Finanzen

US-Firma schließt bedeutenden Ölvertrag mit syrischen Kurden ab

Lesezeit: 1 min
03.08.2020 13:59  Aktualisiert: 03.08.2020 13:59
Ein US-Unternehmen wird mithilfe des Außenministeriums in Washington den Ölsektor im unter kurdischer Kontrolle stehenden Nordostsyrien entwickeln.
US-Firma schließt bedeutenden Ölvertrag mit syrischen Kurden ab
Syrien, Mara al-Nasan: Syrer füllen Fässer mit Kraftstoff in einer Ölanlage, in der Benzin für Autos und Heizöl aus Rohöl gewonnen wird. Das Öl stammt aus Bohrungen, die überwiegend von den Syrischen Demokratischen Kräften (SDF) kontrolliert werden. (Foto: dpa)
Foto: Anas Alkharboutli

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Ein US-amerikanisches Energieunternehmen hat einen bedeutenden Vertrag mit den kurdischen Autonomiekräften im Nordosten Syriens abgeschlossen. Wie oilprice.com unter Verweis auf eine Meldung von Al-Monitor berichtet, soll es sich bei dem Unternehmen um Delta Crescent Energy handeln.

Delta Crescent wird den Kurden des sogenannten Syrian Democratic Council (dem politischen Arm der von den USA unterstützten Kurdenmiliz Syrian Democratic Forces) demnach zwei Raffinerien liefern, um die Weiterverarbeitung von Rohöl in der Region zu unterstützen. Im Nordosten Syriens befinden sich die mit Abstand größten Rohölvorkommen des Landes. Bereits kurz nach dem von US-Präsident Donald Trump angekündigten Rückzug aus Syrien hatten sich US-Einheiten in den rohstoffreichen Gebieten festgesetzt und die dortigen Ölquellen kontrolliert.

Das russische Verteidigungsministerium hatte den US-Truppen deshalb im Oktober 2019 massiven Diebstahl großer Ölmengen vorgeworfen. Das Öl werde gefördert, abgefüllt und außer Landes gebracht, sagte Generalmajor Igor Konaschenkow damals einer vom Verteidigungsministerium veröffentlichen Mitteilung zufolge. Die Behörde veröffentlichte Satellitenfotos, die den Schmuggel syrischen Staatseigentums beweisen sollen. Das Verteidigungsministerium in Moskau widersprach damit offiziell der Darstellung Washingtons, nach der die US-Truppen die Ölquellen vor islamistischen Terroristen oder "anderen destabilisierenden Akteuren" schützen würden. Das Pentagon hatte angekündigt, zusätzliche Truppen zum Schutz der Ölfelder im Osten Syriens zu schicken. Zu den "destabilisierenden Akteuren" zählt Washington nach US-Medienberichten auch die syrische Regierung. Konaschenko warf den USA "staatliches Banditentum" vor. Die Ölquellen würden mit Waffengewalt besetzt. Es sei weder mit US-Recht noch mit internationalen Standards vereinbar, dem syrischen Volk seine Bodenschätze vorzuenthalten. Nach Berechnungen des russischen Verteidigungsministeriums machen die US-Strukturen mit dem illegalen Handel jeden Monat einen Gewinn von rund 30 Millionen US-Dollar.

Bemerkenswert ist, dass der nun zwischen syrischen Kurden und Delta Crescent abgeschlossene Vertrag angeblich unter Mithilfe des US-Außenministeriums zu Stand gekommen sein soll. Die Einflussnahme der USA auf den Ölsektor Syriens kommt zu einer Zeit, in der die Regierung in Washington versucht, die Führung in Damaskus mithilfe eines Wirtschaftskrieges zu stürzen.


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