Politik

Geheimpapier: Republikaner wollen US-Wahlkampf mit übler Propaganda gegen China gewinnen

Aus einem geheimen Strategiepapier geht hervor, dass die US-Republikaner den kommenden Wahlkampf mit gezielter Propaganda gegen China gewinnen wollen. China soll dem Papier zufolge so ziemlich alles vorgeworfen werden.
26.04.2020 13:48
Aktualisiert: 26.04.2020 13:48
Lesezeit: 2 min
Geheimpapier: Republikaner wollen US-Wahlkampf mit übler Propaganda gegen China gewinnen
06.11.2019, Nürnberg: Mike Pompeo, Außenminister der USA, wird von Richard Grenell, US-Botschafter in Deutschland, bei seiner Ankunft am Internationalen Flughafen Nürnberg empfangen. (Foto: dpa) Foto: Ron Przysucha

Politico hat am 24. April 2020 ein 57-seitiges Strategiepapier des National Republican Senatorial Committee (NRSC) geleakt, das detaillierte Empfehlungen darüber enthält, wie die Coronavirus-Krise durch Attacken auf China zum eigenen Vorteil genutzt werden kann, um den kommenden US-Wahlkampf zu gewinnen. Das Papier trägt den Titel “Corona Big Book - Main Messages”. Das Handbuch wurde von der Beratungsfirma O'Donnell & Associates verfasst.

Das Papier enthält Ratschläge zu allem. Es wird beispielsweise ausgeführt, wie man Kandidaten der Demokraten eine Nähe zur chinesischen Regierung unterstellt bis hin zur Überspitzung von Rassismus-Vorwürfen gegen China.

Es werden drei Hauptangriffslinien hervorgehoben: Dass China das Virus ,durch Vertuschung’ verursacht hat, dass Demokraten ,sanft zu China sind’ und dass die Republikaner ,auf Sanktionen gegen China drängen werden, weil es diese Pandemie verbreitet’.

“Das Coronavirus war ein chinesischer Hit-and-Run, gefolgt von einer Vertuschung, die Tausende von Menschenleben kostete”, heißt es in dem Papier vom 17. April. Das Dokument fordert die Kandidaten für den US-Wahlkampf nachdrücklich auf, bei der Beantwortung von Fragen zum Virus unermüdlich auf Nachrichten gegen China zu achten. Auf die Frage, ob die Ausbreitung des Coronavirus Trumps Schuld ist, wird den Kandidaten empfohlen, mit einem gekonnten rhetorischen Dreh gegen China zu reagieren. “Verteidige Trump nicht außer beim China-Reiseverbot - greife China an”, heißt es in dem Papier.

So haben die Republikaner kürzlich ein Video veröffentlicht, in dem Joe Biden als enger Verbündeter Chinas dargestellt wird.

In dem Papier wird auch die angebliche Abhängigkeit der USA im Bereich von Pharmaprodukten angeprangert: “97 Prozent der US-amerikanischen Antibiotika kommen aus China; 95 Prozent des Ibuprofen, 91 Prozent des Hydrocortison, 70 Prozent des Paracetaminophen und fast die Hälfte unserer Heparinlieferungen kommen aus China. Viele Generika, darunter Antidepressiva, HIV/AIDS-Medikamente, Antibabypillen, Chemotherapeutika und Medikamente gegen Alzheimer, Diabetes, Epilepsie und Parkinson, werden in China hergestellt.”

“Niemand hat mehr unter der mörderischen Diktatur der Kommunistischen Chinesischen Partei gelitten als die Menschen in China. Wir stehen mit ihnen gegen ihre korrupte Regierung, die diese Pandemie verursacht hat. Seit Jahrzehnten hat China Millionen unserer Arbeitsplätze gestohlen. Die Chinesen haben sich in unsere Netzwerke gehackt und sie haben Seuchen und Fentanyl in die USA exportiert. Zu Hause zwingt China Frauen zu Abtreibungen. Sie schicken religiöse Minderheiten in Konzentrationslager, und sie verhaften Christen”, so die Verfasser des Dokuments.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin 2026: Droht der nächste Crash oder ein neuer Reifegrad des Marktes?

Wie sich Bitcoin im Jahr 2026 verhalten wird, lässt sich nicht eindeutig voraussagen. Was sich jedoch belastbar analysieren lässt, sind...

DWN
Politik
Politik CDU-Vorsitz: Einstimmiges Votum aus NRW - Merz soll CDU-Chef bleiben
16.12.2025

Friedrich Merz erhält einstimmige Unterstützung aus NRW für eine weitere Amtszeit als CDU-Bundesvorsitzender. Der Vorschlag kommt von...

DWN
Politik
Politik Anschlag geplant? Terrorverdächtiger in Magdeburg reiste legal ein
16.12.2025

Mit Visum kam er nach Deutschland, dann informierte er sich über Waffen und glorifizierte Anschläge. Zu dem 21-jährigen Mann in...

DWN
Politik
Politik Sudan führt auch 2026 Krisenliste von Hilfsorganisation an
16.12.2025

Die Hilfsorganisation IRC erstellt jeden Dezember eine Liste von Krisenstaaten, die im Folgejahr zu beachten sind. Der Sudan steht im...

DWN
Finanzen
Finanzen Bargeld: Barzahlen wird bei Behörden zur Ausnahme - Bundesbank sieht Akzeptanzlücken
16.12.2025

Bargeld ist in Deutschland nach wie vor beliebt, doch in Ämtern und Behörden stößt man damit nicht immer auf offene Türen. Die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Finanzielle Unabhängigkeit für Führungskräfte: So sichern Sie echte Entscheidungsfreiheit
16.12.2025

Die meisten Führungskräfte träumen davon, unabhängig Entscheidungen treffen und nach eigenen Überzeugungen handeln zu können. In der...

DWN
Finanzen
Finanzen KGHM-Aktie aktuell: Warum der Kupfer-Boom jetzt zur globalen Gefahr wird
16.12.2025

Die Kupferpreise steigen schneller als jede Prognose und die KGHM-Aktie jagt von Rekordhoch zu Rekordhoch. Doch Analysten preisen nun...

DWN
Politik
Politik Deutsche Soldaten für Ukraine? Europäer bieten Schutztruppe an
16.12.2025

Eine Schutztruppe für die Ukraine? Bundeskanzler Merz und europäische Staatschefs haben einen Plan vorgestellt. Doch wie reagieren die...

DWN
Politik
Politik Bundestag Offline: Internet-Ausfall im Bundestag - kein russischer Cyberangriff
16.12.2025

Das Computernetzwerk des Deutschen Bundestags war flächendeckend ausgefallen. Da das Problem ungefähr zeitgleich mit dem Besuch des...