Der Corona-Lockdown reißt eine riesige Lücke in den deutschen Staatshaushalt: Nach Berechnungen der „Informationszentrale der Bayerischen Wirtschaft“ (IBW) wird die Verschuldung des öffentlichen Gesamthaushalts (Bund, Länder, Gemeinden) in diesem Jahr auf 2,301 Billionen Euro steigen. 2019 betrugen noch die Schulden noch 1,889 Billionen Euro. Das ist ein Anstieg von 412 Milliarden Euro, in Prozent ausgedrückt: 21,8 Prozent. Unter Umständen könnte die Zahl noch höher ausfallen, wenn der Staat Bürgschaftsverpflichtungen infolge von Kreditausfällen privater Unternehmen übernehmen muss.
Die 412 Milliarden setzen sich aus Einnahmeausfällen sowie aus Mehrausgaben zusammen. Der Bund verzeichnet Einnahmeausfälle von 44 Milliarden Euro, die Länder von 35 Millionen Euro und die Gemeinden von 15,6 Milliarden Euro. Die Mehrausgaben des Bundes belaufen sich auf 286,5 Milliarden Euro, die von Ländern und Gemeinden auf zusammen 30,9 Milliarden Euro.
Die Schuldenquote (das heißt die Schulden im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt) wird Ende dieses Jahres 81,4 Prozent betragen. Das ist ein gewaltiger Anstieg – Ende 2019 waren es 59,8 Prozent.
Der neue Schuldenstand von 2,301 Billionen Euro ist der höchste in der Geschichte der Bundesrepublik. Der bisherige Höchststand betrug 2,227 Billionen. Er datiert aus dem Jahr 2012. Seit dem Jahr waren die Schulden bis 2019 jedes Jahr zurückgegangen.