Finanzen

EZB: Bargeldloses Bezahlen weiter auf dem Vormarsch

Laut einer Erhebung der EZB hat das bargeldlose Bezahlen seit Beginn der Corona-Krise weiter zugelegt - auch bei kleineren Beträgen.
02.12.2020 11:31
Aktualisiert: 02.12.2020 11:31
Lesezeit: 1 min
EZB: Bargeldloses Bezahlen weiter auf dem Vormarsch
Sichergestelltes Bargeld liegt in einer Garage der Polizei. (Foto: dpa) Foto: Klaus-Dietmar Gabbert

Die Virus-Pandemie hat im Euro-Währungsgebiet laut einer Erhebung der EZB das bargeldlose Bezahlen beim Einkaufen kräftig angeschoben. Vierzig Prozent der Befragten gaben an, seit Beginn der Virus-Pandemie Scheine und Münzen weniger häufig verwendet zu haben, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage der Europäischen Zentralbank (EZB) hervorgeht. Von diesen wollen fast 90 Prozent dies auch nach der Pandemie beibehalten. Als Hauptgrund sei genannt worden, dass elektronisches Zahlen - etwa kontaktlos mittels EC-Karte - während der Pandemie zweckdienlicher geworden sei. Die EZB befragte in den letzten zwei Juli-Wochen 17.779 Personen.

"Der Trend in Richtung bargeldloses Bezahlen scheint sich während der Pandemie beschleunigt zu haben, obgleich die Verfestigung dieser vorläufigen Ergebnisse noch unsicher ist", erklärte EZB-Direktor Fabio Panetta. Auch vor der Pandemie war das bargeldlose Bezahlen im Euro-Raum bereits auf dem Vormarsch. Zwar war laut einer weiteren Umfrage 2019 Bargeld immer noch das am stärksten genutzte Zahlungsmittel an der Kasse. 73 Prozent der Zahlungen beim Einkauf seien mit Euro-Scheinen und Münzen abgewickelt worden. Allerdings ist das klar weniger als drei Jahre zuvor, als es noch 79 Prozent waren.

Auch das Bezahlen per Karte für kleinere Beträge an der Ladenkasse ist laut EZB auf dem Vormarsch. Der Anteil nahm von 2016 bis 2019 um fünf Prozentpunkte auf 24 Prozent zu. Zudem wird inzwischen bei fast vier von zehn Kartennutzungen beim Einkauf die neue Kontaktlos-Technologie genutzt.

"Für uns ist es überaus wichtig, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher ihre Zahlungsmethode frei wählen können", erklärte Panetta. Ziel sei es, den Zugang zu Bargeld im Euro-Raum zu gewährleisten und zugleich Neuerungen im elektronischen Zahlungsverkehr zu fördern. "Dazu gehört auch unsere Arbeit an der möglichen Einführung eines digitalen Euro," erklärte der Notenbank-Direktor.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen MTS Money Transfer System – Sicherheit beginnt mit Eigentum.

In Zeiten wachsender Unsicherheit und wirtschaftlicher Instabilität werden glaubwürdige Werte wieder zum entscheidenden Erfolgsfaktor....

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Vom Großraumbüro zur Kokospalme: Wie eine Litauerin Londons Karrierefalle entkam – und auswanderte
25.10.2025

Dominyka Mikšėnaitė hatte alles – Karriere, Gehalt, Aufstiegschancen in London. Doch sie kündigte, verließ das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft KI-Aktien: Wie Energieversorger zum stillen Profiteur des Tech-Booms werden
25.10.2025

Der Boom der künstlichen Intelligenz treibt den globalen Stromverbrauch auf Rekordniveau. Milliarden fließen in Rechenzentren, Netze und...

DWN
Politik
Politik Hinweise von Meldestelle "Hetze in Netz": Durchsuchung bei „Welt“-Kolumnist Norbert Bolz nach X-Post
24.10.2025

Für den Autor Professor Norbert Bolz ist es Ironie, die Staatsanwaltschaft sieht in dem Post eine strafbare Aussage gegen den renommierten...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Maschinenbauer Voith: Vom Kuka-Exit zum Treiber grüner Technologien
24.10.2025

Der Kuka-Verkauf im Jahr 2016 war für Voith der Wendepunkt. Heute ist der Maschinenbauer mit Wasserkraft, Papiermaschinen und...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzmärkte und KI im Fokus: So erkennen Sie Risiken beim Investieren
24.10.2025

Die Finanzmärkte erreichen neue Höchststände, während Unsicherheit durch geopolitische Spannungen und wirtschaftspolitische...

DWN
Politik
Politik Ukraine: Mann sprengt sich bei Kontrolle in die Luft – mehrere Tote
24.10.2025

Bei einer Polizeikontrolle an der Grenze der Ukraine hat ein Mann eine Handgranate gezündet. Dabei kamen mehrere Menschen ums Leben. Die...

DWN
Politik
Politik Außenministerium: Chinas Zögerlichkeit verzögert Wadephuls Staatsreise
24.10.2025

Der Bundesaußenminister wollte Anfang der Woche nach China reisen, doch der Besuch wird vorerst verschoben. Grund: Peking bestätigte bis...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Automobilindustrie im Wandel: Chinesische Autohersteller übernehmen Führung im Kampf um den Elektroauto-Markt
24.10.2025

Die Elektromobilität verändert die globale Automobilindustrie schneller als erwartet. Alte Strukturen geraten unter Druck, neue...