Politik

Radioaktivität in Fukushima steigt auf höchsten Wert seit zwei Jahren

Lesezeit: 1 min
15.10.2013 04:30
Die Pannen hören nicht auf. Erneut ist in Fukushima kontaminiertes Wasser ausgetreten. Ein UN-Ausschuss kritisiert die japanische Regierung für ihren Umgang mit den Aufräum-Arbeitern.
Radioaktivität in Fukushima steigt auf höchsten Wert seit zwei Jahren

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Das Meer vor dem zerstörten Atomreaktor in Fukushima weist die höchsten radioaktiven Werte seit zwei Jahren auf, gab der Atomkraftwerk-Beitreiber TEPCO jetzt bekannt.

Begründet wird das so: Zum Härten des beschädigten Reaktorbodens werden Chemikalien eingesetzt, um das Austreten von verschmutztem Wasser zu verhindern. Der durch die Bauarbeiten entstandene Druck soll Teile des kontaminierten Boden ins Hafenbecken gedrückt haben, so der Sprecher von Tepco. Das habe die erhöhte Strahlung verursacht.

Dieser Zwischenfall lässt ein weiteres Mal am Krisenmanagement von TEPCO zweifeln. Vergangene Woche waren mehr als 400 Liter kontaminiertes Wasser aus einem Lagertank in Fukushima verschüttet worden und wahrscheinlich in den Ozean geflossen, erklärte der Betreiber.

Dabei versprach im September Ministerpräsident Shinzo Abe dem Internationalen Olympischen Komitee, dass die Probleme um radioaktiv verseuchtes Wasser in Fukushima „unter Kontrolle“ wären.

Der vorerst letzte Zwischenfall in Fukushima ereignete sich am 9. Oktober. Sechs Arbeiter vor Ort waren hoch radioaktivem Wasser ausgesetzt, berichtet Asahi Shimbun. Einer von ihnen löste versehentlich ein Rohr vom Abflusssystem, sieben Tonnen verstrahltes Wasser wurden so freigesetzt. Die gemessenen Werte waren 13-mal höher als noch am Vortag.

Mittlerweile kritisiert UNSCEAR (UN-Ausschuss zur Untersuchung der Auswirkungen atomarer Strahlung) den Umgang der japanischen Regierung mit den Arbeitern seit März 2011. Die medizinischen Untersuchungen an den Betroffenen seien zu spät durchgeführt worden und die Strahlung wurde um zwanzig Prozent unterschätzt, berichtet Asahi Shimbun.

Die in diesen Fällen wichtige Langzeitbeobachtung der Betroffenen findet auch nicht statt, da die involvierten Unternehmen keine Daten an die Regierung überliefern – obwohl es dafür ein Gesetz gibt. Das Umweltministerium plante mit diesen Patientenakten eine Datenbank einzurichten – die gibt es bis heute nicht.


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