Die Zeitung „Volksstimme“ führt in Bezug auf die Corona-Tipps von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und Kanzlerin Angela Merkel aus:
„Der Bundesgesundheitsminister ist im Kampf gegen die Seuche zu Alltagstipps übergegangen. Jens Spahn empfiehlt das Gurgeln mit in Alkohol gelösten Ölen oder Kochsalz, um die Erregerlast zu minimieren. Spahn ist selbst bekennender Gurgler. Auch die Kanzlerin bringt auf dieser Ebene etwas ein: Schüler sollen sich mit Kniebeugen warm halten. Oder in die Hände klatschen. Applaus, Applaus: Dass sich das Niveau der politischen Debatte auf Kniehöhe bewegt und weiter nach unten abgleitet, zeigt die ganze Konfusität innerhalb der Bundesregierung. Wo ist die notwendige Entschlossenheit, wie sie Bayern oder Sachsen zeigen? Bei der Vorbereitung der Massenimpfungen ist davon wenig zu spüren. Spahn appelliert lieber: Die Bürger sollen zu Weihnachten nicht quer durchs Land fahren. Ohne Kontrollen ist das überflüssiges Gerede. Während die einen brav zu Hause vereinsamen, marschieren andere querdenkend herum und brüllen was von Diktatur. Es droht ein unfrohes Fest.“
Merkel hatte Schülern Tipps gegeben, wie sie sich in der Corona-Krise auch in gut durchlüfteten Klassenzimmern warm halten können. „Vielleicht macht man auch mal eine kleine Kniebeuge oder klatscht in die Hände“, sagte Merkel im Interview mit dem Radiosender „Radyo Metropol FM“ (Online). Das solle zwar jeder für sich entscheiden. „Nur wenn einem kalt ist, hilft es ja manchmal.“ Außerdem müssten sich Schüler eventuell etwas Wärmeres zum Anziehen mitbringen.
Die Bundeskanzlerin betonte erneut, wie wichtig das Lüften in Klassenräumen sei, um eine Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern. Luftfilter seien zwar auch gut. Die meisten funktionierten aber auch nur richtig, wenn ausreichend gelüftet werde. „Sonst gibt es die Gefahr, dass man einfach nur die Luft herumwälzt. Davon wird die (Luft) aber noch nicht wieder frisch“, so Merkel weiter.