Finanzen

Dax stagniert, Autowerte gefragt

Am deutschen Aktienmarkt herrschte am Dienstagvormittag Stagnation.
05.01.2021 10:43
Aktualisiert: 05.01.2021 10:43
Lesezeit: 1 min
Dax stagniert, Autowerte gefragt
Eine Kursanzeige an der Frankfurter Börse. (Foto: dpa)

Die Anleger am deutschen Aktienmarkt treten am Dienstag nach der jüngsten Rekordrally auf die Bremse. Der Dax-Kurs stagnierte bei etwa 13 720 Punkten, nachdem die Anleger am Vortag schon kalte Füße bekommen hatten.

Zu Wochenbeginn hatte der Dax mit 13 907 Punkten eine historische Bestmarke gesetzt, hatte dann aber spät gemeinsam mit der Wall Street unter Gewinnmitnahmen gelitten. In New York mieden die Anleger die Unsicherheit wegen der anstehenden Wahlen im US-Bundesstaat Georgia an diesem Dienstag. Diese gelten als entscheidend für die künftigen Machtverhältnisse im einflussreichen US-Senat.

"Das Coronavirus-Thema scheint sich somit auch 2021 noch als großer Einflussfaktor an den Finanzmärkten zu etablieren", kommentierte Marktexperte Andreas Lipkow von der Comdirect. In Deutschland zeichnet sich am Dienstag bei den Beratungen von Bund und Ländern eine Fortsetzung des Lockdowns bis mindestens Ende Januar ab.

Autowerte im Plus

Auf der Unternehmensseite richteten sich die Blicke am Dienstag auf Autowerte, nachdem sich die Analysten von JPMorgan insgesamt positiv zur Branche geäußert hatten. Sie empfehlen unter anderem den Zulieferer Continental, dessen Papiere um 1,4 Prozent stiegen. ElringKlinger wurden außerdem auf "Neutral" hochgestuft, die Papiere zogen als Spitzenreiter im SDax um 8,8 Prozent an.

Im Sog davon waren auch die Aktien anderer Autozulieferer gefragt, Hella etwa brachten es im MDax auf ein Plus von 1,5 Prozent. Bei anderen Branchenunternehmen wie BMW wird JPMorgan nach der jüngsten Erholung aber etwas vorsichtiger, die Aktien des Münchener Autobauers bewegten sich im Dax mit einem Prozent im Minus.

Hinten im Leitindex lagen aber die RWE-Aktien, die nach ihrer Vortagsrally auf ein Hoch seit 2012 um 1,8 Prozent sanken. Versorger standen am Dienstag bei Anlegern europaweit ganz unten auf dem Wunschzettel. Die Aktien von Eon waren im deutschen Leitindex ein ähnlich großer Verlierer wie RWE.

Ein Schwung an Gewinnmitnahmen überkam einige Aktien, die zuletzt in der Corona-Krise gefragt waren. Die Papiere der Shop Apotheke sackten im MDax um 4,8 Prozent ab und jene von Westwing im SDax um 1,8 Prozent. Schlusslicht waren dort aber die 2,9 Prozent tieferen Titel des Nutzfahrzeugzulieferers Jost Werke. Belastend wirkten sich dort Abstufungen durch die Analysten von JPMorgan und Stifel Europe aus.

Gesprächsstoff lieferte auch der mit Manipulationsvorwürfen konfrontierte Leasingspezialist Grenke, dessen vorgestellte Neugeschäftszahlen die Anleger nicht ermutigten. Die Aktien verloren zuletzt 2,8 Prozent. Die fast unveränderten Evotec-Aktien profitierten derweil nicht davon, dass der Wirkstoffforscher eine erweiterte Kooperation mit Bristol Myers Squibb vermeldete.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Technologie
Technologie Halbleiter-Förderung: Dresden und Erfurt erhalten grünes Licht
11.12.2025

Europa hängt bei Chips weiter an Asien – nun greift die EU zu einem Milliardenhebel. Deutschland darf zwei neue Werke in Dresden und...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB erhöht Druck: Vereinfachte Regeln für Europas Banken
11.12.2025

Die EZB drängt auf einfachere EU-Bankenvorschriften und will kleinere Institute entlasten. Doch wie weit darf eine Reform gehen, ohne...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ifo-Institut korrigiert Wirtschaftsprognose: Deutschlands Aufschwung bleibt schwach
11.12.2025

Die neue Wirtschaftsprognose des Ifo-Instituts dämpft Hoffnungen auf einen kräftigen Aufschwung. Trotz Milliardeninvestitionen und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Klimarisiken: Unternehmen gefährden ihre Umsätze durch schwaches Risikomanagement
11.12.2025

Unternehmen geraten weltweit unter Druck, ihre Klimarisiken präziser zu bewerten und belastbare Strategien für den Übergang in eine...

DWN
Politik
Politik Trump warnt die Ukraine und verspottet Europa. „Am Ende gewinnt der Stärkere“
11.12.2025

US-Präsident Donald Trump erhöht den Druck auf die Ukraine und attackiert gleichzeitig europäische Staatschefs. Seine Aussagen im...

DWN
Politik
Politik EU erzielt Kompromiss über Nachhaltigkeitsberichterstattung - was das konkret bedeutet
11.12.2025

Nach zähen Verhandlungen einigt sich die EU auf weitreichende Entlastungen bei der Nachhaltigkeitsberichterstattung. Doch der Kompromiss...

DWN
Politik
Politik Finanzielle Lage von Eltern: Alleinerziehende sind trotz Vollzeitjob armutsgefährdet
11.12.2025

Sie arbeiten, kümmern sich um ihre Kinder, doch ihre finanzielle Lage ist prekär und führt immer mehr in Armut. Die Folge: Deutschland...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Weniger Azubi-Stellen: Ausbildungszahlen sinken weiter, zweiter Rückgang in Folge
11.12.2025

Für junge Menschen wird es im Zuge der Wirtschaftsflaute schwerer, einen Ausbildungsplatz zu finden. Angesichts der Konjunkturschwäche...