Politik

Merkel stimmt Deutsche auf höheren EU-Beitrag ein

Kanzlerin Merkel stellt die Bundesbürger darauf ein, dass der deutsche Beitrag zum EU-Haushalt und zu den Rettungs-Fonds steigen wird. Ausschlaggebend sei die Corona-Krise. Zuvor wurde bekanntgegeben, dass der deutsche Beitrag zum EU-Haushalt aufgrund des Brexits auf jährlich 42 Milliarden Euro steigen soll. Folglich werden es nun noch viel mehr.
25.04.2020 18:45
Aktualisiert: 25.04.2020 18:45
Lesezeit: 1 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
Merkel stimmt Deutsche auf höheren EU-Beitrag ein
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nimmt in der Plenarsitzung des Deutschen Bundestages ihre Handtasche hoch. (Foto: dpa) Foto: Michael Kappeler

Bundeskanzlerin Angela Merkel sagt in ihrem Video-Podcast vom 25. April 2020: “Wir brauchen nach der Krise und auch im Auslaufen der Krise ein Konjunkturprogramm, und die wirtschaftlichen Schäden werden groß sein. Deshalb wird dies auch ein Programm sein im Zusammenhang mit dem europäischen Haushalt, in dem auch Deutschland sich sehr viel mehr wird engagieren müssen, als das in unserem bisherigen Planungen der Fall war. Wir wollen das, damit wir auch in die Zukunft investieren können, und das heißt in den Klimaschutz.”

Deutschland werde es auf Dauer nur dann gut gehen, wenn es auch Europa gut geht. Die Corona-Pandemie sei “eine gewaltige Herausforderung. Europa ist in einer solchen Situation natürlich noch wichtiger als in ganz normalen Zeiten.” Es werde darauf ankommen, “in den nächsten Wochen und Monaten zu zeigen, dass wir zusammengehören, dass wir die Schäden, die wirtschaftlichen Folgen dieser Krise aufarbeiten werden und dass wir alles erreichen wollen, damit Europa in dieser Situation zusammenwächst”, meint sie.

Am 1. Juli übernimmt Deutschland erstmals seit 13 Jahren wieder die EU-Ratspräsidentschaft. Themen sollten eigentlich vor allem Klimaschutz und Digitalisierung sein, der Brexit und die mittelfristige Finanzplanung der EU. Es werde sich die Frage stellen, wie ein "leistungsfähiges europäisches Gesundheitssystem in allen Mitgliedsstaaten" aufgebaut werden könne, sagte Merkel weiter. Als weitere Themen nannte sie die Finanztransaktionssteuer, Mindest-Steuern und einen gemeinsamen Handel mit Verschmutzungsrechten für den Flugverkehr und die Schifffahrt. Diese Fragen würden diskutiert, "damit wir am Ende der deutschen Präsidentschaft mehr Europa haben und ein Europa, das dem 21. Jahrhundert besser gewachsen ist, als das heute der Fall ist."

Laut Schätzung der Bundesregierung wird der jährliche deutsche Beitrag im EU-Haushaltsplan für den Zeitraum von 2021 bis 2027 steigen - und zwar um durchschnittlich 14 Milliarden Euro im Jahr auf 42 Milliarden. Diese Berechnung wurde aber vor der Corona-Krise aufgestellt.

Aufgrund des Brexits werden der EU zwischen 2021 bis 2027 75 Milliarden Euro weniger zur Verfügung stehen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinas Wirtschaft verlangsamt sich weiter – Regierung prüft Kursanpassungen
20.10.2025

Das Wirtschaftswachstum in China hat sich im dritten Quartal auf 4,8 Prozent abgeschwächt, nach 5,4 Prozent und 5,2 Prozent in den beiden...

DWN
Finanzen
Finanzen Finfluencer: Wie Social Media junge Anleger in die Falle lockt
20.10.2025

Junge Anleger lassen sich von Finfluencern in sozialen Netzwerken verführen – mit fatalen Folgen. Schweden greift jetzt durch: Die...

DWN
Politik
Politik EU-Verteidigungsplan: Brüssel will Drohnenschutz für ganz Europa
20.10.2025

Brüssel plant den größten EU-Verteidigungsplan seit Jahrzehnten: Ein gesamteuropäischer Drohnenschild, gemeinsame Beschaffung und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Im Bürokratie-Dschungel: Über 300.000 neue Stellen in Unternehmen
20.10.2025

Obwohl Bürokratieabbau in Deutschland groß diskutiert wird, mussten Unternehmen in den vergangenen drei Jahren massiv Personal...

DWN
Technologie
Technologie Herbst der Entscheidungen: Wie die Medienhäuser ihre Zukunft sichern
20.10.2025

Die Medienhäuser befinden sich in einer entscheidenden Phase des Wandels. Künstliche Intelligenz, der Einfluss globaler Plattformkonzerne...

DWN
Panorama
Panorama ALDI Süd zieht Konsequenzen: Schluss mit Billigfleisch aus niedrigster Haltungsform
20.10.2025

ALDI Süd will Fleisch aus der untersten Haltungsform schrittweise aus den Regalen nehmen. Produkte aus Haltungsform 1, bei denen nur die...

DWN
Politik
Politik Deutschland stärkt Präsenz im hohen Norden – Verteidigungsminister Pistorius startet Arktis-Reise
20.10.2025

Bei seiner ersten Station in Reykjavík hat Verteidigungsminister Boris Pistorius eine engere sicherheitspolitische Zusammenarbeit mit...

DWN
Finanzen
Finanzen Krankes Kind: Wie lange dürfen Eltern bei der Arbeit fehlen und wann gibt es Kinderkrankengeld?
20.10.2025

Ein krankes Kind stellt Eltern oft vor schwierige Entscheidungen: Arbeit oder Pflege? Zwischen Jobpflicht und Fürsorge klafft oft eine...