Ein 39-jähriger Flüchtling aus Ruanda, der für die Diözese arbeitet, wurde im Zusammenhang mit den Ermittlungen wegen „Brandstiftung“ in der Kathedrale von Nantes festgenommen. Tagsüber am Samstag, dem 18. Juli 2020, hatte ihn Beamte in Polizeigewahrsam genommen. Am Tag des Feuers war er für die Schließung der Kathedrale verantwortlich.
Doch der Flüchtling war offenbar unschuldig. Er wurde am vergangenen späten Sonntagabend aus dem Polizeigewahrsam entlassen, wie mehrere französische Medien unter Berufung auf den Staatsanwalt von Nantes, Pierre Sennès, berichten. Es gebe keine weitere Strafverfolgung gegen den 39-Jährigen, teilte Sennès der Lokalzeitung „Presse Océan“ mit. Eine Verbindung zwischen dem Feuer und dem Brand gebe es nachweislich nicht.
Bei dem Feuer in der westfranzösischen Stadt am Samstag wurde unter anderem die Hauptorgel komplett zerstört, Fenster sowie weitere Einrichtung in der Kirche wurden von den Flammen beschädigt. Die Ermittler verfolgen derzeit die Theorie, dass der Brand mit Absicht gelegt wurde. Demnach gab es in der Kathedrale drei Brandherde. Bei ersten Untersuchungen waren keine Einbruchsspuren an dem Gebäude gefunden worden. Experten waren Medienberichten zufolge auch am Montag vor Ort, um Spuren zu sichern.
Die Kathedrale von Nantes aus dem 15. Jahrhundert ist den Aposteln Peter und Paul geweiht und gehört zur französischen Spätgotik. Bei einem verheerenden Feuer 1972 wurde der Dachstuhl der Kirche komplett zerstört. Die Hauptorgel blieb bei dem Brand damals fast unversehrt. 2015 hatte in Nantes zudem ein spektakuläres Feuer das Dach der Basilika Saint-Donatien zerstört.