Politik

Türkei verklagt griechische Zeitung wegen Anti-Erdoğan-Titel

Die Türkei hat rechtliche Schritte gegen eine griechische Zeitung wegen einer gegen Präsident Recep Tayyip Erdoğan gerichteten Titelseite eingeleitet. Die Zeitung hatte am Freitag mit der Schlagzeile „Verpiss dich, Herr Erdoğan“ getitelt. „Die als extrem rechtslastig geltende Zeitung hat eine Auflage von nur wenigen Tausend“, so die dpa.
22.09.2020 10:29
Aktualisiert: 22.09.2020 10:29
Lesezeit: 1 min
Türkei verklagt griechische Zeitung wegen Anti-Erdoğan-Titel
13.04.2020, Türkei, Istanbul: Recep Tayyip Erdogan, Präsident der Türkei, hält eine Rede, nachdem er an einer Kabinettssitzung per Telekonferenz teilgenommen hat. (Foto. dpa) Foto: Mustafa Kaya

Die Türkei hat rechtliche Schritte gegen eine griechische Zeitung wegen einer gegen Präsident Recep Tayyip Erdoğan gerichteten Titelseite eingeleitet. Man werde gegen die Verantwortlichen der Tageszeitung „Dimokratia“ vorgehen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Montag unter Berufung auf einen Anwalt Erdoğans.

Die Zeitung hatte am Freitag mit der Schlagzeile „Verpiss dich, Herr Erdoğan“ (Siktir git Mr. Erdogan) getitelt. Eine solche „verachtenswerte Aktion“ sei nicht nur gegen Erdogan persönlich, sondern auch gegen die Interessen der Türkei im Mittelmeer und in der Ägäis gerichtet, zitierte Anadolu aus der Begründung. Die Aussage sei nicht von der Meinungsfreiheit gedeckt. Die als extrem rechtslastig geltende Zeitung hat eine Auflage von nur wenigen Tausend.

In einer Erklärung des griechischen Außenministeriums vom Freitag hieß es, die Meinungs- und Pressefreiheit sei uneingeschränkt garantiert. Dennoch gebe es die Verpflichtung, persönliche Beleidigungen gerade auch gegen ausländische Staatsleute zu unterlassen. „Die Verwendung beleidigender Ausdrücke ist schädlich für die politische Kultur unseres Landes und kann nur verurteilt werden.“

Griechenland und die Türkei liegen derzeit wegen türkischen Erdgaserkundungen und Grenzstreitigkeiten im Mittelmeer über Kreuz. Das türkische Forschungsschiff Oruç Reis war kürzlich von Erkundungen im Mittelmeer zurückgekehrt, was von vielen als Entspannung gewertet wurde.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Umfrage: Deutsche lehnen US-Einfluss auf Europa klar ab
12.12.2025

Eine aktuelle Umfrage zeigt deutlich: Die Mehrheit der Deutschen spricht sich gegen eine stärkere Einmischung der USA in europäische...

DWN
Technologie
Technologie OpenAI kontert Google: Neue ChatGPT-Version setzt zum nächsten KI-Sprung an
12.12.2025

Nachdem Googles Gemini zuletzt für Schlagzeilen sorgte, meldet sich OpenAI mit einem neuen ChatGPT-Modell zurück. Die Entwickler wollen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Preise ziehen weiter an: Inflation verharrt über dem Zielwert
12.12.2025

Trotz einer insgesamt moderaten Entwicklung verharrt die Inflation im November bei 2,3 Prozent und damit weiterhin über dem angestrebten...

DWN
Finanzen
Finanzen Lebenshaltungskosten: Geringverdiener geben 60 Prozent ihres Geldes nur für Essen und Wohnen aus
12.12.2025

Steigende Lebenshaltungskosten: Haushalte in Deutschland wenden inzwischen mehr als die Hälfte ihres Geldes alleine für Wohnen und...

DWN
Politik
Politik Koalition verspricht sanierte Straßen und stabile Beiträge
12.12.2025

Im neuen Jahr sollen Millionen Menschen spürbar von Reformen profitieren. Bundeskanzler Merz und Vizekanzler Klingbeil versprechen...

DWN
Politik
Politik Wendet sich Brüssel vom Verbrenner-Aus ab, um die Industrie zu schützen?
12.12.2025

Das geplante Verbrenner-Aus stellt Europas Autobranche vor eine Zerreißprobe. Während der Absatz von Elektroautos in vielen EU-Ländern...

DWN
Politik
Politik Rutte warnt in Berlin: Russland sieht Europa als nächstes Ziel
11.12.2025

Bundeskanzler Merz und Nato-Generalsekretär Rutte haben in Berlin Alarm geschlagen. Russland ziele nicht nur auf die Ukraine, sondern...

DWN
Finanzen
Finanzen Münchener Rück-Aktie: Neue Strategie setzt deutliche Gewinneffekte frei
11.12.2025

Die Münchener Rück-Aktie gewinnt an Tempo – und das aus gutem Grund. Die neue Strategie Ambition 2030 verspricht höhere Gewinne,...