Politik

Trotz Corona: EU ermutigt Weißrussen zu Fortsetzung der Proteste

Lesezeit: 1 min
02.10.2020 14:36  Aktualisiert: 02.10.2020 14:36
Seit Wochen wartete die Opposition in Weißrussland darauf, dass die EU Sanktionen gegen Unterstützer des weißrussischen Staatschefs Alexander Lukaschenko verhängt. Dies ist nun geschehen. Die EU ermutigte zudem die Demokratiebewegung zur Fortsetzung der Proteste.
Trotz Corona: EU ermutigt Weißrussen zu Fortsetzung der Proteste
23.09.2020, Belgien, Brüssel: Ursula von der Leyen (CDU), Präsidentin der Europäischen Kommission, gibt am Sitz der Europäischen Kommission in Brüssel eine Presseerklärung ab. (Foto: dpa)
Foto: Stephanie Lecocq

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten ermuntern die Menschen in Weißrussland, die Demonstrationen für einen demokratischen Wandel des Landes fortzusetzen. Im Fall eines Erfolgs der Proteste gegen den aktuellen Machtapparat in Minsk könnte es so den Beschlüssen des EU-Gipfels in Brüssel zufolge «einen umfassenden Plan zur wirtschaftlichen Unterstützung eines demokratischen Belarus» geben. Die EU-Kommission wird ermutigt, bereits jetzt mit Vorbereitungen dafür zu beginnen. Zuvor hatten die Deutschen Wirtschaftsnachrichten auf einen großen Widerspruch der EU und der Bundesregierung hingewiesen. Denn die EU-Regierungen hatten regierungskritische Proteste im Inland immer wieder mit dem Hinweis auf die Corona-Regeln diskreditiert.

Der umstrittene weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko hatte zuletzt immer wieder vor einem völligen Zusammenbruch des Staates und seiner Wirtschaft gewarnt, sollte die Revolution Erfolg haben. Die Ex-Sowjetrepublik ist hochgradig verschuldet und hängt wirtschaftlich und finanziell von Russland ab. Schon jetzt sind die wirtschaftlichen Schäden hoch, weil etwa viele IT-Unternehmen das Land verlassen haben oder gerade die Abwanderung planen.

In Belarus gibt es seit der Präsidentenwahl am 9. August Proteste und Streiks gegen den autoritären Staatschef, der bereits seit 26 Jahren an der Macht ist. Auslöser sind Fälschungsvorwürfe gegen die Wahl, nach der sich Lukaschenko mit 80,1 Prozent der Stimmen zum Sieger hatte erklären lassen. Inzwischen gab es bei den Protesten mehrere Tote, Hunderte Verletzte und mehr als 10 000 Festnahmen.

Wegen Polizeigewalt und Wahlfälschungen wird die EU in Kürze auch Sanktionen gegen Unterstützer Lukaschenkos verhängen. Der EU-Gipfel machte in der Nacht zum Freitag nach einer wochenlangen Blockade den Weg dafür frei. Grund für die Blockade war ein Veto Zyperns gewesen.


Mehr zum Thema:  

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Stärkung der Spitzenforschung in Deutschland
30.06.2024

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert ab Herbst 17 neue Graduiertenkollegs in Deutschland mit 123 Millionen Euro. Im Fokus...

DWN
Panorama
Panorama Zahl der Scheidungen sinkt auf Tiefstwert
30.06.2024

Scheidungen auf historischem Tief: 2023 sank die Zahl der Scheidungen in Deutschland auf den niedrigsten Stand seit 1990. Experten sehen...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Werkbank Asien: „Traditionelle Sklaven wurden besser behandelt“
29.06.2024

Industrieproduktion, vor allem im Elektronikbereich, findet immer mehr in Asien statt. Allerdings zu teilweise menschenunwürdigen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen DFB macht erstmals wieder Gewinn
29.06.2024

Der DFB ist der größte Sportbund der Welt, und wahrscheinlich einer der wirtschaftlich schlecht geführten. Es findet die...

DWN
Politik
Politik Steuer anheben? Özdemir für Anhebung der Mehrwertsteuer auf Fleisch
29.06.2024

Nach den wütenden Traktoren-Protesten gegen den Agrarkurs in Berlin zu Jahresbeginn stellt sich der Minister beim Bauerntag - und wirbt...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Altersvorsorge für Selbstständige: Welche Möglichkeiten gibt es?
29.06.2024

Die Altersvorsorge für Selbstständige ist entscheidend, um im Ruhestand finanziell abgesichert zu sein. In diesem Artikel erfahren Sie,...

DWN
Technologie
Technologie Umfrage: 19 Prozent der Bürger in Deutschland haben eine Klimaanlage
29.06.2024

Um auf wärmere Sommer vorbereitet zu sein, schaffen sich immer mehr Menschen eine Klimaanlage an. Eine große Mehrheit verzichtet noch –...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Geld zurück bei unerlaubten Sportwetten? BGH prüft Spieleransprüche
29.06.2024

Gezockt, verloren, geklagt - immer wieder ziehen Spieler unerlaubter Sportwetten vor deutsche Gerichte, um Verluste zurückzuholen. Ein...