Technologie

Deutsche Flugsicherung beginnt Testphase für Anti-Drohnen-Systeme

Um die Flughäfen Frankfurt und München herum beginnt der Testbetrieb dreier Systeme zur Erkennung von Drohnen.
07.08.2020 11:00
Lesezeit: 1 min
Deutsche Flugsicherung beginnt Testphase für Anti-Drohnen-Systeme
Eine Drohne vor einem Flugzeug. (Foto: dpa) Foto: Julian Stratenschulte

In der Umgebung der Flughäfen Frankfurt und München werden in den kommenden Wochen verstärkt Drohnen aufsteigen. Die unbemannten Flugkörper gehören zu umfangreichen Versuchen der Deutschen Flugsicherung, die an den beiden Standorten jeweils drei verschiedene Systeme zur Entdeckung der Drohnen testen will. Die Detektion gilt als Grundvoraussetzung, um anschließend gefährliche Annäherungen zu Passagiermaschinen verhindern zu können.

Die bis in den Oktober laufenden Tests seien mit den zuständigen Behörden, Kommunen und der Polizei abgestimmt, teilte die Flugsicherung am Donnerstag in Langen bei Frankfurt mit. Sie sollen die Grundlagen für die Ausschreibung eines Detektionssystems schaffen. Überwacht werden sollen die An- und Abflugkorridore bis in eine bestimmte Höhe und einer seitlichen Ausdehnung von rund 18 Kilometern. Für das Frankfurter Flughafensystem mit vier Bahnen, die teils aus verschiedenen Himmelsrichtungen angeflogen werden, ergibt sich daraus ein sehr großes Areal.

Drohnensichtungen im Nahbereich haben in der Vergangenheit immer wieder zur Einstellung des Flugbetriebs an Flughäfen geführt, mit entsprechenden wirtschaftlichen Folgen für Airlines und Flughafenbetreiber. Zuletzt musste wegen illegaler Drohnen der Betrieb in Frankfurt im Februar und noch einmal im März eingestellt werden. Im vergangenen Jahr hat die Flugsicherung von 125 Zwischenfällen mit Drohnen berichtet, die Flughäfen oder Verkehrsflugzeugen zu nahe gekommen waren.

In Deutschland sind Drohnenflüge in der Nähe von Start- und Landebereichen von Flughäfen verboten - es muss mindestens ein Abstand von 1,5 Kilometern gehalten werden. Drohnenflüge an Flughäfen werden strafrechtlich verfolgt. Sie gelten rechtlich als gefährlicher Eingriff in den Luftverkehr und werden mit Freiheitsstrafen von bis zu zehn Jahren geahndet.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Funkmast auf Futterwiese: Das verdienen Landwirte mit Mobilfunkmasten
26.04.2025

Wer als Landwirt ungenutzte Flächen oder Scheunendächer für Mobilfunkanbieter öffnet, kann mit Funkmasten stabile Zusatzeinnahmen...

DWN
Panorama
Panorama Generation Z lehnt Führungspositionen ab – Unternehmen müssen umdenken
25.04.2025

Die Generation Z zeigt sich zunehmend unbeeindruckt von traditionellen Karrierewegen und Führungspositionen im mittleren Management. Eine...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Reichster Ostdeutscher: Wie ein Unternehmer einen kleinen DDR-Betrieb zum globalen Player macht
25.04.2025

Rekord-Umsatz trotz Krisen: Der Umsatz von ORAFOL betrug im Jahr 2024 betrug 883 Millionen Euro – ein Rekordjahr trotz Wirtschaftskrise....

DWN
Politik
Politik Rentenbeiträge und Krankenkasse: Sozialabgaben werden weiter steigen
25.04.2025

Gerade bei der Rente hat die kommende Merz-Regierung ambitionierte Pläne. Doch gemeinsam mit den Krankenkassenbeiträgen droht...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Gold im Höhenrausch: Wenn Trump das Gold sieht, wird es gefährlich
25.04.2025

Der Goldpreis steht kurz davor, einen historischen Rekord nicht nur zu brechen, sondern ihn regelrecht zu pulverisieren. Die Feinunze Gold...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Autoindustrie unter Druck: Zollkrieg sorgt für höhere Preise und verschärften Wettbewerb
25.04.2025

Der Zollkrieg zwischen den USA und Europa könnte die Auto-Preise in den USA steigen lassen und den Wettbewerb in Europa verschärfen....

DWN
Finanzen
Finanzen Vermögen der Deutschen auf Rekordhoch – aber die Ungleichheit wächst mit
25.04.2025

Private Haushalte in Deutschland verfügen so viel Geld wie nie zuvor – doch profitieren längst nicht alle gleichermaßen vom...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschland am Wendepunkt: Wirtschaftsmodell zerbricht, Polen rückt vor
25.04.2025

Deutschlands Wirtschaftsmaschinerie galt jahrzehntelang als unaufhaltsam. Doch wie Dr. Krzysztof Mazur im Gespräch mit Polityka...