Technologie

Wie Einzelhändler Künstliche Intelligenz anwenden können

Lesezeit: 2 min
30.05.2020 12:06
Die Einzelhändler leiden besonders unter der Pandemie. Ein Mittel, um die Folgen der Krise zu mildern, ist der gezielte Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI). Die Deutschen Wirtschaftsnachrichten haben fünf Punkte aufgelistet, die für die Unternehmen interessant sein können.
Wie Einzelhändler Künstliche Intelligenz anwenden können
Die Konsumenten gehen wieder verstärkt einkaufen wie hier in einer Einkaufsstraße in Dortmund. Die Einzelhändler haben die Möglichkeit, künstliche Intelligenz für die Bedienung ihrer Kunden einzusetzen. (Foto: dpa)
Foto: Bernd Thissen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Künstliche Intelligenz (KI) bietet den Unternehmen riesige Chancen, auch wenn sie bislang nur eine untergeordnete Rolle spielt. Daten und Algorithmen bestimmen zunehmend das Geschäftsmodell und steigern die Rentabilität. Damit sind die Manager beispielsweise in der Lage, die Entwicklung der Preise zu verfolgen und zu gestalten. Außerdem können sie digitale Stores einsetzen.

1. Kuration von Inhalten (Content Curation)

Bei der Kuration von Inhalten werden Informationen gesammelt, die für ein bestimmtes Thema oder einen bestimmten Interessenbereich relevant sind. Dabei geht es in der Regel darum, einen Mehrwert zu schaffen. Die Rechner sind heutzutage in der Lage, Muster im Verhalten der Kunden zu erkennen und evolutionäre Algorithmen einzusetzen, um mehr über die Interessen, Präferenzen und Einkaufsgewohnheiten der Kunden zu erfahren. Sobald ein potenzieller Kunde die Website eines Einzelhändlers oder dessen mobile App besucht beziehungsweise nutzt, können ihm durch KI kuratierte und personalisierte Inhalte, Bilder und Produktempfehlungen angezeigt werden.

2. Dynamische Preisgestaltung

Der Einsatz von KI ermöglicht Einzelhändlern, mit Hilfe von Algorithmen in Echtzeit die Preisgestaltung von Produkten an einen Markt anzupassen, der sich ständig verändert. Dynamische Preisfindungsalgorithmen berücksichtigen Faktoren wie Konkurrenzpreise, Verbraucherverhalten, Standort oder die Tageszeit, um festzustellen, wieviel die Kunden für ein Produkt oder eine Dienstleistung zahlen wollen. Durch KI wird es möglich, dynamische Preislösungen zu entwickeln, die das Einkaufsverhalten verfolgen und wettbewerbsfähige Produktpreise ermitteln.

3. Digitale Stores einrichten

Die Einzelhändler haben in den vergangenen Jahren zunehmend in ihren Ladenschäften auf digitale Technologien zurückgegriffen. Dazu gehören Tools wie intelligente Regale, Sensoren, interaktive Displays, kassenlose Checkout-Systeme oder virtuelle Umkleidekabinen. Aufgrund von Netzwerkproblemen und unzureichenden Datenplattformen blieb deren Einsatz jedoch häufig weit hinter den Erwartungen zurück. Mit leistungsstarken und superschnellen 5G-Netzen und verstärkten Investitionen in fortschrittliche digitale Plattformen dürfte sich das aber wohl ändern. Die kommende Generation des digitalen Stores wird wahrscheinlich verstärkt zum Einsatz kommen. Diese modernen Technologien eröffnen hochgradig interaktive Kundenerlebnisse.

4. Conversational Commerce (Kommunikation zwischen Kunde und Händler)

Soziale Interaktionen werden zu einem wesentlichen Bestandteil der Art und Weise, wie Menschen und Unternehmen Geschäfte machen. Beim Conversational Commerce interagieren die Verbraucher mit den Einzelhändlern mittels Text, Chatbots, Social-Messaging-Anwendungen, Sprachassistenten oder einer Kombination dieser Kanäle. Damit erhalten Verbraucher überall und jederzeit einen interaktiven und personalisierten Service. Die rasante Entwicklung von KI-Systemen macht es möglich, diese Fähigkeit mit menschenähnlicheren Erfahrungen auf die nächste Stufe zu heben. In der neuen Welt des Conversational Commerce setzen die Unternehmen beispielsweise sprachgesteuerte digitale Assistenten ein. Damit erhält der Konsument personalisierte Empfehlungen und Ratschläge während des gesamten Kauf-Prozesses.

5. Auf neue Computer-Visionen setzen

Neue Bildverarbeitungs-Systeme können Gegenstände, Orte, Objekte oder Personen visuell identifizieren. Einzelhändler nutzen beispielsweise die neuen Technologien, um die Warenkörbe ihrer In-Store-Kunden zu analysieren. Dabei können sie ihnen passende Produkte empfehlen oder einen Mitarbeiter schicken. Die Technologie entwickelt sich derzeit sehr rasant. Viele neue Anwendungen wie Bestandsmanagement oder Ressourcen-Management dürften demnächst verfügbar sein.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tarifstreit: Harte Verhandlungen bei Bund und Kommunen kündigen sich an - Beamte wollen mehr Geld
10.10.2024

Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen steuern auf harte Tarifverhandlungen zu. Die...

DWN
Politik
Politik Brandmauer in Sachsen bröckelt: CDU-Mitglieder fordern Gespräche mit der AfD
10.10.2024

Sächsische CDU-Politiker fordern einen Monat nach der Landtagswahl in einem offenen Brief: Die Brandmauer muss weg. Darunter ein...

DWN
Politik
Politik Die Rezession ist da: Bankrotterklärung Deutschlands?
09.10.2024

Schlechter als erhofft: Die Bundesregierung erwartet für 2024 eine Abnahme der Wirtschaftsleistung. Wie sollen wir da wieder herauskommen?

DWN
Panorama
Panorama Häufigste Ängste der Deutschen: höhere Preise und Migration
09.10.2024

Manche Menschen fürchten um ihren Job, andere machen sich Sorgen wegen steigender Kriminalität oder wachsenden islamistischen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Arbeitsmarkt: Fast jeder Zweite nur noch befristet angestellt. Sind Jobs auf Lebenszeit ein Auslaufmodell?
09.10.2024

Immer kürzer, immer schneller: Befristete Arbeitsverträge sind auch nach der Corona-Pandemie traurige Realität bei deutschen...

DWN
Panorama
Panorama Fußballchef bei Red Bull: Jürgen Klopp als Konzernstratege - kann er das?
09.10.2024

Es gibt verschiedene Management-Typen. Strategen, die von langer Hand planen und sich weder aus der Ruhe bringen noch in die Karten schauen...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft US-Wahl: Trump fordert Importzölle - Kanada und Mexiko wären stark betroffen
09.10.2024

Die von Donald Trump geforderten Importzölle der USA könnten Kanada und Mexiko besonders stark treffen. Ihre weltweiten Exporte würden...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Selenskyj-Treffen wegen Bidens Absage in der Schwebe - ändert sich die Ukraine-Strategie?
09.10.2024

Der Hurrikan "Milton" in den USA und die Verschiebung des Deutschlandbesuchs von US-Präsident Joe Biden wirbeln die westlichen...