.10.2025

Nach seinem Allzeithoch zur Wochenmitte zeigt sich der Silberpreis aktuell kaum schwächer und bleibt auf Rekordniveau. Während der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Quereinsteiger: Fachfremde Talente finden und erfolgreich einarbeiten
16.10.2025

Vor einigen Jahrzehnten war es noch üblich, den Beruf, der als junger Erwachsener erlernt wurde, bis zur Rente auszuführen. In unserer...

DWN
Finanzen
Finanzen TSMC-Aktie auf Wachstumskurs: Neuer Höchstwert durch KI
16.10.2025

TSMC profitiert vom globalen KI-Boom und setzt neue Maßstäbe im Chipmarkt. Der taiwanische Konzern erwartet 2025 einen höheren Umsatz...

DWN
Politik
Politik Nach Geiselfreilassung: Netanyahu und Israels Rolle im Gaza-Krieg
16.10.2025

Die Situation in Israel und Gaza zeigt die anhaltende Fragilität des Friedens im Nahen Osten. Politische Entscheidungen, militärische...