Deutschland

Tourismus: Zahl der Übernachtungen in Deutschland bricht um 39 Prozent ein

Lesezeit: 1 min
10.02.2021 12:30  Aktualisiert: 10.02.2021 12:30
Die Corona-Pandemie hat die deutsche Tourismusbranche im vergangenen Jahr hart getroffen.
Tourismus: Zahl der Übernachtungen in Deutschland bricht um 39 Prozent ein
Claudia Wießner (l), Geschäftsführerin der Hotels Amalienhof in Weimar und Carolinenhof in Berlin, steht zusammen mit Axel Möller, Geschäftsführer der Hotelkooperation VCH-Hotels, an einem Bett vor dem Brandenburger Tor. (Foto: dpa)
Foto: Bernd von Jutrczenka

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Corona-Pandemie hat die deutsche Tourismusbranche im vergangenen Jahr hart getroffen. Die Zahl der Übernachtungen brach um 39 Prozent auf 302,3 Millionen ein, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Dies sei der tiefste Stand seit dem Vorliegen gesamtdeutscher Ergebnisse 1992. Die Zahl der Übernachtungen inländischer Gästen sank dabei um gut ein Drittel auf 270,3 Millionen, die der ausländischen Gäste fiel sogar um fast zwei Drittel auf 32,0 Millionen. Wegen der womöglich bis 14. März verlängerten Lockdowns sieht der Deutsche Tourismusverband (DTV) auch für das laufende Jahr schwarz. „Aufzuholen sind die Verluste aus dem Winterlockdown nicht“, sagte DTV-Geschäftsführer Norbert Kunz. Bund und Länder müssten endlich Perspektiven für einen Neustart des Deutschlandtourismus vorlegen und dafür sorgen, dass zugesagte Hilfen auch ankommen.

„Die fehlenden Übernachtungen und ausbleibenden Umsätze bedrohen die Existenz Zigtausender Betriebe“, warnte der Präsident des Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga, Guido Zöllick. Nach dem desaströsen Corona-Jahr 2020 seien die Konten vieler Betriebe leer. „Wegen der verzögerten Hilfszahlungen und der fehlenden Öffnungsperspektiven nehmen Verzweiflung und Existenzängste in der Branche dramatisch zu“, sagte Zöllick.

Der Einbruch bei den Übernachtungen zeige deutlich die Folgen der Corona-Krise mit wiederholten Beherbergungsverboten oder -einschränkungen, erklärte das Statistikamt. So war die Aufnahme von Privatgästen nur bis Mitte März und von Mitte Mai bis Mitte Oktober überhaupt möglich. In den für die Branche besonders wichtigen Sommermonaten hätten zudem regionale Beherbergungsverbote für Reisende aus inländischen Risikogebieten beeinträchtigt. „Auch nach der Wiedereröffnung der Betriebe lief das Geschäft aufgrund von Abstandsgeboten, Kapazitätsbegrenzungen und Reisebeschränkungen nur gebremst“, sagte Zöllick. Die massiven Verluste ließen sich auch nicht durch eine mancherorts gute Sommersaison kompensieren.

Im starken Rückgang bei den Übernachtungen ausländischer Gäste zeigten sich die Einschränkungen des weltweiten Reiseverkehrs, beispielsweise das von Mitte März bis Ende Juni 2020 geltende generelle Einreiseverbot für Nicht-EU-Bürger.


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Smallcap-Aktien: Lohnt sich ein Investment?
29.03.2024

Nebenwerte sind derzeit relativ gering bewertet und könnten von Zinssenkungen profitieren. Macht ein Einstieg Sinn für risikobereite...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank: Erholung der deutschen Wirtschaft verzögert sich
29.03.2024

Europas größte Volkswirtschaft kommt nicht richtig in Fahrt. Die Aussichten für die nächsten Monate sind nach Experteneinschätzung...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Reiseziele: So manche Überraschung im Sommerflugplan
29.03.2024

Ab Ostern tritt an den deutschen Flughäfen der neue Sommerflugplan in Kraft. Die Deutschen Wirtschaftsnachrichten haben für Sie als Leser...

DWN
Politik
Politik Vor 20 Jahren: Größte Erweiterung der Nato - eine kritische Betrachtung
29.03.2024

Am 29. März 2004 traten sieben osteuropäische Länder der Nato bei. Nicht bei allen sorgte dies für Begeisterung. Auch der russische...

DWN
Technologie
Technologie Viele Studierende rechnen mit KI-Erleichterungen im Joballtag
29.03.2024

Vielen Menschen macht Künstliche Intelligenz Angst, zum Beispiel weil KI Arbeitsplätze bedrohen könnte. In einer Umfrage stellte sich...

DWN
Politik
Politik Verfassungsgericht stärken: Mehrheit der Parteien auf dem Weg zur Einigung?
28.03.2024

Das Verfassungsgericht soll gestärkt werden - gegen etwaige knappe Mehrheiten im Bundestag in aller Zukunft. Eine Einigung zeichnet sich...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschlands maue Wirtschaftslage verhärtet sich
28.03.2024

Das DIW-Konjunkturbarometer enttäuscht und signalisiert dauerhafte wirtschaftliche Stagnation. Unterdessen blieb der erhoffte...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Lauterbach will RKI-Protokolle weitgehend entschwärzen
28.03.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass einige der geschwärzten Stellen in den Corona-Protokollen des RKI aus der...