Wirtschaft

Corona hat Deutschland noch abhängiger von China gemacht

Die Abhängigkeit Deutschlands von seinem wichtigsten Handelspartner China ist im letzten Jahr weiter gewachsen. Trotz Corona legte der Handel mit der Volksrepublik deutlich zu.
22.02.2021 10:46
Lesezeit: 1 min

China ist auch im Corona-Jahr 2020 der wichtigste Handelspartner Deutschlands gewesen - zum fünften Mal in Folge. Zwischen beiden Ländern wurden Waren im Wert von 212,1 Milliarden Euro gehandelt, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Trotz der Corona-Krise stieg der Umsatz im Außenhandel mit der Volksrepublik um 3,0 Prozent im Vergleich zu 2019. Auf den Rängen zwei und drei folgten die Niederlande mit einem Außenhandelsumsatz von 172,8 Milliarden Euro (-8,7 Prozent) und die USA mit 171,6 Milliarden Euro (-9,7 Prozent).

"Die Bedeutung Chinas für die deutschen Importe wächst stetig", betonten die Statistiker. 1980 hatte China noch auf Rang 35 der wichtigsten Importstaaten gelegen, 1990 schon auf Rang 14. "Seit 2015 ist die Volksrepublik der Staat, aus dem die meisten Importe nach Deutschland kommen", hieß es. 2020 wurden Waren im Wert von 116,3 Milliarden Euro von dort nach Deutschland importiert, ein Plus von 5,6 Prozent.

Auf den Plätzen zwei und drei der wichtigsten Importstaaten lagen 2020 ebenfalls die Niederlande (88,5 Milliarden Euro) und die Vereinigten Staaten (67,8 Milliarden Euro). "Hier führte die Corona-Krise allerdings zu Rückgängen", so die Statistiker. Die Importe aus den Niederlanden sanken um 9,6 Prozent, die aus den USA um 5,0 Prozent.

Die meisten deutschen Exporte landen im vergangenen wie bereits seit 2015 in den Vereinigten Staaten, auch wenn die Warenlieferungen dorthin wegen Corona um 12,5 Prozent auf 103,8 Milliarden Euro fielen. Auf den Rängen 2 und 3 der wichtigsten Abnehmerstaaten lagen China mit 95,9 Milliarden Euro (-0,1 Prozent) und Frankreich mit 91,1 Milliarden Euro (-14,6 Prozent).

Die höchsten Exportüberschüsse wies Deutschland 2020 mit den USA (36,1 Milliarden Euro), Frankreich (34,4 Milliarden Euro) und Großbritannien (32,2 Milliarden Euro) aus. Für China fiel dagegen ein Importüberschuss an: Insgesamt überstieg der Wert der aus China importierten Waren den Wert der dorthin exportierten Waren um 20,4 Milliarden Euro.

Importiert wurden Jahr 2020 vor allem Datenverarbeitungsgeräte, elektrische und optische Erzeugnisse. Sie summierten sich auf 114,1 Milliarden Euro, was einem Rückgang von 3,8 Prozent bedeutete. Die wichtigsten Exportschlager Deutschlands waren zum elften Mal in Folge Kraftwagen und Kraftwagenteile. "Allerdings führte die Corona-Krise hier zu einem außerordentlich starken Rückgang", hieß es. Die Exporte brachen hier um 16,9 Prozent auf 186,7 Milliarden Euro ein.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen So profitiert Trumps Familie im Kryptosektor: CZ-Deals bringen Milliarden
14.11.2025

Der Fall um Čangpeng Žao und die Trump Familie wirft ein Schlaglicht auf die Verknüpfung von Kryptowährungen, Finanzströmen und...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Brauanlagen-Hersteller Kaspar Schulz: „Made in Germany ist Teil unserer Markenidentität“
14.11.2025

Kaspar Schulz ist der älteste Braumaschinen-Hersteller der Welt. Seit 1677 produziert der Traditionsbetrieb in Bamberg. Johannes...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Google investiert: 6,41 Milliarden Dollar für Deutschlands Cloud-Infrastruktur
14.11.2025

Google plant eine milliardenschwere Expansion seiner Cloud-Infrastruktur in Deutschland, um seine Rechenzentren auszubauen und die Präsenz...

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto-Crash erschüttert Anleger: Bitcoin-Kurs und andere Kryptowährungen stürzen ab – die Gründe
14.11.2025

Der Kryptomarkt wankt: Der Bitcoin-Kurs ist am Freitag unter die psychologisch wichtige Marke von 100.000 US-Dollar gerutscht und...

DWN
Finanzen
Finanzen Siemens Energy-Aktie: Rekordzahlen befeuern das Vertrauen in Siemens Energy
14.11.2025

Siemens Energy hat Anleger mit Rekordzahlen und einem starken Auftragseingang überrascht, die Siemens Energy-Aktie kletterte am Freitag...

DWN
Technologie
Technologie Streit um Verbrenner-Aus spitzt sich zu: Koalition sucht dringend nach gemeinsamer Linie
14.11.2025

Der ausbleibende E-Auto-Boom und zunehmender Druck aus der Industrie bringen das geplante EU-Verbrenner-Aus ab 2035 erneut ins Wanken....

DWN
Politik
Politik Alle 75 Minuten eine rassistische Straftat: Bundesregierung startet neuen Aktionsplan
14.11.2025

Die Bundesregierung will den Kampf gegen Rassismus neu aufstellen und modernisieren. Mit einer Auftaktsitzung von Ministeriumsvertretern...

DWN
Finanzen
Finanzen Klingbeil verteidigt Aktivrente: Steuerfreie Zusatzverdienste im Alter sollen Arbeitsmarkt stärken
14.11.2025

Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) hat die geplante Aktivrente im Bundestag energisch verteidigt. Sie soll es älteren...