"Damit sehen sich Lieferanten und Kreditgeber steigenden Risiken gegenüber", berichtete die Wirtschaftsauskunftei Creditreform am Montag. So erhöhte sich der durchschnittliche Zahlungsverzug im ersten Halbjahr 2020 auf 10,82 Tage, nach 10,69 Tagen vor Jahresfrist.
Zugenommen hätten die Zahlungsverzögerungen vor allem bei Geschäften mit der Chemieindustrie und der Grundstoffbranche, zu der etwa Landwirtschaft und Bergbau gehören.
"Insgesamt hat die Krise einen spürbaren Druck auf die Liquidität erzeugt." Damit drohe eine Kettenreaktion insbesondere in stark verflochtenen Wirtschaftsbereichen bis hin zu vermehrten Insolvenzen.
"Um den gestiegenen Ausfallrisiken entgegen zu wirken, haben Kreditgeber und Lieferanten ihre Zahlungsziele bereits gekürzt." Insbesondere kleineren Firmen wurden demnach nicht mehr so lange Fristen eingeräumt.
Großunternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten erhalten laut Creditreform aber längere Zahlungsziele, diese stiegen von 34,81 Tagen auf 35,75 Tage. Dies verlängere die sogenannte Gesamtforderungslaufzeit bei Geschäften mit Großunternehmen auf 45,27 Tage.