Politik

USA: Regierungs-Chaos treibt Schulden weiter in die Höhe

Lesezeit: 1 min
07.10.2013 01:40
Alle Beschäftigten des öffentlichen Dienstes werden ihre Gehälter rückwirkend ausbezahlt bekommen. Das Pentagon hat bereits 400.000 Mitarbeiter wieder zur Arbeit gerufen. Die Staatsverschuldung Amerikas steigt durch die zusätzlichen Kosten der Krise in Washington weiter an.
USA: Regierungs-Chaos treibt Schulden weiter in die Höhe

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Militär  
USA  

Trotz der stetig steigenden Schulden sind die USA nicht bereit, tatsächlich etwas an den Staatsausgaben zu ändern. Im Gegenteil, der Streit der Republikaner mit den Demokraten über einen neuen Haushalt kostet den US-Staat nun sogar noch mehr Geld.

Bereits jetzt muss die US-Regierung eine jährliche Neuverschuldung von 700 Milliarden Dollar beantragen. Der Sprecher der Republikaner, John Boehner, sagte auf ABC, dass das Schulden-Problem der USA nicht mehr mit einer Fortsetzung der bisherigen Haushaltspolitik zu lösen sei. Die Jahrgänge der Baby-Boomer gehen in den nächsten zwanzig Jahren in die Rente - dies sei, so Boehner, nur zu finanzieren, wenn der Staat seine Ausgaben drastisch reduziere.

Am Samstag hat das US-Repräsentantenhaus mit 407 zu 0 Stimmen ein neues Gesetz beschlossen (Federal Employee Retroactive Pay Fairness Act). Die Zustimmung des Senats gilt als sicher. Nach dem neuen Gesetz erhalten die in Zwangsurlaub geschickten Staatsbediensteten rückwirkend ihr Geld, sobald man sich auf einen neuen Übergangshaushalt geeinigt hat: Bezahlter Urlaub. Der Staat zahlt, ohne, dass eine Arbeit geleistet wird.

Ein großer Teil der Zwangsbeurlaubten erhält außerdem Arbeitslosengeld aus einem speziellen Fonds, berichtet die Washington Post. Sie erhalten dies unter der Bedingung, dass sie nach Beendigung des Haushaltsstreits das erhaltene Arbeitslosengeld zurückzahlen.

Abgesehen von diesem neuen Gesetz hat sich die US-Regierung auch entschieden, dass beim Personal des Militärs doch eine Ausnahme gemacht werden könnte. Ein Großteil der etwa 400.000 zivilen Beschäftigten soll zur Arbeit zurückkehren, ohne dass der Haushaltsstreit beigelegt worden ist. Dies gab US-Verteidigungsminister Chuck Hagel bekannt. Das würde bedeuten, dass ein großer Teil der in Zwangsurlaub geschickten Angestellten nun schon vorzeitig wieder ihren Dienst aufnehmen.

Möglich ist dies durch den Pay Our Military Act. Das Gesetz wurde schon vor dem Shutdown beschlossen. Eigentlich hätte dies nur sicherstellen sollen, dass die Angehörigen des US-Militärs trotz Shutdown weiterhin ihr Gehalt erhalten, so die Washington Post. Hagel sagte jedoch, dass das Pentagon die Mitarbeiter benötige, um bei der Truppe keine schlechte Stimmung aufkommen zu lassen. Obama hatte seinen Syrien-Krieg absagen müssen, weil große Teile der Armee über schlechte wirtschaftliche Bedingungen klagten - und ein Bombardement als eine sinnlose Geldverschwendung angesehen wurde (mehr hier).


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...