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Griechenland: Dutzende Moscheen wurden zu Kirchen gemacht

Lesezeit: 1 min
25.07.2020 20:33  Aktualisiert: 25.07.2020 20:33
In Griechenland wurden seit dem Zerfall des Osmanischen Reichs dutzende Moscheen zu Kirchen umfunktioniert. Andere Moscheen wurden als Bars, Sex-Kinos, Ausstellungshallen oder Lagerhäuser genutzt.
Griechenland: Dutzende Moscheen wurden zu Kirchen gemacht
Die Fethiye-Moschee in Athen darf nicht als Moschee genutzt werden. (Screenshot)

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In Griechenland wurden bisher 101 Gebäude aus dem osmanischen Reich in Kirchen umfunktioniert. Dazu zählen 74 Moscheen, 19 islamisch-türkische Grabmäler, ein Bauwerk und zwei Gebetsplätze.

In 18 Staaten, die früher zum Osmanischen Reich gehörten, wurden insgesamt 329 osmanische Bauwerke und Moscheen in Kirchen oder anderweitige Einrichtungen umgewandelt. „Das einzige Volk, dass osmanische Bauten nicht in Kirchen umgewandelt hat, sind die Ungarn. Die Umwandlung von Moscheen in Kirchen erfolgte erst nach der Übernahme Ungarns durch die Österreicher“, zitiert die Nachrichtenagentur Anadolu den Architekten Mehmet Emin Yılmaz.

Die Faik-Pascha-Moschee in der Stadt Narda (Arta) in der Region Ioannina wurde nach dem Bevölkerungsaustausch zwischen der Türkei und Griechenland im Jahr 1923 in eine Kirche umgewandelt. Es ist bekannt, dass die später verlassene Moschee als Bar genutzt wurde.

Die 1468 in Thessaloniki erbaute Hamza-Bey-Moschee wurde nach der Unabhängigkeit Griechenlands eine Zeit lang als Kultstätte genutzt. In den folgenden Jahren wurde das aus geschnittenem Stein gefertigte Minarett der Moschee zerstört, die Bleistiftarbeiten an der Kuppel und den Schreibtafeln entfernt und die ineinandergreifende Holzkanzel im Inneren zerstört.

Im 20. Jahrhundert nutzten die Griechen die Moschee bis in die 1980er Jahre als Shop und Sex-Kino.

In Athen, wo es keine offizielle Moschee gibt, die für den Gottesdienst geöffnet ist, wurde die älteste Moschee, die Fethiye-Moschee, nach dem Ende der osmanischen Verwaltung in der Stadt für viele verschiedene Zwecke genutzt, beispielsweise als Militärgefängnis und Lagerhaus, so The Daily Sabah.

Die Moschee in der römischen Agora am Rande der Akropolis der Stadt im archäologischen Gebiet wurde vermutlich während der Regierungszeit des osmanischen Sultans Mehmet II erbaut und diente bis 2010 als Lagerhaus für historische Artefakte. Die Fethiye-Moschee wird seit dem Jahr 2017 als Ausstellungshalle genutzt.


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