Unternehmen

VW-Elektroauto ID.3 fällt bei Test durch

Lesezeit: 2 min
09.09.2020 12:48  Aktualisiert: 09.09.2020 12:48
Das neue VW-Elektroauto ID.3 ist bei einem Test eines Branchenmagazins durchgefallen. Das Modell habe zwar mit seinen Fahreigenschaften überzeugt, bei der Elektronik und der Verarbeitung gebe es aber "erheblichen Nachbesserungsbedarf".
VW-Elektroauto ID.3 fällt bei Test durch
Fast fertige ID.3 laufen im Fahrzeugwerk von VW im sächsischen Zwickau durch die Endmontage. (Foto: dpa)
Foto: Hendrik Schmidt

Mehr zum Thema:  
Auto >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Auto  

Mitten im Aufbruch in die Elektromobilität muss Volkswagen-Chef Herbert Diess einen Dämpfer hinnehmen. Das neue E-Auto ID.3, das dem Wolfsburger Autokonzern den Weg ins Elektrozeitalter ebnen und VW auf Augenhöhe mit Tesla bringen soll, fiel beim Test eines Branchenmagazins durch.

Der rein batteriegetriebene Wagen habe zwar mit seinen Fahreigenschaften überzeugt, bei der Elektronik und der Verarbeitung, gebe es aber "erheblichen Nachbesserungsbedarf", berichtete die Zeitschrift "Auto, Motor und Sport" am Mittwoch vorab aus ihrer aktuellen Ausgabe. VW verwies darauf, dass es sich um ein seriennahes Fahrzeug gehandelt habe und kündigte an, die in dem Testbericht angesprochenen Punkte zu prüfen.

Der Test kommt sowohl für Volkswagen als für Konzernchef Diess höchst ungelegen. Am Freitag wird der erste ID.3 an einen Kunden in Deutschland übergeben. Tesla-Chef Elon Musk ist den Wagen vergangene Woche bei einer Stippvisite im Beisein von Diess auf dem Braunschweiger Flughafen Probe gefahren. Diess wirbt seit Wochen auf dem Karriere-Netzwerk Linkedin für den Wagen, von dessen Erfolg sein Verbleib an der Konzernspitze abhängt.

Für VW ist der Start des ID.3 ein wichtiger Meilenstein – es ist das erste von rund 22 Millionen Fahrzeugen, die auf Basis des neuen Elektrobaukastens MEB bis 2028 weltweit produziert und ausgeliefert werden sollen. Die ersten rund 30.000 Fahrzeuge sind bereits fest bestellt. Die Produktion des ID.4, des ersten Elektro-SUV der Wolfsburger, ist bereits angelaufen.

Bei dem Testbericht fällt auf, wie rigoros das Magazin den ID.3 beurteilt: Obwohl der getestete Wagen mit einem Preis von fast 49.000 Euro in der Liste stehe, erfülle das Auto nicht die bei VW gewohnten hohen VW-Ansprüche an Passgenauigkeit der Karosserieteile, minimale Spaltmaße, hochwertige Materialien und Details.

Laut "Auto, Motor und Sport" zeigt auch die Elektronik in dem seriennahen Testwagen deutliche Schwächen. Das Infotainment fahre nur langsam hoch und das Navigationsgerät bleibe oft mehrere Hundert Meter orientierungslos hängen.

Auch der Akku liefere "keine üppigen Reichweiten". So schaffe der ID.3 bei defensiver Fahrweise zwar knapp 360 Kilometer. Im Test inklusive Autobahn- und Stadtfahrten sei der Akku dagegen nach rund 260 Kilometern leer. Antrieb und Fahrwerk funktionierten dagegen perfekt.

 


Mehr zum Thema:  
Auto >

Anzeige
DWN
Unternehmen
Unternehmen Yulin Delegation - Erfolgreich veranstaltetes Wirtschafts- und Handelsaustauschtreffen in Berlin

Am 25. April 2024 organisierte eine Delegation aus der chinesischen Stadt Yulin ein erfolgreiches Wirtschafts- und Handelsaustauschtreffen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Konfliktlösung ohne Gericht: Verbraucherschlichtung als Chance für Ihr Business
27.04.2024

Verabschieden Sie sich von langwierigen Gerichtsverfahren! Mit dem Verbraucherstreitbeilegungsgesetz (VSBG) senken Sie Ihre Kosten,...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Krieg in der Ukraine: So ist die Lage
27.04.2024

Wegen Waffenknappheit setzt der ukrainische Präsident, Wolodymyr Selenskyj, auf Ausbau der heimischen Rüstungsindustrie, um sein Land...

DWN
Finanzen
Finanzen Hohes Shiller-KGV: Sind die Aktienmärkte überbewertet?
27.04.2024

Bestimmte Welt-Aktienmärkte sind derzeit sehr teuer. Diese sind auch in Indizes wie dem MSCI World hoch gewichtet. Manche Experten sehen...

DWN
Finanzen
Finanzen EM 2024 Ticketpreise explodieren: Die Hintergründe
27.04.2024

Fußball-Enthusiasten haben Grund zur Freude: Es besteht immer noch die Chance, Tickets für die EM 2024 zu erwerben. Allerdings handelt es...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschland als Unternehmensstandort: Zwischen Herausforderungen und Chancen
27.04.2024

Trotz seines Rufes als europäischer Wirtschaftsmotor kämpft Deutschland mit einer Vielzahl von Standortnachteilen. Der Staat muss...

DWN
Immobilien
Immobilien Deutschlands herrenlose Häuser: Eine Chance für den Markt?
27.04.2024

Herrenlose Immobilien - ein kurioses Phänomen in Deutschland. Es handelt sich hier um Gebäude oder Grundstücke, die keinen...

DWN
Finanzen
Finanzen Reich werden an der Börse: Ist das realistisch?
27.04.2024

Viele Anleger wollen an der Börse vermögend werden. Doch ist das wahrscheinlich - oder wie wird man tatsächlich reich?

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...