Politik

Maas: Zusammenarbeit mit US-Truppen im beiderseitigen Interesse

Bundesaußenminister Heiko Maas sagt zum angeblichen Teilabzug von US-Truppen aus Deutschland: „Wir schätzen die seit Jahrzehnten gewachsene Zusammenarbeit mit den US-Streitkräften. Sie ist im Interesse unserer beiden Länder.“
07.06.2020 00:13
Aktualisiert: 07.06.2020 00:13
Lesezeit: 1 min
Maas: Zusammenarbeit mit US-Truppen im beiderseitigen Interesse
14.02.2020, Bayern, München: Mike Pompeo (l), Außenminister der USA, und sein deutscher Amtskollege Heiko Maas reichen sich bei einem bilateralen Treffen im Rahmen der Münchner Sicherheitskonferenz die Hände. (Foto: dpa) Foto: Michael Dalder

Bundesaußenminister Heiko Maas hat nach Medienberichten über Pläne zum Abzug vieler US-Soldaten aus Deutschland das beiderseitige Interesse an der Zusammenarbeit betont. „Sollte es zum Abzug eines Teils der US-Truppen kommen, nehmen wir dies zur Kenntnis“, sagte der SPD-Politiker der Bild am Sonntag. „Wir schätzen die seit Jahrzehnten gewachsene Zusammenarbeit mit den US-Streitkräften. Sie ist im Interesse unserer beiden Länder.“ Zum Verhältnis zwischen Deutschland und den USA sagte Maas: „Wir sind enge Partner im transatlantischen Bündnis. Aber: Es ist kompliziert.“

US-Präsident Donald Trump plant nach Medienberichten einen drastischen Abbau der US-Truppen in Deutschland. Das „Wall Street Journal“ berichtete am Freitag unter Bezug auf ungenannte US-Regierungsvertreter, Trump habe das Pentagon angewiesen, die Präsenz in Deutschland von derzeit 34.500 Soldaten um 9.500 zu reduzieren. Außerdem solle eine Obergrenze von 25 000 US-Soldaten eingeführt werden, die gleichzeitig in Deutschland anwesend sein könnten. Auch Der Spiegel berichtete unter Bezug auf eigene Informationen über eine geplante massive Reduzierung der US-Truppenpräsenz in Deutschland. Das Weiße Haus bestätigte entsprechende Abzugspläne Trumps nicht. Das Pentagon weiß hingegen nichts von den Plänen Trumps.

Maas kritisierte erneut Trumps Reaktion auf die Unruhen nach dem Tod des schwarzen Amerikaners George Floyd bei einem Polizeieinsatz. „Ich halte es für den falschen Weg, in einer sehr angespannten Lage mit weiterer Gewalt zu drohen“, sagte er. Maas äußerte die Befürchtung, dass der Wahlkampf die USA noch stärker polarisiere.

Auf eine Frage nach Trumps designiertem demokratischen Herausforderer Joe Biden sagte Maas: „Es gibt ganz viele in den Vereinigten Staaten, die sich in den letzten Tagen sehr klug eingelassen haben. Dazu gehört sicher Joe Biden, aber auch der ehemalige republikanische Präsident George W. Bush.“ Der deutsche Außenminister fuhr fort: „Das macht mir Hoffnung, dass es aus beiden politischen Lagern verantwortungsbewusste Stimmen gibt. Ich hoffe sehr, dass die Vernünftigen sich durchsetzen werden.“

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