Wirtschaft

Hilfspakete treiben Italiens Staatsdefizit auf 10,8 Prozent - Corona-Ticker

Italiens Haushaltsloch ist wegen der Corona-Hilfspakete im ersten Quartal auf 10,8 Prozent gestiegen - bei einer in der EU erlaubten Obergrenze von nur 3 Prozent. - Der Corona-Ticker wird im Tagesverlauf weiter ergänzt.
26.06.2020 11:21
Aktualisiert: 26.06.2020 11:21
Lesezeit: 5 min
Hilfspakete treiben Italiens Staatsdefizit auf 10,8 Prozent - Corona-Ticker
Giuseppe Conte, Ministerpräsident von Italien, Ende Mai in Rom während er mit einer Frau spricht, die ihn zu seinem Verhalten in der Corona-Krise beglückwünscht. (Foto: dpa) Foto: Cosimo Martemucci

16.50 Uhr - Der Pharmakonzern Astrazeneca ist nach Ansicht der Weltgesundheitsorganisation WHO wahrscheinlich führend bei den Entwicklung eines Impfstoffes gegen das Coronavirus. Dicht darauf folge das Biotechnologieunternehmen Moderna, erklärt WHO-Chefwissenschaftlerin Soumya Swaminathan. Über 200 mögliche Impfstoffe würden derzeit entwickelt. Bei 15 habe man mit klinischen Tests begonnen.

15.50 Uhr - Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner will eine Tierwohlabgabe einführen und verstärkt gegen Dumpingpreise beim Fleisch vorgehen. Das Verbot, Güter unter Einstandspreis zu verkaufen, müsse von den Behörden durchgesetzt und möglicherweise verschärft werden, sagt Klöckner nach Beratungen in Düsseldorf mit Vertretern der Branche. Die Verbraucher würden vielfach durch Dumping-Preise für Fleisch und Wurst in die Märkte gelockt. Die Fleischindustrie ist im Zuge von vermehrten Coronavirus-Ausbrüchen in Großbetrieben verstärkt in die Kritik geraten. Auch Fleisch-Unternehmer Clemens Tönnies war zu der Konferenz zugeschaltet.

12.58 Uhr - Angesichts der Corona-Pandemie hat das japanische Startup-Unternehmen Donut Robotics nach eigenen Angaben eine vernetzte Maske entwickelt, die Nachrichten über das Internet senden und aus dem Japanischen in acht andere Sprachen übersetzen kann. Die Maske aus Kunststoff passe über Standard-Atemschutzmasken und verbinde sich über Bluetooth mit einem Smartphone oder einem Tablet. So könnten über eine App Sprache in Textnachrichten umgewandelt, Anrufe getätigt und die Stimme des Trägers verstärkt werden. Die ersten 5000 Masken sollen ab September an Käufer in Japan geliefert werden, wie Geschäftsführer Taisuke Ono erläutert. Das Unternehmen will die Maske auch in China, den USA und Europa anbieten. Dabei peilt es einen Preis von rund 40 Dollar pro Maske an.

11.55 Uhr - Die Bundesregierung fordert im Umgang mit Menschen aus Corona-Krisengebieten zur Umsicht auf. Beleidigungen oder das Zerkratzen von Autos seien völlig inakzeptabel, sagt Regierungssprecher Steffen Seibert. Es gebe in Deutschland weiterhin ein großes Risiko einer Ansteckung mit dem Virus, das könne alle Teile des Landes treffen. Wichtig sei deswegen noch immer, die Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten, um die Ausbreitung der Pandemie zu begrenzen. Bundeskanzlerin Angela Merkel danke den Menschen in betroffenen Landkreisen wie Gütersloh, die jetzt wieder mit Einschränkungen zurechtkommen müssten.

11.08 Uhr - Italiens Haushaltsloch hat sich wegen der Hilfspakete in der Coronakrise spürbar vergrößert. Das Staatsdefizit stieg im ersten Quartal auf 10,8 Prozent, wie das nationale Statistikamt mitteilt. Die Neuverschuldung im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung hatte vor Jahresfrist bei 7,1 Prozent gelegen - bei einer in der EU erlaubten Obergrenze von nur drei Prozent. Grund für die Entwicklung im ersten Vierteljahr war ein Rückgang der Einnahmen bei gleichzeitig steigenden Mehrausgaben wegen der Virus-Pandemie. Für 2020 plant die Regierung in Rom mit einem Defizit von 10,4 Prozent, nach 1,6 Prozent im vergangenen Jahr.

10.31 Uhr - Russland meldet erstmals seit Ende April weniger als 7000 Neuinfektionen. Binnen 24 Stunden sei die Zahl der nachgewiesenen Ansteckungen mit dem neuartigen Coronavirus um 6800 auf 620.794 gestiegen, teilen die Gesundheitsbehörden mit. Die Zahl der Todesfälle legte um 176 auf 8781 zu. Russland weist nach den USA und Brasilien die drittmeisten Infektionen weltweit auf.

10.26 Uhr - Die Wiedereröffnung von Geschäften hat den Einbruch der Einzelhandelsumsätze in Spanien im Zuge der Corona-Krise im Mai gebremst. Die Erlöse fielen kalenderbereinigt um 19 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie das Nationale Statistikinstitut (INE) mitteilt. Im April hatte der Lockdown zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie noch zu einem Rekordeinbruch von 31,6 Prozent geführt.

10.15 Uhr - Thailand will der Wirtschaft in der Corona-Krise mit einem neuen Hilfspaket von umgerechnet rund 2,3 Milliarden Euro unter die Arme greifen. Die Gelder sollen in Projekte fließen, die vor allem den Tourismus, die Landwirtschaft und den Konsum ankurbeln und mehr als 400.000 Arbeitsplätze schaffen sollen, wie die staatliche Planungsbehörde mitteilt. Die Pläne dürften am Dienstag im Kabinett beraten werden. Der zweitgrößten Volkswirtschaft in Südostasien droht der Zentralbank zufolge in diesem Jahr ein Einbruch von 8,1 Prozent.

09.11 Uhr - Die britische Regierung arbeitet Umweltminister George Eustice zufolge an Lockerungen der Quarantäne-Regel für Reisende aus dem Ausland. Dabei gehe es um Reisende aus Ländern, in denen ein geringeres Risiko bestehe, sich mit dem neuartigen Coronavirus zu infizieren, sagt Eustice im BBC-Fernsehen. Verkehrsminister Grant Shapps prüfe diese Möglichkeit sehr genau. Einen Zeitrahmen dafür könne er aber nicht nennen. Die Regierung in London ist in die Kritik geraten, weil sie bei Einreisen eine Quarantäne verlangt, während andere europäische Länder ihre Reisebeschränkungen in der Coronakrise wieder weitgehend aufgehoben haben.

09.00 Uhr - Die neue Corona-Warn-App ist millionenfach heruntergeladen worden - aber das Vertrauen in ihre Wirksamkeit ist einer Umfrage relativ gering. Nur 38 Prozent gehen davon aus, dass diese App einen großen Beitrag zur Begrenzung der Pandemie in Deutschland leisten wird, wie das ZDF-Politbarometer zeigt. Eine Mehrheit von 56 Prozent bezweifelt dies. Vor allem die Anhänger der Grünen (62 Prozent), der FDP (70 Prozent) und der AfD (90 Prozent) äußern sich kritisch.

08.53 Uhr - Die Mehrheit der Deutschen ist laut ZDF-Politbarometer für neue Auflagen in der Fleischindustrie. 92 Prozent der Befragten wären auch dafür, wenn das Fleisch teurer würde. Dass die meisten Menschen bereit wären, dann auch mehr Geld für Fleisch und Wurst auszugeben, glauben aber nur 55 Prozent. Die Corona-Auflagen in den nordrhein-westfälischen Landkreisen Gütersloh und Warendorf nach den Corona-Infektionen beim Fleischverarbeiter Tönnies halten 89 Prozent der Befragten für richtig. Die meisten (56 Prozent) sind generell mit den aktuellen Lockerungen bei den Corona-Maßnahmen zufrieden, 32 Prozent gehen diese Lockerungen zu weit - nur zehn wollen weitere Lockerungen.

08.51 Uhr - Die deutschen Unternehmen sind einer Ifo-Umfrage zufolge mit Blick auf die Beschäftigung nicht mehr ganz so pessimistisch. Das Ifo-Barometer dazu stieg im Juni, wie die Münchner Forscher mitteilten. "Trotzdem werden Mitarbeiter entlassen." Die negative Dynamik der Vormonate sei jedoch etwas gebremst worden und das Barometer in allen vier Sektoren teilweise stark gestiegen. "Am deutlichsten fiel der Zuwachs erneut im Dienstleistungssektor aus, hier wird die Mitarbeiterzahl tendenziell konstant bleiben." Dies gelte auch für den Bausektor. "In der Industrie stehen die Zeichen weiter auf Entlassungen - dies gilt für viele Schlüsselbranchen wie die Automobilindustrie, die Elektrotechnik sowie den Maschinenbau." Auch der Handel habe sich von der Schließung in der Coronakrise noch nicht voll erholen können. Auch hier werde die Mitarbeiterzahl weiter sinken.

08.23 Uhr - Dank der Lockerung von Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie hat der Umsatz in der gewerblichen Wirtschaft in Deutschland im Mai wieder zugelegt. Die nominalen Erlöse stiegen saison- und kalenderbereinigt um 3,3 Prozent zum April, wie das Statistische Bundesamt zu den Bereichen Industrie, Bau sowie Handel und Dienstleistungen mitteilt. "Der Umsatzrückgang der beiden Vormonate setzte sich somit nicht weiter fort." Im April hatte es ein Minus von 10,8 Prozent gegeben, und im März 2020 waren die Umsätze um 7,5 gesunken. Die Statistiker berechnen die Daten des "neuen experimentellen Frühindikators" aus den monatlichen Umsatzsteuervoranmeldungen.

07.19 Uhr - Thailand meldet wegen der Coronakrise einen Einbruch der wichtigen Tourismuseinnahmen. Diese sinken in den ersten fünf Monaten des Jahres um 60 Prozent auf umgerechnet 9,6 Milliarden Euro, wie das Tourismusministerium mitteilt. Die Zahl der ausländischen Besucher geht um dieselbe Rate zurück auf 6,69 Millionen. Im vergangenen Jahr waren es mit insgesamt 39,8 Millionen so viele wie nie zuvor. Im April und Mai kamen überhaupt keine ausländischen Touristen. Internationale Passagierflüge sind noch bis Ende Juni untersagt.

04.59 Uhr - Die Zahl der bestätigten Infektionen in Deutschland steigt um 477 auf 192.556, wie aus Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Die Zahl der Todesfälle steigt um 21 auf 8948.

04.15 Uhr - Die Zahl der bekannten Neuinfektionen in den USA steigt nach Daten der Nachrichtenagentur Reuters auf einen Rekordwert. Demnach wurden am Donnerstag mindestens 39.818 neue Fälle registriert. Der bisherige Höchstwert lag am 24. April bei 36.426. In dieser Woche haben die Bundesstaaten Alabama, Arizona, California, Florida, Idaho, Mississippi, Missouri, Nevada, Oklahoma, South Carolina und Wyoming Rekordanstiege gemeldet.

04.00 Uhr - Eine Mehrheit der Deutschen macht sich einer Umfrage zufolge keine großen Sorgen über eine Ansteckung mit dem neuartigen Coronavirus. Ihr Anteil betrage 75 Prozent, berichtet die ARD [www.tagesschau.de] unter Berufung auf eine Studie von Infratest dimap. Große oder sehr große Sorgen machen sich demnach 24 Prozent.

03.25 Uhr - Japans Zentralbankchef Haruhiko Kuroda warnt vor Zweitrundeneffekten im Zuge der Pandemie, die der Konjunktur des Landes ernsthaften Schaden zufügen könnten. Gegenwärtig gebe es keinen Grund, die Zinsen zu senken, sagt Kuroda während eines Online-Seminars weiter. Stattdessen werde man sich zunächst auf die Stabilisierung des Markets konzentrieren.

01.49 Uhr - Die Konzernchefs von großen US-Fluggesellschaften werden sich Insidern zufolge heute zu Gesprächen mit US-Vizepräsident Mike Pence im Weißen Haus treffen. Themen sollen unter anderem das etwaige EU-Einreiseverbot für US-Bürger und Temperaturmessungen an Flughäfen sein, sagen drei mit dem Vorgang vertraute Personen. Erwartet würden etwa die Chefs von American Airlines, Delta, Southwest, United und JetBlue.

00.40 Uhr - In Brasilien wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums in den vergangenen 24 Stunden 39.483 neue Infektionen und 1141 weitere Todesfälle verzeichnet. Insgesamt gebe es damit mehr als 1,2 Millionen bekannte Fälle und 54.971 Todesfälle.

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