Weltwirtschaft

Arbeitslosenquote in den USA sinkt stärker als erwartet

Lesezeit: 1 min
04.09.2020 15:23
Die Arbeitslosenquote in den USA ist überraschend deutlich auf 8,4 Prozent gefallen. Zudem ist der Stundenlohn leicht gestiegen.
Arbeitslosenquote in den USA sinkt stärker als erwartet
Anhänger von US-Präsident Trump jubeln am Donnerstag während einer Wahlkampfkundgebung. (Foto: dpa)

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Die Lage am Arbeitsmarkt in den USA hat sich trotz der anhaltenden Corona-Pandemie stärker als erwartet verbessert. Die Arbeitslosenquote fiel im August von 10,2 Prozent im Vormonat auf 8,4 Prozent, wie das US-Arbeitsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Analysten hatten einen Rückgang auf etwa 10 Prozent erwartet.

Nach Angaben der Behörde wurden im August 1,4 Millionen neue Jobs in den Vereinigten Staaten geschaffen - im Juli hatte diese Zahl noch bei 1,8 Millionen gelegen. Vor der Pandemie hatte die Quote in der größten Volkswirtschaft der Welt noch bei 3,5 Prozent gelegen.

Im April hatte die Arbeitslosenquote wegen der Corona-Krise mit 14,7 Prozent den höchsten Wert seit Beginn der Aufzeichnungen nach dem Zweiten Weltkrieg erreicht. Seit dem Rekordhoch ist die Quote den vierten Monat in Folge gesunken.

Die Beschäftigung hat sich ebenfalls weiter von dem starken Einbruch in der Corona-Krise erholt. Außerhalb der Landwirtschaft seien im August 1,371 Millionen Stellen hinzugekommen, hieß es. Analysten hatten mit einem Zuwachs von im Schnitt 1,350 Millionen gerechnet.

Die Stundenlöhne legten im Vergleich zum Vormonat um 0,4 Prozent zu, wie das US-Arbeitsministerium weiter mitteilte. Analysten hatten eine Stagnation erwartet. Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöhten sich die Stundenlöhne um 4,7 Prozent.

Die Lage am Arbeitsmarkt bleibt trotz einer sich abzeichnenden wirtschaftlichen Erholung sehr angespannt. Gut 29 Millionen Menschen beziehen eine Form von Arbeitslosengeld, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag mitteilte.

In der Woche bis einschließlich 29. August stellten demnach knapp 900.000 Menschen einen Neuantrag auf Arbeitslosenhilfe. Die Anträge spiegeln die kurzfristige Entwicklung des Arbeitsmarkts wider. Vor der Zuspitzung der Pandemie im März war die Zahl der Neuanträge nur sehr selten über 100.000 gestiegen.

Die Entwicklung am Arbeitsmarkt kann mit ausschlaggebend für den Ausgang der Präsidentschaftswahl am 3. November sein, bei der sich Amtsinhaber Donald Trump gegen seinen Rivalen Joe Biden von den Demokraten durchsetzen muss. In der Krise gingen mehr als 22 Millionen Jobs verloren, von denen bislang etwa die Hälfte zurückgewonnen wurde. Anfang Oktober wird zum letzten Mal vor dem Urnengang eine Arbeitsmarktbilanz gezogen.

Die US-Notenbank Fed hat wegen der Krise einen Strategieschwenk vollzogen, um wieder Vollbeschäftigung zu erreichen. Sie könnte noch dieses Jahr neue Konjunkturhilfen auf den Weg bringen. Die Fed hatte ihr Ziel Vollbeschäftigung bereits erreicht, bevor wegen den Folgen der Pandemie eine Entlassungswelle einsetzte.


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