Finanzen

Société Générale erleidet 2020 ersten Jahresverlust seit Dekaden

Die Corona-Krise und der geplante Konzernumbau haben der französischen Großbank Société Générale 2020 den ersten Jahresverlust seit mehr als drei Jahrzehnten eingebrockt.
10.02.2021 10:42
Lesezeit: 1 min
Société Générale erleidet 2020 ersten Jahresverlust seit Dekaden
Die französische Großbank Société Générale bekommt langsam Probleme. (Foto: dpa) Foto: Ian Langsdon

Die Corona-Krise und der geplante Konzernumbau haben der französischen Großbank Société Générale 2020 den ersten Jahresverlust seit mehr als drei Jahrzehnten eingebrockt. Unter dem Strich stand ein Minus von 258 Millionen Euro nach einem Gewinn von 3,25 Milliarden Euro ein Jahr zuvor, wie das Institut am Mittwoch in Paris mitteilte. Gemäß den Aufzeichnungen der Nachrichtenagentur Bloomberg, die bis ins Jahr 1988 zurückreichen, war dies der erste Jahresverlust in dieser Zeit. Daran konnte auch ein Nettogewinn im vierten Quartal nichts ändern.

Wie bei anderen Geldhäusern zog vor allem eine hohe Risikovorsorge für ausfallgefährdete Kredite infolge der Pandemie das Ergebnis der Société Générale nach unten. Insgesamt legte die Bank dafür im vergangenen Jahr 3,3 Milliarden Euro zurück, über zweieinhalb Mal so viel wie im Vorjahr. Im vierten Quartal fiel die Summe zwar geringer aus als von Analysten erwartet und bescherte dem Institut einen überraschend hohen Nettogewinn. Belastend wirkten sich jedoch Kosten für die geplanten Filialschließungen und den Verkauf der Fondssparte Lyxor aus. Zuvor hatten die Deutschen Wirtschaftsnachrichten berichtet: „In der Euro-Zone werden zahlreiche kleine und mittelständische Unternehmen aufgrund der Corona-Krise untergehen. Das Problem ist nur, dass viele von ihnen zuvor Kredite aufgenommen hatten. Die Euro-Zone muss sich auf einen dramatischen Anstieg von notleidenden Krediten vorbereiten. Was am Ende stehen wird sind zahlreiche Insolvenzen, Banken-Pleiten und eine Verarmung der Mittelschicht in Europa.“

Allerdings sackten die Erträge im Aktien- und Anleihehandel entgegen dem Branchentrend ab. Andere Banken hatten hier im vierten Quartal deutlich zugelegt. Auf Jahressicht gingen die gesamten Erträge der Société Générale sogar um mehr als zehn Prozent auf 22 Milliarden Euro zurück. Ihren Aktionären will die Bank trotz des Verlusts eine Dividende von 55 Cent je Aktie zahlen - dies ist die höchstmögliche Summe gemäß der Regulierung durch die Europäische Zentralbank (EZB) aufgrund der Corona-Krise.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Landtagswahlen Baden-Württemberg 2026: AfD liegt vor den Grünen – eine Partei gewinnt noch mehr
09.05.2025

Die AfD überholt erstmals laut Insa-Umfrage die grüne Partei in Baden-Württemberg, die seit 13 Jahren regiert und die größte...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Kunstmarkt: Familienangelegenheiten im Auktionshaus Lempertz - und was Unternehmer davon lernen können
09.05.2025

Lempertz in Köln ist das älteste Auktionshaus der Welt in Familienbesitz. Isabel Apiarius-Hanstein leitet es in sechster Generation. Erst...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnquartiere als soziale Brennpunkte: Armut, Migration und Überalterung – Ghettobildung nimmt zu
09.05.2025

Armut, Migration, Wohnungsmangel, Überalterung und Einsamkeit: Immer mehr Wohnquartiere in Deutschland sind überfordert. Eine neue Studie...

DWN
Finanzen
Finanzen Commerzbank-Aktie auf Rekordkurs nach starkem Quartalsgewinn – und nun?
09.05.2025

Die Commerzbank-Aktie hat zum Start in den Börsenhandel am Freitag zugelegt – und im Handelsverlauf ein neues Jahreshoch erreicht. Das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU schlägt zurück: Diese US-Produkte stehen nun im Visier von Brüssel
09.05.2025

Die Europäische Kommission hat eine umfassende Liste von US-Produkten veröffentlicht, auf die im Falle eines Scheiterns der Verhandlungen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Daimler-Sparprogramm: Was plant Daimler Truck in Deutschland?
09.05.2025

Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck strebt an, seine Wettbewerbsfähigkeit in Europa zu erhöhen und hat sich mit dem...

DWN
Panorama
Panorama Endlos-Hitze droht im Sommer: Wetterextreme betreffen jüngere Generationen erheblich stärker
09.05.2025

Endlos-Hitze droht im Sommer - diese Schlagzeile geistert an diesem Freitag durch die Medien. Klar ist, dass die Folgen der globalen...

DWN
Technologie
Technologie Datenfalle USA: Warum viele Unternehmen in Gefahr sind - ohne es zu merken
09.05.2025

Viele Unternehmen übertragen täglich Daten in die USA – und merken nicht, dass sie damit in eine rechtliche Falle tappen könnten. Das...