Politik

Wer im Internet „Antifa.com“ eingibt, landet auf der Webseite des Weißen Hauses

Kurios: Wer im Internet die Webadresse „Antifa.com“ eingibt, wird direkt auf die Webseite des Weißen Hauses weitergeleitet. Aus der „Wayback Machine“ geht hervor, dass die Domain von Unbekannten weitergeleitet wurde.
21.01.2021 11:13
Aktualisiert: 21.01.2021 11:13
Lesezeit: 3 min

Wer im Internet die Webadresse „Antifa.com“ eingibt, wird direkt auf die Webseite des Weißen Hauses weitergeleitet. Diese seltsame Weiterleitung begann nach der Vereidigung Joe Bidens zum US-Präsidenten.

Aus der „Wayback Machine“ geht hervor, dass die Domain von Unbekannten weitergeleitet wurde:

Die Londoner „Financial Times“ kommentiert am Donnerstag den Amtsantritt von US-Präsident Joe Biden:

„Die Aufgaben, vor denen der 46. US-Präsident steht, unterscheiden sich von denen so vieler seiner Vorgänger durch ihr enormes Ausmaß. Eine falsch gehandhabte Pandemie einzudämmen, die 400 000 Menschenleben gekostet und Millionen Menschen wirtschaftlichen Schaden zugefügt hat, wäre allein schon schwer genug für die meisten Präsidentschaften. Doch wie Joe Biden selbst einräumt, wiegt die Bürde, die auf ihm lastet, noch viel schwerer: Soziale Spaltungen müssen gelindert, die amerikanische Republik muss repariert und ihr moralischer Ruf muss wiederhergestellt werden. Diese Ziele werden weit über seine Präsidentschaft hinausreichen. Doch ob sie schließlich verwirklicht werden können, wird zu einem nicht geringen Teil von seiner Amtsführung abhängen.“

Die belgische Zeitung „De Standaard“ kommentiert am Donnerstag die Amtseinführung des neuen US-Präsidenten Joe Biden:

„Ähnlich wie vor zwölf Jahren, als Joe Biden als Vizepräsident von Barack Obama antrat, erbt nun ein demokratischer Präsident ein Land, das mit einer schweren Krise kämpft. 2009 waren das Finanzsystem und weite Teile der Industrie ins Wanken geraten. Diesmal bedroht eine Pandemie die Gesundheit von Millionen. (...)

Ähnlich wie damals, als er gemeinsam mit Obama antrat, sind die Erwartungen allzu hoch. Enttäuschungen sind praktisch vorprogrammiert. Bidens politischer Spielraum reicht ungeachtet einer knappen Mehrheit im Senat vielleicht nicht aus, um seine ambitionierten Pläne mit einem furiosen Start zu verwirklichen. Damit setzt er seine Chance aufs Spiel, ein Brückenbauer für sein großes, gespaltenes Land zu werden. Startet er hingegen zu langsam, würde seine ungeduldige Basis das als eine verpasste Chance kritisieren.“

Zur Amtseinführung des neuen US-Präsidenten Joe Biden schreibt am Donnerstag der Schweizer „Tages-Anzeiger“:

„Mit der Vereidigung Joe Bidens als 46. Präsident hat in den USA eine neue Ära begonnen. Noch wichtiger aber ist, dass eine alte zu Ende gegangen ist. Für einmal war die Erleichterung größer als die Freude und die Hoffnung, die der wiederkehrende Neuanfang in der amerikanischen Geschichte sonst auslöst. Der Spuk im Weißen Haus ist vorbei. Donald Trump ist ausgezogen, die Mehrheit der Amerikanerinnen und Amerikaner atmet auf.(...)

Zusammen mit Kamala Harris, der ersten US-Vizepräsidentin der Geschichte, hat er sein Land in der Krise übernommen, bisher sind mehr als 400 000 Menschen wegen der Pandemie gestorben. ,Wir müssen uns dieser Pandemie endlich als eine Nation stellen, als ein Volk‘, sagte Biden in seiner Antrittsrede. Sein Vorteil: Anders als etwa Barack Obama startet der 46. Präsident mit geringen Erwartungen der Bevölkerung, er kann sich fast nur übertreffen.“

Zum Amtsantritt des neuen US-Präsidenten Joe Biden meint der Londoner „Guardian“ am Donnerstag:

„Europa und andere Verbündete atmen auf. Aber Amerikas Ansehen kann nicht wirklich wiederhergestellt werden, ehe nicht seine hausgemachten Krisen überwunden sind. Joe Biden tut gut daran, sie anzugehen. In einem Aufruf zu Aufrichtigkeit und Anstand hat er seine Zuhörer daran erinnert, dass Politik "kein rasendes Feuer sein muss, das alles zerstört, was in seinen Weg gerät". Dieser Aufruf sollte nicht nur in Amerika, sondern auch auf der anderen Seite des Atlantiks gehört werden. Jedoch gießen einige immer noch Öl ins Feuer. Während manche Republikaner mit Verspätung um die Reste ihrer Ehrbarkeit ringen, wiegeln andere weiterhin mit Lügen auf. Fakten sind im Zeitalter der Desinformation optional geworden. Den Präsidenten zu wechseln - so schwierig das auch war - erscheint als eine leichte Aufgabe im Vergleich zur Herausforderung, die Wunden der Nation zu heilen. (...) Diese Amtseinführung vermittelt Hoffnung, wie zaghaft auch immer, zu einer Zeit, in der die USA sie dringend brauchen.“

Biden plant, einen internationalen Gipfel zur Demokratisierung der Welt einzuberufen, um gegen populistische Regierungen vorzugehen. „Eine globale Abrechnung ist im Gange, wobei autoritäre Führer von gebrochenen Versprechungen und gescheiterten Richtlinien profitieren. Um diesen Trend umzukehren, hat der gewählte Präsident Joe Biden vorgeschlagen, einen Gipfel für Demokratie einzuberufen. Seine Kampagne bietet den Gipfel als Gelegenheit, ,den Geist und den gemeinsamen Zweck der Nationen der Freien Welt zu erneuern‘. Wenn sich die USA erneut ,an die Spitze des Tisches‘ stellen, können andere Nationen ihre Sitze finden, und die Aufgabe, die Gegner der Demokratie zurückzuschlagen, kann beginnen“, so der Guardian (Mehr HIER).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Technologie
Technologie Lokale Rechenzentren: Auslaufmodell oder Bollwerk digitaler Souveränität?
19.07.2025

Cloud oder eigenes Rechenzentrum? Unternehmen stehen vor einem strategischen Wendepunkt. Lokale Infrastruktur ist teuer – aber oft die...

DWN
Panorama
Panorama Rentenvergleich: So groß ist der Unterschied zwischen Ost und West
19.07.2025

Im Osten der Republik erhalten Frauen im Schnitt deutlich mehr Rente als im Westen. Jahrzehntelange Unterschiede in der Erwerbsbiografie...

DWN
Finanzen
Finanzen Erbe aufteilen: So sichern Sie den Verbleib Ihres Partners im gemeinsamen Haus
19.07.2025

Sind Sie wiederverheiratet und haben Kinder aus früheren Beziehungen? Dann ist besondere Vorsicht geboten, wenn es darum geht, Ihr Erbe...

DWN
Finanzen
Finanzen Unser neues Magazin ist da: Kapital und Kontrolle – wem gehört Deutschland?
19.07.2025

Deutschland ist reich – doch nicht alle profitieren. Kapital, Einfluss und Eigentum konzentrieren sich zunehmend. Wer bestimmt wirklich...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuererklärung: Wann Verspätungszuschläge unzulässig sind
19.07.2025

Viele Steuerzahler ärgern sich über Verspätungszuschläge, wenn sie ihre Steuererklärung zu spät abgeben. Doch nicht immer ist die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeiten nach der Schule: Warum viele keine Ausbildung beginnen
19.07.2025

Schnell Geld verdienen statt jahrelang pauken – das klingt für viele junge Menschen verlockend. Doch wer direkt nach der Schule in den...

DWN
Politik
Politik Militär statt Frieden? Was das EU-Weißbuch 2030 wirklich bedeutet
19.07.2025

Mit dem Weißbuch „Bereitschaft 2030“ gibt die EU ihrer Sicherheitspolitik eine neue Richtung. Doch Kritiker warnen: Statt...

DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...