Politik

DWN-SPEZIAL: Türkei und Iran führen gemeinsame Operation gegen die PKK durch

Die Türkei führt gemeinsam mit dem Iran eine Militäroperation gegen die PKK durch. Die Operation konzentriert sich auf die Gebirgsgegend im Länderdreieck Türkei-Iran-Irak.
17.06.2020 15:58
Lesezeit: 2 min
DWN-SPEZIAL: Türkei und Iran führen gemeinsame Operation gegen die PKK durch
Türkische Truppen (rot) und iranische Truppen (schwarz) gehen gegen die PKK im Irak vor. (Grafik: DWN/Iraq Live Map)

Die Türkei und der Iran führen zeitgleich eine großangelegte Operation gegen die PKK durch. Die Operation konzentriert sich auf die Gebirgsgegend zwischen der Türkei, dem Irak und dem Iran. Es kommen vor allem Luftwaffen- und Artillerieeinheiten zum Einsatz.

Der Journalist des Senders Ulusal Kanal, Yakup Arslan, teilt über den Kurznachrichtendienst Twitter mit: „Gleichzeitig mit der türkischen Operation starteten die iranischen Revolutionsgarden eine umfassende Anti-Terror-Operation in der nordirakischen Grenzregion des Landes.“

Die PKK-nahe Webseite ANF News mit Sitz in den Niederlanden teilt auf ihrer Webseite mit: „Begleitet von Drohnen und Kampfhubschraubern sind Soldaten aus Hubschraubern auf dem Girê Şehîd Sîpan im Gebiet Bektorya sowie auf dem Girê Şehîd Bêrîvan und dem Tepê Dûpişk im Gebiet Şehîd Kendal abgesetzt worden (…) Laut HPG haben türkische Kampfflugzeuge am 15. Juni um 21 Uhr das Gebiet Derarê in Metîna sowie am 17. Juni zwischen Mitternacht und 0.30 Uhr das Gebiet Deşta Kafya in Gare bombardiert.“

Die kurdische Nachrichtenagentur Rudaw berichtet: „Ein zweiter Tag iranischen Beschusses sowie ein türkischer Drohnenflug wurden über das Gebiet von Alana im iranischen Grenzbezirk Haji Omaran in der Provinz Erbil gemeldet (…) Die islamischen Revolutionsgarden teilten mit, die Türkei und der Iran hätten vereinbart, gemeinsam den sogenannten grenzüberschreitenden ,Terrorismus‘ in der Region Kurdistan zu bekämpfen (…) Laut dem Bürgermeister von Haji Omaran, Farzang Ahmed, zielt der iranische Beschuss speziell auf Alanas Baraskan-Höhen ab.“

Kritik an der türkisch-iranischen Operation kam von der Arabischen Liga. Sie teilte mit, dass die Operation „Anlass zur Sorge“ gebe. Arab News zitiert den Vize- Generalsekretär der Arabischen Liga, Hossam Zaki: „Die Türkei und der Iran respektieren die Grundsätze der guten Nachbarschaft zu den arabischen Ländern nicht und schüren das Feuer der Zwietracht.“

Hami Aksoy, Sprecher des türkischen Außenministeriums, antwortete laut der Zeitung The Daily Sabah: „Wir laden den Generalsekretär der Arabischen Liga, der die ethnische Säuberungspolitik und die Verbrechen der Terrororganisation PYD / YPG / PKK ignoriert, ein, einen prinzipiellen und konsequenten Diskurs über die Bekämpfung des Terrorismus zu führen.“

Die Region Hakurk ist eine der wichtigsten Stützpunkte, von der aus die PKK die Türkei infiltriert oder türkische Grenzposten angreift. Das Gebiet liegt etwa 30 bis 40 Kilometer südlich des Distrikts Derecik in der südöstlichen Provinz Hakkari an der Grenze zum Irak und dient derzeit als Hauptgruppierungsbasis für die PKK - zwischen ihrem Hauptquartier im Qandil-Gebirge nahe der Grenze zum Iran und zur Türkei.

Al-Monitor wörtlich: „Berkay Mandiraci, der den Konflikt für die International Crisis Group (ICG) überwacht, sagte, die Luftangriffe hätten sich seit April 2019 verschärft. Fast 70 Prozent aller von der ICG im Jahr 2020 bestätigten PKK-Todesfälle ereigneten sich im Nordirak, sagte er gegenüber Al-Monitor. Seit Juli 2015 wurden mehr als 140 Todesfälle von „erfahrene PKK-Kämpfern“ verzeichnet.“

„Es ist noch zu früh, um beurteilen zu können, ob diese Streiks eine neue Phase des türkischen PKK-Konflikts einleiten könnten, der in den letzten drei Jahren relativ begrenzt geblieben ist“, meint Mandiraci.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Positive Nachrichten für den XRP ETF: Moon Hash Automatic Income Plan

Analysten prognostizieren einen potenziellen Kurssprung bei XRP, der einen raschen Marktwechsel hin zur intelligenten...

DWN
Finanzen
Finanzen Neues Silberpreis-Rekordhoch: Warum das Edelmetall vor einer historischen Neubewertung steht
15.12.2025

Die Silber-Rallye ist ungebrochen und die Kurse eilen von einem Allzeithoch zum nächsten. Warum trotz neuem Silberpreis-Rekordhoch zum...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Gewinneinbruch bei Autobauern: Deutsche Hersteller besonders unter Druck
15.12.2025

Die weltweite Krise der Autoindustrie macht den deutschen Herstellern stärker zu schaffen als vielen internationalen Wettbewerbern. Eine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Vertrauensverlust im Mittelstand: Wirtschaft zweifelt an Merz:
15.12.2025

Das Vertrauen des deutschen Mittelstands in die Bundesregierung unter Kanzler Friedrich Merz (CDU) nimmt deutlich ab. Laut einer aktuellen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft 63.000 Jobs bedroht: Ostdeutsche Chemiebranche drängt auf Rettungsplan
15.12.2025

Die Chemieindustrie in Ostdeutschland steht unter Druck: Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften haben der Bundesregierung einen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bahnhofstoiletten bleiben kostenpflichtig: DB sieht keinen Spielraum
15.12.2025

Kostenlose Toiletten an Bahnhöfen sind in Deutschland selten. Laut Bundesregierung sieht die Deutsche Bahn aus Kostengründen keine...

DWN
Finanzen
Finanzen Barzahlen wird zur Ausnahme: Bundesbank sieht Akzeptanzlücken
15.12.2025

Bargeld ist in Deutschland nach wie vor beliebt, doch in Ämtern und Behörden stößt man damit nicht immer auf offene Türen. Die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bauern protestieren gegen niedrige Butterpreise bei Lidl
15.12.2025

Mit Traktoren demonstrieren Landwirte in Baden-Württemberg gegen aus ihrer Sicht ruinöse Milch- und Butterpreise. Im Fokus der Kritik...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft KI revolutioniert Unternehmen: Wie Künstliche Intelligenz Verhandlungen effizienter macht
15.12.2025

Künstliche Intelligenz verändert zunehmend die Arbeitsweise in Unternehmensbereichen, in denen bislang menschliche Erfahrung dominierte....