Deutschland

Daimler meldet Umsatzeinbruch und Verlust in Milliardenhöhe

Im zweiten Quartal ist Daimlers Absatz um ein Drittel eingebrochen. Dies führte zu einem Verlust in Höhe von 1,9 Milliarden Euro. Doch der Autobauer bemüht sich, optimistisch zu sein.
23.07.2020 09:42
Lesezeit: 1 min
Daimler meldet Umsatzeinbruch und Verlust in Milliardenhöhe
Das Logo der Daimler AG ist an der Konzernzentrale im Mercedes Benz-Werk in Untertürkheim zu sehen. (Foto: dpa) Foto: Marijan Murat

Mit dem Einbruch der Wirtschaft in der Corona-Krise ist Daimler im zweiten Quartal tief in die roten Zahlen gefahren. Unter dem Strich belief sich das Minus auf 1,9 Milliarden Euro, wie der Autobauer am Donnerstag mitteilte. Der Umsatz brach von April bis Juni gegenüber dem Vorjahresquartal um 29 Prozent auf 30,2 Milliarden Euro ein.

"Aufgrund der beispiellosen Covid-19-Pandemie mussten wir ein herausforderndes Quartal durchstehen", erklärte Daimler-Chef Ola Källenius. Doch es gebe jetzt erste Anzeichen einer Absatzerholung, vor allem bei Mercedes-Benz Pkw. Unter der Voraussetzung, dass es nicht zu einer zweiten, die wirtschaftliche Erholung stoppenden Infektionswelle kommt, rechnet der Dax-Konzern mit einem positiven Betriebsergebnis im Gesamtjahr.

Die Pandemie zwang die Autobauer zu wochenlangen Produktionsunterbrechungen. Die Autohäuser blieben vorübergehend zu. Die Nachfrage der Verbraucher klappte angesichts der finanziellen Unsicherheit und Beschränkungen des öffentlichen Lebens zusammen.

Daimler verkaufte mit 541.800 Fahrzeugen rund ein Drittel weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Absatzrückgang könne im weiteren Jahresverlauf nicht mehr aufgeholt werden, erklärte Källenius. Deshalb müsse mehr gespart und Kapazitäten angepasst werden. "Mit Blick auf die Zukunft sind wir fest entschlossen, die Kostenbasis unseres Unternehmens weiter zu verbessern."

Vorläufige Zahlen zum Betriebsergebnis hatte der Dax-Konzern bereits vergangene Woche veröffentlicht. Die Pflichtmitteilung war notwendig, weil die Zahlen nicht so schlecht ausfielen wie von Analysten prognostiziert. Am größten war die Kluft bei den liquiden Mitteln im Industriegeschäft. Hier erreichte der Konzern dank Einsparungen einen Zufluss von 685 Millionen Euro, während Experten einen Abfluss von gut zwei Milliarden Euro befürchtet hatten. Die Liquiditätslage der Unternehmen wird angesichts der schwersten Wirtschaftskrise der Nachkriegszeit an der Börse genau beobachtet.

Der Stuttgarter Konzern stellte in Aussicht, dass das Industriegeschäft 2020 einen positiven Cash Flow erreichen werde. Hierbei seien aber mögliche Belastungen aus Verfahren zum Dieselabgasskandal nicht berücksichtigt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundesbank: Deutsche Exportwirtschaft verliert deutlich an globaler Stärke
14.07.2025

Die deutsche Exportwirtschaft steht laut einer aktuellen Analyse der Bundesbank zunehmend unter Druck. Branchen wie Maschinenbau, Chemie...

DWN
Immobilien
Immobilien Gebäudeenergiegesetz: Milliardenprojekt für 1,4 Billionen Euro – hohe Belastung, unklare Wirkung, politisches Chaos
14.07.2025

Die kommende Gebäudesanierung in Deutschland kostet laut Studie rund 1,4 Billionen Euro. Ziel ist eine Reduktion der CO₂-Emissionen im...

DWN
Politik
Politik EU plant 18. Sanktionspaket gegen Russland: Ölpreisobergrenze im Visier
14.07.2025

Die EU verschärft den Druck auf Moskau – mit einer neuen Preisgrenze für russisches Öl. Doch wirkt die Maßnahme überhaupt? Und was...

DWN
Technologie
Technologie Datenschutzstreit um DeepSeek: Deutschland will China-KI aus App-Stores verbannen
14.07.2025

Die chinesische KI-App DeepSeek steht in Deutschland unter Druck. Wegen schwerwiegender Datenschutzbedenken fordert die...

DWN
Finanzen
Finanzen S&P 500 unter Druck – Sommerkrise nicht ausgeschlossen
14.07.2025

Donald Trump droht mit neuen Zöllen, Analysten warnen vor einer Sommerkrise – und die Prognosen für den S&P 500 könnten nicht...

DWN
Politik
Politik Wenn der Staat lahmt: Warum die Demokratie leidet
14.07.2025

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warnt eindringlich vor den Folgen staatlicher Handlungsunfähigkeit. Ob kaputte Brücken,...

DWN
Politik
Politik Fluchtgrund Gewalt: Neue Angriffe in Syrien verstärken Ruf nach Schutz
14.07.2025

Trotz Versprechen auf nationale Einheit eskaliert in Syrien erneut die Gewalt. Im Süden des Landes kommt es zu schweren Zusammenstößen...

DWN
Finanzen
Finanzen Altersarmut nach 45 Beitragsjahren: Jeder Vierte bekommt weniger als 1300 Euro Rente
14.07.2025

Auch wer sein Leben lang gearbeitet hat, kann oft nicht von seiner Rente leben. Dabei gibt es enorme regionale Unterschiede und ein starkes...