Deutschland

Vorwand Klimaschutz: Kooperation zwischen Politik und Auto-Industrie ist Paradebeispiel für den Great Reset

DWN-Redakteur Gregor Uhlig spricht sich gegen die einseitige Bevorzugung der E-Mobilität gegenüber dem Verbrennungsmotor aus. Ein Kommentar zum Autogipfel.
Autor
18.11.2020 18:20
Aktualisiert: 18.11.2020 18:20
Lesezeit: 1 min
Vorwand Klimaschutz: Kooperation zwischen Politik und Auto-Industrie ist Paradebeispiel für den Great Reset
Ein Mitarbeiter des TÜV Nord überprüft im Rahmen einer Abgas-Untersuchung den Auspuff eines Skoda Octavia mit Diesel-Motor. (Foto: dpa)

Auch wenn CDU und SPD sowie der VDA die beim «Autogipfel» beschlossenen Fördergelder in Milliardenhöhe loben, weil damit angeblich ein Nutzen für Wirtschaft und Klima entsteht, so ist doch in der Realität das Gegenteil der Fall. Statt einen sinnvollen technologischen Fortschritt auf der Basis der bestehenden bewährten Antriebe wie dem Diesel zuzulassen, verschwendet die Politik weitere Steuergelder in Milliardenhöhe.

Die Politik schadet damit nicht nur der Wirtschaft, welche die Förderungen der Elektromobilität in Form von höheren Steuern, höheren Kosten und an anderer Stelle fehlenden Ressourcen wird aufbringen müssen. Vielmehr schadet die Politik damit sogar dem Klima und der Umwelt, wie kürzlich eine Studie des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) aufgezeigt hat. Die DWN berichteten:

Der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) plädiert dafür, beim Auto nicht nur auf den batterieelektrischen Antrieb zu setzen, wie dies sowohl die Bundesregierung, die EU-Kommission als auch Autobauer wie Volkswagen tun.

Vielmehr müssten sich verschiedene Techniken ergänzen, das sei „unsere einzige Chance, die CO2-Ziele für 2030 zu erreichen“, sagte VDI-Präsident Volker Kefer. Er berief sich auf die Ergebnisse einer aktuellen VDI-Studie zur Ökobilanz von Autos mit verschiedenen Antriebssystemen.

Sowohl Batterie, Brennstoffzelle als auch Verbrennungsmotor hätten noch großes Potenzial, wesentlich zur Verringerung des Kohlendioxid-Ausstoßes beizutragen. Betrachte man die gesamte Wertschöpfungskette, so seien moderne Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren heute oft noch schadstoffärmer als Elektrofahrzeuge, heißt es in der Studie. Elektroantriebe mit Batterie litten unter dem hohen Energie- und Materialaufwand in der Produktion.

Vor dem Hintergrund dieses Studien-Ergebnisses betrachtet wirken die radikalen Maßnahmen der Politik zur Unterstützung der Elektromobilität noch sonderbarer.

Die Kooperation von Automobilwirtschaft und Politik im Hinblick auf die Elektromobilität ist ein Paradebeispiel für die vom WEF vorangetriebene Verschmelzung von Kapitalismus und Sozialismus. Dabei sollen ausgewählte Großkonzerne die Richtung für Wirtschaft und Gesellschaft vorgeben, während der Staat diese Vorgaben dann im Wesentlichen nur noch umsetzen muss.

Mithilfe massiver Stimmungsmache, etwa in der Werbung, in der Unterhaltungsindustrie oder in der Bildung, präsentieren die Eliten die gewünschten Entwicklungen als hehre Ziele - etwa als Kampf gegen die Armut oder wie im Fall der Elektromobilität als Kampf für eine saubere Umwelt - und machen auf diese Weise die Bürger willfährig.

Lesen Sie auch:

deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/507666/Praemien-fuer-E-Autos-und-mehr-Strom-Tankstellen-Merkel-verspricht-fuer-Foerderung-der-E-Mobilitaet-Milliarden

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmen
Unternehmen Rüstungsindustrie: Maschinenbauer Trumpf will vom Rüstungsboom profitieren
20.08.2025

Auch der schwäbische Maschinenbauer Trumpf steht vorm Einstieg in das Rüstungsgeschäft: Der Laserspezialist gibt bekannt, seine...

DWN
Finanzen
Finanzen Nvidia-Aktie im Rückwärtsgang: Zwischen Rekordbewertung, China-Risiken und neuen Chip-Plänen
20.08.2025

Die Nvidia-Aktie bewegt sich zwischen einer Rekordbewertung und wachsender Skepsis. Starke Umsätze, politische Risiken und neue...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Unser neues Magazin ist da: Energie im Umbruch – zwischen teurem Kraftakt und politischem Kursverlust
20.08.2025

Die Energienutzung in Deutschland war einst selbstverständlich. Heute ist sie Streitfall, Risiko und Chance zugleich. Der Wandel im...

DWN
Politik
Politik Wird der Fed-Chef mit seiner Rede die Märkte begeistern oder enttäuschen?
20.08.2025

Alle Augen richten sich auf Jackson Hole: Fed-Chef Jerome Powell steht zwischen Trumps politischem Druck, schwachen US-Arbeitsmarktdaten...

DWN
Politik
Politik Treffen in Budapest? Ukraine-Gipfel könnte bei Ungarns Regierungschef Orban stattfinden
20.08.2025

Trump könnte sich vorstellen, dass Ungarn Gastgeber für das besprochene Treffen zwischen Selenskyj und dem russischen Präsidenten...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Steigende Zusatzbeiträge: Arbeitgeberverbände fordern eine Neuauflage der Praxisgebühr
20.08.2025

Nicht nur wegen des bürokratischen Aufwands stand die frühere Praxisgebühr in der Kritik. Aus Sicht der Arbeitgeber wäre jetzt aber...

DWN
Immobilien
Immobilien Luxusvillen: Linke für Sondersteuer auf teure Immobilien
20.08.2025

Anstatt Maßnahmen gegen die Wohnungsnot vorzuschlagen, setzt die Linke auf Neidpolitik: Einige wohnen üppig, andere finden keine Bleibe...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Stihl lagert aus: Entwicklung und Produktion der Mähroboter geht nach China
20.08.2025

Der Industriestandort Deutschland verliert weiter an Relevanz: Kettensägenhersteller Stihl zieht sich mit dem gesamten Geschäftsbereich...