Deutschland

Nordrhein-Westfalen gibt Windkraft neuen Schub

Die Windenergie-Branche steht unter massivem Druck. Jetzt gibt es wieder zwei Projekte aus dem Westen Deutschlands, die für Hoffnung sorgen.
05.07.2020 14:38
Lesezeit: 1 min
Nordrhein-Westfalen gibt Windkraft neuen Schub
Die Windpark-Branche muss in Deutschland wieder in Schwung kommen. (Foto: dpa) Foto: Patrick Pleul

Nordrhein-Westfalen versucht der Windenergie-Branche einen neuen Schub zu geben: So hat die 50.000-Einwohner-Stadt Gronau in der Nähe der niederländischen Grenze einen neuen Park „Windfeld Lasterfeld“ in Betrieb genommen, der über insgesamt vier Energieanlagen mit jeweils 2,35 Megawatt (MW) verfügt – also insgesamt 9,4 MW. Die Stadt arbeitet mit dem Entwickler Enertrag zusammen, der das Projekt ausführt.

„Die Windernte der letzten Tage war ein guter Start und das Windprojekt Lasterfeld für uns eine rundum erfolgreiche Kooperation. Ohne die gute Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Gronau und den beteiligten Landeigentümern wäre dies so nicht möglich gewesen,“ so Martin Stolle, Enertrag-Projektleiter.

Darüber hinaus hat die Gemeinde Simmerath den Bau von vier bis acht Energieanlagen angekündigt, die über Kapazitäten von jeweils bis zu 5,6 MW verfügen sollen. Die Verantwortlichen hoffen, dass die ersten Anlagen im zweiten Quartal 2024 in Betrieb gehen. Simmerath ist in der Branche nicht unbekannt, weil dort die Erzeugung regenerativer Energien eine große Bedeutung hat. Die Gemeinde generiert auf diesem Wege mehr Strom als sie selbst verbraucht. Deswegen exportiert sie sogar die Grüne Energie.

Schon im ersten Quartal unter Druck

Damit kommt wieder etwas Bewegung in die Branche, die in Deutschland im ersten Quartal des laufenden Jahres weiter unter Druck gestanden hat. So nahmen die Entwickler in den ersten drei Monaten lediglich Anlagen in Betrieb, die über eine Gesamtleistung von 348 Megawatt verfügten. Im vierten Quartal waren es noch 444 Megawatt gewesen. Das geht aus einer Statistik der deutschen Fachagentur „Windenergie an Land (FA Wind)“ hervor.

Ein Problem, das die Branche in der Vergangenheit belastet hat, war die Dauer der Genehmigungsverfahren, die nach Ansicht von Kritikern zu lange ist. Deswegen macht jetzt auch noch einmal die Organisation Greenpeace Energy verstärkt Druck, indem die Organisation ein Rechtsgutachten hat erstellen lassen. „Der naturverträgliche Bau neuer Windanlagen an Land liegt im öffentlichen Interesse und sollte daher leichter genehmigt werden“, fordert Greenpeace Energy.

Die gesetzliche Einordnung als im „öffentlichen Interesse“ würde neue Windkraftprojekte genehmigungsrechtlich anderen Infrastrukturvorhaben gleichstellen und so ihre Umsetzung erleichtern. Rechtlich verankert werden müsse dies idealerweise in einem neu zu schaffenden „Windenergie-an-Land-Gesetz“, so Greenpeace Energy.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EZB-Zinsentscheid: Steht Europas Geldpolitik vor einem Kurswechsel?
17.12.2025

Die Geldpolitik in Europa gerät in Bewegung, während sich die Signale der Europäischen Zentralbank spürbar verändern. Deutet der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft VW-Aktie im Fokus: Was die Werksschließung bei Volkswagen für die Autoindustrie bedeutet
16.12.2025

Ein symbolträchtiger Standort der deutschen Autoindustrie schließt seine Tore und rückt die VW-Aktie erneut in den Fokus von Anlegern...

DWN
Politik
Politik Teure Mieten, hohe Steuern, weniger Kinder: Auswanderungen aus Deutschland weiterhin auf hohem Niveau
16.12.2025

Nach wie vor wandern sehr viele Menschen aus Deutschland aus, gleichzeitig bekommen Deutsche immer weniger Kinder: Eine fatale Entwicklung...

DWN
Politik
Politik Umfrage: Spätere Rente für Akademiker spaltet die Deutschen
16.12.2025

Sollte das Renteneintrittsalter an die Zahl der Beitragsjahre gekoppelt sein? Die Bürger sind sich darin nicht einig. Deutsche mit Abitur...

DWN
Politik
Politik CDU-Vorsitz: Einstimmiges Votum aus NRW - Merz soll CDU-Chef bleiben
16.12.2025

Friedrich Merz erhält einstimmige Unterstützung aus NRW für eine weitere Amtszeit als CDU-Bundesvorsitzender. Der Vorschlag kommt von...

DWN
Politik
Politik Anschlag geplant? Terrorverdächtiger in Magdeburg reiste legal ein
16.12.2025

Mit Visum kam er nach Deutschland, dann informierte er sich über Waffen und glorifizierte Anschläge. Zu dem 21-jährigen Mann in...

DWN
Politik
Politik Sudan führt auch 2026 Krisenliste von Hilfsorganisation an
16.12.2025

Die Hilfsorganisation IRC erstellt jeden Dezember eine Liste von Krisenstaaten, die im Folgejahr zu beachten sind. Der Sudan steht im...

DWN
Finanzen
Finanzen Bargeld: Barzahlen wird bei Behörden zur Ausnahme - Bundesbank sieht Akzeptanzlücken
16.12.2025

Bargeld ist in Deutschland nach wie vor beliebt, doch in Ämtern und Behörden stößt man damit nicht immer auf offene Türen. Die...