Weltwirtschaft

Netflix knackt Marke von 200 Millionen Nutzern – Aktie auf Höhenflug

Lesezeit: 2 min
20.01.2021 16:23
Netflix wird von der Konkurrenz gejagt, doch der Pionier des Online-Fernsehens bleibt auf Erfolgskurs. Dank des Streaming-Booms in der Corona-Pandemie erreicht das Unternehmen einen weiteren Meilenstein bei den Nutzerzahlen. Das kommt bei Anlegern gut an.
Netflix knackt Marke von 200 Millionen Nutzern – Aktie auf Höhenflug
Ein junger Mann sieht sich bei dem Anbieter "Netflix" Serien an. (Foto: dpa)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der Online-Videodienst Netflix ist zum Jahresende dank Serienhits wie „The Queen's Gambit“, „Bridgerton“ und „The Crown“ trotz eines verschärften Konkurrenzkampfs stark gewachsen. In den drei Monaten bis Ende Dezember stieg die Zahl der zahlenden Abonnenten um 8,5 Millionen auf knapp 204 Millionen, wie Netflix am Dienstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Damit wurde erstmals die Marke von 200 Millionen Nutzern geknackt. Die Zahlen übertrafen die eigene Prognose und die Erwartungen der Analysten deutlich.

Die Aktie reagierte bereits nachbörslich mit einem kräftigen Kurssprung und ging am Mittwoch mit einem Plus von rund 13 Prozent in den US-Handel. Der Börsenwert von Netflix schoss dadurch zeitweise um rund 30 Milliarden auf gut 250 Milliarden Dollar in die Höhe. Bei Anlegern hat das Unternehmen aus dem kalifornischen Los Gatos schon länger einen guten Stand. Die Aktie stieg 2020 um rund 67 Prozent. Weiteren Auftrieb gab nun auch die Ankündigung, erstmals seit 2011 wieder Aktienrückkäufe zur Kurspflege in Erwägung zu ziehen.

Die Erlöse legten im Jahresvergleich um mehr als 20 Prozent auf 6,6 Milliarden Dollar zu. Der Gewinn fiel indes mit 542 Millionen Dollar (447 Mio Euro) etwas geringer aus als vor einem Jahr. Netflix stemmt sich mit hohen Investitionen gegen finanzstarke Wettbewerber, die dem Streaming-Marktführer mit neueren Video-Services Kunden abjagen wollen. Disney+ etwa verzeichnet sehr starkes Wachstum, aber auch andere Dienste wie HBO Max oder Peacock setzen Netflix neben den etablierteren Rivalen wie Amazon Prime oder Hulu unter Druck. Zugute kommt ihnen allen der Streaming-Boom durch die Corona-Krise.

Auch wenn es im Brief an die Aktionäre hieß, 2020 sei ein „unglaublich schwieriges Jahr“ gewesen, zählte Netflix zweifelsohne zu den großen Gewinnern. Dass Kinos wegen der Pandemie geschlossen blieben und viele Menschen zu Hause festsaßen, bescherte dem Unternehmen einen enormen Kundenzuwachs. Insgesamt gewann Netflix - auch dank des Hypes um die Serie „Tiger King“ - den Rekordwert von 37 Millionen neuen Abos hinzu und steigerte den Umsatz um knapp ein Viertel auf rund 25 Milliarden Dollar. Der Betriebsgewinn schoss sogar um 76 Prozent auf 4,6 Milliarden Dollar in die Höhe.

Der Ausblick auf das laufende erste Quartal fiel relativ verhalten aus, Netflix stellt einen Zuwachs um sechs Millionen auf knapp 210 Millionen Nutzer in Aussicht. Die meisten Analysten hatten hier mit einer höheren Prognose gerechnet. Zum Vergleich: Der perspektivisch als größter Rivale geltende Streaming-Service Disney+ des gleichnamigen Hollywood-Giganten gewann seit dem Start im November 2019 bereits über 86,8 Millionen Nutzer hinzu und ist bislang erst in viel weniger Ländern verfügbar als Netflix. Disney half allerdings auch mit starken Rabatten und Sonderangeboten nach.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Politik
Politik Wahljahr-Turbulenzen: Biden im Kreuzfeuer der Gaza-Proteste
04.05.2024

Seit Monaten sind bei fast jedem öffentlichen Auftritt von Präsident Joe Biden propalästinensische Demonstrationen zu sehen, die sich im...

DWN
Politik
Politik Mindestlohn: Neues Streitthema köchelt seit dem Tag der Arbeit
04.05.2024

Im Oktober 2022 wurde das gesetzliche Lohn-Minimum auf zwölf Euro die Stunde erhöht. Seit Jahresanfang liegt es bei 12,41 Euro, die von...

DWN
Technologie
Technologie Deutsches Start-up startet erfolgreich Rakete
04.05.2024

Ein deutsches Start-up hat eine Rakete von zwölf Metern Länge entwickelt, die kürzlich in Australien getestet wurde. Seit Jahrzehnten...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Robert Habeck sollte endlich die Kehrtwende vollziehen - im Heizungskeller Deutschlands
03.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Finanzen
Finanzen Wirtschaftsstandort in der Kritik: Deutsche Ökonomen fordern Reformen
03.05.2024

Deutschlands Wirtschaftskraft schwächelt: Volkswirte geben alarmierend schlechte Noten. Erfahren Sie, welche Reformen jetzt dringend...

DWN
Politik
Politik Rheinmetall-Chef: Deutschland muss Militärausgaben um 30 Milliarden Euro erhöhen
03.05.2024

Armin Papperger, der CEO von Rheinmetall, drängt darauf, dass Deutschland seine Militärausgaben um mindestens 30 Milliarden Euro pro Jahr...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Indische Arbeitskräfte im Fokus: Deutschland öffnet die Türen für Fachkräfte
03.05.2024

Die Bundesregierung strebt an, einen bedeutenden Anteil der indischen Bevölkerung nach Deutschland zu holen, um hier zu arbeiten. Viele...

DWN
Finanzen
Finanzen Wie lege ich mein Geld an – wichtige Tipps für Anfänger
03.05.2024

Die Tipps zur Geldanlage können wirklich spannend sein, besonders wenn es darum geht, die eigenen finanziellen Ziele zu erreichen und eine...