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Insider: TUI braucht weitere Milliarden-Hilfen vom Staat

Die anhaltende Corona-Krise macht dem Tourismuskonzern TUI zu schaffen. Daher soll Insidern zufolge erneut der deutsche Staat mit Milliarden-Hilfen einspringen.
10.11.2020 15:29
Lesezeit: 1 min
Insider: TUI braucht weitere Milliarden-Hilfen vom Staat
Der Reisekonzern Tui ist von der Coronakrise schwer getroffen. (Foto: dpa) Foto: Arturo Jimenez

TUI verhandelt Insidern zufolge wegen der Corona-Krise über weiteres Geld vom Staat. Der bereits mit drei Milliarden Euro Hilfen gestützte weltgrößte Tourismuskonzern sei darüber in Gesprächen mit der öffentlichen Hand, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag von mehreren mit der Sache vertrauten Personen. Zwei Insider bezifferten den Kapitalbedarf auf 1,5 bis 1,8 Milliarden Euro. An anderer Stelle war von grob ein bis zwei Milliarden Euro die Rede.

Den Kapitalmarkt anzuzapfen, sei in Corona-Zeiten keine Option. Weitere Kredite des Staates seien wegen hoher Zinskosten und einer bereits drückenden Schuldenlast schwierig, hieß es. Deshalb sei im Gespräch, wie der Staat mit Eigenkapital direkt einsteigen könnte. Es würden verschiedene Varianten geprüft, auch Misch-Modelle. So müsse ein Staatseinstieg nicht zwangläufig mit Stimmrechten verbunden sein. Von TUI war zunächst kein Kommentar zu erhalten, das Bundeswirtschaftsministerium lehnte eine Stellungnahme ab.

Die Corona-Krise mit Einschränkungen und Reisewarnungen trifft TUI extrem hart und hat den Hannoveranern im Frühjahr einen Umsatzeinbruch von rund 99 Prozent eingebrockt. Auch nach dem ersten Lockdown hat sich der Reise- und Flugverkehr dann bei weitem nicht so günstig entwickelt wie von der Branche erhofft. Auch Airlines fahren ihr Angebot massiv runter und dünnen Flugpläne aus.

TUI prüft seit längerem verschiedene Möglichkeiten, um sein Finanzpolster in der Corona-Krise zu stärken, darunter auch eine "kurz- oder mittelfristige Kapitalerhöhung". TUI-Chef Fritz Joussen hatte Ende September dazu gesagt: "Ich denke schon, dass wir auf der M&A-Seite und der Kapitalseite etwas machen müssen, aber nicht jetzt."

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