Wirtschaft

FIRMEN-BLICK vom Dienstag: Warren Buffet investiert Milliarden in Zukunfts-Branche

Im Folgenden lesen Sie den Firmen-Blick von Dienstag, 17. November, den wir selbstverständlich laufend für Sie aktualisieren.
17.11.2020 10:43
Aktualisiert: 17.11.2020 10:43
Lesezeit: 4 min
FIRMEN-BLICK vom Dienstag: Warren Buffet investiert Milliarden in Zukunfts-Branche
Die Investoren-Legende Warren Buffett. (Foto: dpa) Foto: Jagadeesh Nv

AIR FRANCE-KLM - Paris: Die Fluggesellschaft führt einer Zeitung zufolge Gespräche über weitere Milliardenhilfen mit den Regierungen von Frankreich und den Niederlanden sowie mit Investoren. Dabei gehe es um zunächst vier Milliarden Euro von staatlicher Seite und später weiteren zwei Milliarden von Investoren im ersten Quartal 2021, berichtete "Le Monde" unter Berufung auf Insider. Ein Sprecher von Air France-KLM lehnte eine Stellungnahme ab. Die Gesellschaft hat in diesem Jahr 10,4 Milliarden Euro an Hilfen erhalten. Frankreichs Finanzminister Bruno Le Maire hat zuletzt die Bereitschaft zu weiterer Unterstützung bekräftigt. Die beiden Staaten halten je etwa 14 Prozent an der Airline.

HOME DEPOT - Bangalore: Die US-Baumarktkette hat in der Corona-Krise vom Trend zur Modernisierung der Eigenheime profitiert. So stieg der Umsatz im dritten Quartal um fast ein Viertel auf 33,54 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn legte auf 3,43 (Vorjahr: 2,77) Milliarden Dollar zu. Damit übertraf der Konzern die Schätzungen der Analysten. Seit Beginn der Pandemie sei die Nachfrage nach Wekzeugen, Gartengeräten und Baumaterialen gestiegen, teilte Home Depot mit.

LUFTHANSA - Frankfurt: Die stark unter der Corona-Krise leidende Airline-Gruppe bietet ab Frühjahr 2021 auf ihren Premiumairlines Lufthansa, Swiss und Austrian Airlines in der Economy Class keine kostenlose Verpflegung mehr an. Auf Kurz- und Mittelstrecken könnten Fluggäste Speisen und Getränke an Bord kaufen. "Unser bisheriges Snackangebot in der Economy Class erfüllt häufig nicht die Erwartungen unserer Gäste", erklärte Christina Foerster vom Lufthansa-Vorstand. Das kostenpflichtige Angebot sei qualitativ hochwertiger. Wasser will die Airline auch in Zukunft noch kostenlos an die Passagiere verteilen. Bei Billigairlines wie Ryanair und mittlerweile auch der Lufthansa-Tochter Eurowings müssen die Fluggäste schon länger für die Bordverpflegung bezahlen.

RHEINMETALL - Düsseldorf: Der Mischkonzern hat in China über sein Gemeinschaftsunternehmen HASCO KSPG Nonferrous Components in Shanghai einen Großauftrag an Land gezogen. Das Unternehmen soll für einen international tätigen Premium-Autobauer Elektromotorengehäuse liefern, die in der gesamten elektrischen Fahrzeugflotte des Herstellers zum Einsatz kommen. Das Auftragsvolumen liegt Firmenangaben zufolge in dreistelliger Millionen-Euro-Höhe. Serienstart ist für Juni 2023 vorgesehen.

CINEMARK - Los Angeles: Der Kinobetreiber erlaubt Universal Pictures, Filme schneller ins heimische Wohnzimmer zu bringen. Kinostreifen dürften nun bereits 17 Tage nach ihrem Debüt auch als Video-On-Demand verkauft werden, teilte Cinemark mit. Kassenschlager von Universal wie "Fast & Furious" und "Jurassic World" sollen demnach mindestens fünf Wochenenden exklusiv ausgespielt werden. Die mehrjährige Vereinbarung, deren finanzielle Details nicht veröffentlicht wurden, ähnelt damit dem Deal, den im Juli die weltgrößte Kinokette AMC mit der Comcast-Tochter Universal getroffen hat. Damit entfernt sich die Kinobranche, die in der Corona-Krise mit geschlossenen oder nur halb besetzten Filmsälen kämpft, weiter von den traditionellen Regeln bei Filmdebüts. Bisher verfügten Kinos in der Regel über ein Zeitfenster von etwa 74 Tagen, in denen sie exklusiv Filme zeigen konnten.

DEUTSCHE TELEKOM - Berlin: Der Bonner Telekomkonzern integriert den Streamingdienst TVNOW Premium von RTL in das eigene Fernsehangebot MagentaTV. Darüber hinaus werde die Zusammenarbeit in den Bereichen Technologie, Vermarktung und Content ausgebaut, teilten beide Unternehmen mit. Konkret sei geplant, gemeinsame Lösungen zur Ausspielung von individualisierter Werbung über MagentaTV zu entwickeln und dafür weitere Partner zu gewinnen. Es gehe auch um Unabhängigkeit von den globalen Tech-Plattformen, sagte der Chef der Mediengruppe RTL Deutschland, Bernd Reichart.

IMPERIAL BRANDS - London: Der britische Tabakkonzern setzt für das kommende Jahr auf eine Erholung der Nachfrage nach E-Zigaretten. Der Vorstand des Herstellers von Gauloises- und Davidoff-Zigaretten kündigte für 2021 einen Anstieg des bereinigten Betriebsgewinns im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich an. Im laufenden Jahr war das Geschäft mit E-Zigaretten eingebrochen, nachdem in den USA Todesfälle und Erkrankungen infolge des Konsums von aromatisierten E-Zigaretten bekannt geworden war.

FORTUM - Helsinki: Finnlands größter Versorger hat im dritten Quartal die Schwäche der deutschen Tochter Uniper zu spüren bekommen. Operativ verbuchte der Konzern einen Verlust von 176 Millionen Euro nach einem Gewinn von 153 Millionen vor Jahresfrist. Das Betriebsumfeld sei geprägt gewesen von anhaltender Unsicherheit aufgrund von COVID-19, niedrigen Strompreisen und des saisonal schwachen Ergebnisses bei Uniper, teilte Fortum mit.

EASYJET - London: Die Billigfluggesellschaft hat den ersten Jahresverlust ihrer 25-jährigen Firmengeschichte eingeflogen. Im Geschäftsjahr 2019/20 (per Ende September) fiel ein Fehlbetrag vor Steuern in Höhe von 1,27 Milliarden Pfund an, wie der Ryanair-Konkurrent mitteilte. Im Vorjahr hatte noch ein Gewinn von 430 Millionen Pfund in der Bilanz gestanden. EasyJet setzt wie allen anderen Airlines zu, dass in der Corona-Pandemie deutlich weniger Flugreisen gebucht werden.

BAIDU - Peking: Der chinesische Google-Konkurrent holt sich mit der milliardenschweren Übernahme der Live-Streaming-Plattform YY Live ein neues Standbein ins Haus. Das Geschäft werde für rund 3,6 Milliarden Dollar von JOYY gekauft, teilte Baidu mit. Ziel sei es, neue Umsatzquellen zu generieren. Bisher kommt der Großteil der Einnahmen von Baidu aus dem Verkauf von Werbeanzeigen. Mit Beginn der Corona-Pandemie brachen die Erlöse ein, weil weniger Firmen Online-Werbung schalteten. Mit dem Wirtschaftsaufschwung im dritten Quartal erholte sich das Geschäft wieder und die Erlöse kletterten um ein Prozent auf 28,2 Milliarden Yuan (umgerechnet 3,63 Milliarden Euro). Dies lag über den Erwartungen von Analysten. Baidu profitierte auch von neuen Kunden seines Streaming-Angebots iQIYI. Allerdings wird gegen den Netflix-Rivalen gerade in den USA wegen mutmaßlich aufgeblasener Nutzer- und Umsatzzahlen ermittelt.

PFIZER - Bangalore: Der US-Pharmakonzern wird in vier US-Bundesstaaten mit einem Testlauf für seinen in Partnerschaft mit BioNTech erforschten Impfstoffkandidaten beginnen. Mit dem Pilotprojekt in Rhode Island, Texas, New Mexiko und Tennessee soll die Logistikanforderungen für die Auslieferung und den Einsatz des Covid-19-Vakzins überprüft werden, teilte das Unternehmen mit. "Die vier Staaten werden aufgrund des Programms keine Impfdosen früher als andere Staaten erhalten oder anderweitig bevorzugt", sagte Pfizer. Sie seien wegen ihrer unterschiedlichen Größe, Bevölkerungsvielfalt und Immunisierungsinfrastruktur ausgewählt worden.

ELI LILLY/SAMSUNG BIOLOGICS - Seoul: Die Massenproduktion der für den Notfall von der US-Gesundheitsbehörde FDA zugelassenen Behandlungsmethode des Pharmakonzerns Eli Lilly wird von Samsung BioLogics übernommen. Bereits im Mai sei ein Vertrag unterzeichnet worden, um die weltweite Nachfrage nach Covid-19-Behandlungen zu befriedigen, erklärte der südkoreanische Auftragsfertiger.

BERKSHIRE HATHAWAY - New York/Tokio: Die Investorenlegende Warren Buffett setzt in der Corona-Krise auf Telekommunikations- und Pharmakonzerne. Seine Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway erwarb Anteile in Höhe von 276 Millionen Dollar an der Mobilfunkgesellschaft T-Mobile US. Mehr als 1,8 Milliarden Dollar investierte Buffett zudem in die US-Pharmahersteller Abbvie, Bristol-Myers Squibb und Merck & Co, sowie 136 Millionen Dollar in Papiere von Pfizer. Die vier großen Arzneimittelproduzenten könnten im Kampf gegen die Pandemie durch die Entwicklung von Behandlungsmethoden und Impfstoffen profitieren.

HUAWEI - Shenzen: Der chinesische Netzwerkausrüster und Smartphone-Hersteller hat sich von seiner Billig-Handy-Sparte Honor getrennt. Huawei werde keine Anteile an der neuen Gesellschaft Shenzen Zhinxin New Information Technology halten, unter der ein Konsortium aus über 30 Käufern die Marke weiterführen werde, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der am Kauf beteiligten Unternehmen. Ein Kaufpreis wurde nicht benannt. Reuters berichtete vergangene Woche, dass Huawei Insidern zufolge Gespräche über den Verkauf von Honor im Wert von 15,2 Milliarden Dollar an ein Konsortium unter der Leitung des IT-Providers Digital China und der Regierung von Shenzhen geführt habe. Eine mit der Angelegenheit vertraute Person sagte, Digital China sei nicht unter den Käufern.

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