Politik

Nigeria: Neue Corona-Variante aufgetreten, Verbreitung noch unbekannt

Die neue Variante ist unabhängig von den Viren-Mutationen aufgetreten, die jüngst in Südafrika und Großbritannien entdeckt wurden.
24.12.2020 14:31
Lesezeit: 1 min
Nigeria: Neue Corona-Variante aufgetreten, Verbreitung noch unbekannt
Südafrika: Eine Passantin geht an einer Gemeinschaftsklinik vorbei, an deren Fassade ein buntes Wandgemälde zu sehen ist. (Foto: dpa) Foto: Nardus Engelbrecht

In Nigeria kursiert eine weitere neue Coronavirus-Variante. Das meldet die panafrikanische Gesundheitsorganisation Africa CDS („Afrikanische Zentren für Krankheitsbekämpfung und Schutzmaßnahmen“). Es sehe so aus, als habe sie sich getrennt von den Viren-Mutanten in Südafrika und Großbritannien entwickelt, sagte der Leiter der Africa CDC, John Nkengasong, am heutigen Donnerstag. Allerdings gebe es noch wenige Daten darüber und es werde weiter geforscht. Die Variante wurde in zwei Patientenproben entdeckt, die im August und Oktober entnommen wurden, wie aus einem Bericht von Forschern in Nigeria hervorgeht.

Wie weit verbreitet die neue Variante in Nigeria oder in anderen Ländern ist, sei noch nicht bekannt. Nkengasong betonte aber, dass Mutationen bei derartigen Viren nicht ungewöhnlich seien: „Wir sollten erwarten, dass diese neuen Varianten weiter auftauchen werden.“ Die Variante in Nigeria besitze jedoch nicht exakt dieselbe Mutation N501Y, die für die rasche Ausbreitung der Corona-Mutante in Großbritannien verantwortlich gemacht wird.

Forscher haben schon mehrere Coronaviren mit genetischen Veränderungen entdeckt. Auch die Weltgesundheitsorganisation WHO wies darauf hin, dass sich alle Viren mit der Zeit verändern. Die meisten Mutationen brächten ihnen keine Vorteile, manche sogar Nachteile.

Jüngst hatten Großbritannien und Südafrika die Entdeckung von neuen Varianten des Coronavirus verkündet. Diese haben Ähnlichkeiten, hatten sich aber unabhängig entwickelt. Daraufhin hatten etliche Staaten, darunter Deutschland, den Reiseverkehr aus diesen Ländern eingeschränkt.

Der südafrikanische Gesundheitsminister Zweli Mkhize hatte bereits vergangene Woche davon gesprochen, dass die Variante 501.V2 in seinem Land kursiere. Sie werde in Südafrika schnell übertragen und sei dort für den Großteil der zweiten Welle der Corona-Pandemie verantwortlich, sagte CDC-Leiter Nkengasong am heutigen Donnerstag. Allerdings sehe er keinen Grund, in Afrika das Reisen einzuschränken. Man benötige auf dem Kontinent ohnehin bei Reisen einen negativen Corona-Test.

Am Mittwoch hatte der britische Gesundheitsminister Matt Hancock in Großbritannien zwei Fälle der Mutante 501.V2 aus Südafrika gemeldet. In Großbritannien war zuvor zudem die Variante B.1.1.7. (auch VUI.202012/01) bekannt geworden, die jedoch schon länger dort kursiert. Sie soll sich ebenfalls sehr rasch übertragen, aber keine verstärkten Symptome auslösen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen EU-Vermögensregister und Bargeldbeschränkungen: Risiko für Anleger

Das EU-Vermögensregister gehört derzeit zu den größten Risiken für Anleger. Daher ist es wichtig, sich jetzt zu überlegen, wie man...

DWN
Panorama
Panorama Elterngeld im Ungleichgewicht: Väter oft mit Höchstsatz, Mütter länger in Elternzeit
08.07.2025

Das Elterngeld bleibt ungleich verteilt: Während rund ein Drittel der Väter den Höchstsatz beziehen, nehmen Mütter deutlich häufiger...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsencrash, Blase oder Börsenrally? So brisant wird das zweite Halbjahr an den Aktienmärkten
08.07.2025

Zins-Chaos, Trump-Drohungen und eine Blase bei Rüstungsaktien: Drei Top-Strategen warnen vor einem explosiven Börsenhalbjahr – mit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Exportflaute durch Handelsstreit: Unsicherheit belastet deutsche Firmen
08.07.2025

Trotz einer weiteren Fristverlängerung im Zollkonflikt mit den USA bleibt die Lage für deutsche Exportunternehmen angespannt. Die...

DWN
Politik
Politik Bundestag stimmt über Verfassungsrichter ab – Politische Debatte um Mehrheiten
08.07.2025

Im Bundestag steht eine wichtige Entscheidung an: Drei Kandidatinnen und Kandidaten für das Bundesverfassungsgericht sollen gewählt...

DWN
Technologie
Technologie Wettlauf der Supermächte: Wer gewinnt das Milliarden-Quantenrennen?
08.07.2025

Quantencomputer gelten als Schlüsseltechnologie der Zukunft – und könnten bestehende Sicherheitsstrukturen weltweit aushebeln. Der...

DWN
Politik
Politik Recht auf Schutz: Gericht bestätigt Anspruch afghanischer Familie auf Visa
08.07.2025

Trotz der Einstellung des Bundesaufnahmeprogramms für gefährdete Afghanen hat das Verwaltungsgericht Berlin eine klare Entscheidung...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Urlaub wird teurer: Flugkosten steigen auch bei Billig-Airlines
08.07.2025

Fliegen vom deutschen Flughafen ist deutlich kostspieliger geworden – und das nicht nur bei klassischen Airlines. Auch...

DWN
Politik
Politik Haushaltsstreit 2025: Klingbeils Pläne, Kritik und offene Milliardenlücken
08.07.2025

Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) hat den Haushaltsentwurf für 2025 und die Finanzplanung bis 2029 in den Bundestag eingebracht....