Wirtschaft

China verkauft Pipelines für 56 Milliarden Dollar: Steht der Markt auch ausländischen Unternehmen bald offen?

Die Volksrepublik China hat Pipelines für umgerechnet 56 Milliarden Dollar an ein neues staatliches Unternehmen veräußert. Dieses wird alsbald an die Börse gehen.
29.07.2020 14:00
Lesezeit: 1 min
China verkauft Pipelines für 56 Milliarden Dollar: Steht der Markt auch ausländischen Unternehmen bald offen?
Chinas Pipeline-Netzwerk. (Grafik: PetroChina)

China will seine Energiewirtschaft umstrukturieren und gründete dafür im Dezember letzten Jahres den neuen Pipeline-Betreiber „China Oil & Gas Network" (kurz: "PipeChina“). Dem haben zwei staatliche Öl- und Gasunternehmen jetzt Pipeline-Netze im Wert von insgesamt 56 Milliarden US-Dollar verkauft. Bloomberg berichtet, dass die Vermögenswerte über dem Buchwert verkauft wurden. Die Energie-Unternehmen „PetroChina“ und „Sinopec“erhielten das 1,2-fache beziehungsweise 1,4-fache des Buchwertes. Nach den Deals dürften sowohl „PetroChina“ als auch „Sinopec“ ihre Aktionäre mit Sonderdividenden belohnen. Die beiden werden auch Minderheitsbeteiligungen an „PipeChina" erhalten.

Der Zweck von „PipeChina“ besteht darin, alle Midstream-Vermögenswerte der staatlichen Öl- und Gasunternehmen in einer separaten Einheit zusammenzufassen, damit sich diese Unternehmen stärker auf ihre Upstream-Aktivitäten konzentrieren können. Dies passt zu den Plänen des Landes, die lokale Öl- und Gasförderung anzukurbeln, um die Abhängigkeit von Importen zu verringern. Laut Analysten könnte „PipeChina“ einen Wert zwischen 80 und 105 Milliarden US-Dollar haben, wenn es an die Börse geht.

Im Rahmen der Reform wird China auch ausländischen und privaten Öl- und Gasproduzenten den Zugang zu seiner Öl- und Gaspipeline-Infrastruktur öffnen. Der Schritt wird als die größte Energiereform des Landes seit 1998 angesehen.

„Wir sehen diese Ankündigungen als positiv für Unternehmen an", so die Analysten von Sanford C. Bernstein & Co.

China verfügt über 64.000 Kilometer an Öl- und Gaspipelines (Angabe aus dem Jahr 2015).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN-Wochenrückblick

Weniger E-Mails, mehr Substanz: Der DWN-Wochenrückblick liefert 1x/Woche die wichtigsten Themen kompakt und Podcast. Für alle, deren Postfach überläuft.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

DWN
Finanzen
Finanzen Aktien Ukraine-Wiederaufbau: Diese Unternehmen warten auf ein Ende des Krieges
28.12.2025

Die Märkte reagieren überraschend empfindlich auf jede Erwartung eines Waffenstillstands und verschieben Kapital von Rüstungswerten hin...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschland am Wendepunkt: Wie die wirtschaftliche Neuordnung gelingt
28.12.2025

Deutschland steht vor einer tiefgreifenden wirtschaftlichen Neuordnung, in der Investitionen und geopolitische Risiken zugleich bewältigt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Teamführung 2026: Was Führungskräfte jetzt wirklich brauchen
28.12.2025

Viele Führungskräfte starten 2026 mit neuen Vorsätzen – doch der Alltag frisst schnell jede Veränderung. Welche Self- und...

DWN
Immobilien
Immobilien Über den Wolken: Sky City 1000 – eine Zukunftsvision gegen Wohnraummangel
28.12.2025

Die japanische Hauptstadt Tokio wächst – schneller als die Stadt es verkraftet. Allein 2024 kamen zehntausende Menschen hinzu, im...

DWN
Technologie
Technologie Batteriespeicher: Warum RWE den Takt für Europas Netze vorgibt
28.12.2025

Ein deutscher Energiekonzern baut in Wales den größten Batteriespeicher Großbritanniens und verschiebt damit die Kräfteverhältnisse in...

DWN
Panorama
Panorama DWN-Wochenrückblick KW 52: Die wichtigsten Analysen der Woche
28.12.2025

Im DWN Wochenrückblick KW 52 fassen wir die zentralen wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen der vergangenen Woche zusammen....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Jahreswagen, Vorführwagen, Tageszulassung: So sparen Sie beim Autokauf
28.12.2025

Wer beim Auto kaufen sparen will, muss nicht zwingend zum alten Gebrauchten greifen. Jahreswagen, Vorführwagen und Tageszulassung wirken...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Föderale Modernisierungsagenda: 200-Punkte-Programm für Bürokratieabbau – ist das der große Wurf?
28.12.2025

Bund und Länder haben ein Paket beschlossen, das den Staat schlanker und schneller machen soll. Über 200 Maßnahmen zielen auf Bürger,...