Politik

„Green Deal“ und „Great Reset“ sind zwei Seiten derselben Medaille

Eine wichtige Rolle bei der Transformation der Volkswirtschaften im Verlauf der Corona-Krise wird der IWF-Chefin Georgieva zufolge ein neuer „Bretton Woods-Moment“ spielen. Doch der „Green Deal“ und der „Great Reset“ sind hierbei zwei Seiten derselben Medaille.
02.02.2021 21:33
Aktualisiert: 02.02.2021 21:33
Lesezeit: 2 min
„Green Deal“ und „Great Reset“ sind zwei Seiten derselben Medaille
Die IWF-Chefin Georgieva. (Foto: dpa) Foto: Olivier Hoslet

Heute stehen wir vor einem neuen Bretton Woods-Moment“, hatte IWF-Chefin Kristalina Georgieva im Juni 2020 angesichts der Pandemie und des weltweiten wirtschaftlichen Einbruchs erklärt (HIER).

„Ich möchte mit einem Beispiel aus der Vergangenheit schließen. William Beveridge legte mitten im Zweiten Weltkrieg 1942 seinen berühmten Bericht vor, in dem er projizierte, wie Großbritannien das angehen sollte, was er die ,fünf riesigen Übel‘ nannte. Dieser berühmte ,Beveridge Report‘ führte nach dem Krieg zu einem besseren Land - einschließlich der Schaffung des National Health Service, der heute in Großbritannien so viele Menschenleben rettet. Zu dieser Zeit wurde auch meine Institution, der IWF, gegründet - auf der Bretton Woods-Konferenz. Jetzt ist also der Moment gekommen, um die Seite umzublättern - und alle Kraft zu nutzen, die wir haben. Im Falle des IWF verfügen wir über eine finanzielle Kapazität von einer Billion Dollar und ein enormes politisches Engagement. Das ist der Moment, um zu entscheiden, dass die Geschichte darauf als ,Great Reset‘ und nicht als ,Great Reversal‘ zurückblicken wird. Und ich möchte sagen - laut und deutlich -, dass das beste Denkmal, das wir für diejenigen errichten können, die bei der Pandemie ihr Leben verloren haben, darin besteht, eine Welt zu schaffen, die grüner, intelligenter und gerechter ist“, so Georgieva.

Am 27. Januar 2021 veröffentlichte der IWF eine Abschrift eines Gesprächs zwischen dem Ökonomen Joseph P. Joyce und Georgieva. Auf die Frage, ob ein neuer „Bretton Woods-Moment“ benötigt wird, antwortete Georgieva:

„Erstens brauchen wir globale Institutionen, weil so viele der Probleme, mit denen wir konfrontiert sind, global sind oder selbst wenn sie lokal sind, sie an so vielen Orten existieren (…) Zweitens muss man ständig danach streben, sich den Problemen von morgen zuzuwenden, anstatt die Probleme von gestern zu lösen, und dies auf eine Weise tun, die an unsere sich verändernde Welt angepasst ist. Drittens entwickelt sich unser Mandat ständig weiter, und wir sollten keine Angst haben, dies anzuerkennen. Die ,Governance' dieser Institutionen muss sich auch mit der Welt ändern, in der wir leben, und das war meiner Erfahrung nach die schwierigste Änderung“. Die IWF-Chefin betont, dass der IWF und die Weltbank eine wichtige Rolle bei der Lösung der internationalen Probleme spielen müssen. „Wir sind bekannt für die Finanzierung in Krisenzeiten (…) In Bezug auf das Klima hat der Fonds mit Nachdruck Analysen zu den Risiken für die Volkswirtschaften sowie zu den Strategien und Investitionen zur Bewältigung dieser Risiken erstellt“, so Georgieva.

Nach der Corona-Krise müsse ein wirtschaftlicher Wideraufbau stattfinden. „Gleichzeitig müssen wir unsere Volkswirtschaften transformieren, um umweltfreundlicher, fairer und tatsächlich überall digital zu sein, damit jeder Zugang zu dieser digitalen Transformation hat. In diesem Sinne haben wir einen neuen Moment bei Bretton Woods“, meint sie.

Nach der Corona-Krise wird der „IMF Coin“ mit einer hohen Wahrscheinlichkeit die neue Leitwährung der kommenden Epoche werden. Er wird voraussichtlich an den US-Dollar gekoppelt sein. Doch um dieses Ziel zu erreichen, muss zunächst das weltweite Zentralbank-Geld in Form von Krediten vernichtet werden. Wie dieser Prozess ablaufen soll erfahren Sie in dieser Analyse – HIER.

Bei der Transformation der Volkswirtschaften im Sinne des „Green Deals“ und des neuen „Bretton Woods-Moment“ wird der „Great Reset“ eine wichtige Rolle spielen.

Mehr zum Thema:

Masterminds des „Great Reset“ planen eine Verschmelzung von Kapitalismus und Sozialismus

Kommt der Finanz-Sozialismus? Die Zukunftsvision der Eliten des „Great Reset“

„Nachhaltige“ Finanzierung und grüne Planwirtschaft: Hinter dem Great Reset stecken Sozialisten im Schafspelz

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deindustrialisierung: Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende - Industriestandort gefährdet
11.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....

DWN
Technologie
Technologie Start-up ATMOS Space Cargo setzt neue Maßstäbe: Deutsche Logistik erobert den Weltraum
11.07.2025

Fracht ins Weltall zu bringen, ist eine Herausforderung. Eine noch größere ist es, sie wieder unversehrt zur Erde zurückzubringen....

DWN
Finanzen
Finanzen JP Morgan-CEO Jamie Dimon rechnet mit Europa ab: „Europa verliert“
11.07.2025

Jamie Dimon, CEO von JP Morgan und einer der mächtigsten Akteure der US-Wirtschaft, warnt europäische Politiker: Der Kontinent droht...

DWN
Immobilien
Immobilien Mietpreisbremse bleibt bestehen: Bundesjustizministerin Hubig kündigt Bußgeldregelung an
11.07.2025

Die Mietpreisbremse wird verlängert – doch ist das genug, um Mieter wirklich zu schützen? Während die Politik nachjustiert, plant das...

DWN
Politik
Politik Trump: Wir schicken Waffen, die NATO zahlt
11.07.2025

Erst Stopp, dann Freigabe: Trump entscheidet über Waffen für Kiew – und kündigt neue Schritte gegen Russland an. Bezahlen will er das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Shitstorm im Joballtag: Hate Speech am Arbeitsplatz explodiert – was Unternehmen jetzt tun müssen
11.07.2025

Hassrede hat den Mittelstand erreicht – von Social Media bis ins Kundengespräch. Wo endet Meinungsfreiheit, wo beginnt...

DWN
Politik
Politik Milliardenschwere Steuerentlastungen für Unternehmen: Bundesrat macht Weg frei für Wachstumspaket
11.07.2025

Deutschland steht wirtschaftlich unter Druck. Das Wachstumspaket der Bundesregierung soll neue Investitionen anregen und Unternehmen...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell im Plus: Zwischen Zollstreit, Zinspolitik und charttechnischer Entscheidung
11.07.2025

Der Goldpreis schwankt – zwischen geopolitischer Unsicherheit, robuster US-Wirtschaft und charttechnischen Signalen. Anleger fragen sich:...