Unternehmen

Krise bei Peugeot: Frankreich erwägt Verstaatlichung

Der französische Autobauer braucht mehr Geld. Deshalb überlegen die französische Regierung und der Staatskonzern Dongfeng Motor aus China, bei Peugeot einzusteigen. Insgesamt sollen so drei Milliarden Euro in das Unternehmen fließen. Sieben Milliarden hatte der Konzern bereits vom französischen Steuerzahler erhalten.
14.10.2013 02:55
Lesezeit: 1 min

Mit jeweils einem potentiellen Einsatz von 1,5 Milliarden Euro würden der französische Staat und der chinesische Staatskonzern Dongfeng Motor zwischen etwa 20 und 30 Prozent von Peugeot halten. Dies hätte zufolge dass die Gründer-Familie des Autoherstellers ihre derzeitige Mehrheit verlieren würden.

Der mögliche Einstieg von Dongfeng Motors ist kein Zufall. Peugeot betreibt mit dem chinesischen Staatskonzern  bereits ein Unternehmen in China: DPCA. Die neuen Kapitalspritze für Peugeot würde dann auch mit einer Ausweitung des der DPCA einhergehen. Dadurch sollen zukünftig noch mehr Peugeot-Fahrzeuge und Peugeot-Technik auf dem chinesischen Markt platziert werden.

Die schlechten Absatzzahlen in Europa haben Peugeot schwer mitgenommen. Mehr als die Hälfte der 100 größten europäischen Autowerke sind zu weniger als 75 Prozent ausgelastet und daher wahrscheinlich unrentabel (mehr hier). Peugeot hat bereits mit Sparmaßnahmen begonnen. In den kommenden zwei Jahren soll 11.200 Stellen gestrichen werden. Allein vergangenes Jahr machte das Unternehmen ein Minus von fünf Milliarden Euro. Aus diesem Grund hatte das Peugeot bereits Staatshilfen in Höhe von sieben Milliarden Euro zugesprochen bekommen (hier). Doch wie die aktuellen Entwicklungen zeigen, reicht die Finanzspritze nicht aus.

Der französische Finanzminister wollte am Samstag noch keine Stellungnahme dazu abgeben. Ein Sprecher von Peugeot jedoch bestätigte Reuters, dass das Unternehmen derzeit „neue industrielle und gewerbliche Projekte und Finanzierungsmöglichkeiten mit verschiedenen Partnern“ studiere. Insidern zufolge soll sich gerade eine Delegation aus französischen Regierungsvertretern, Firmen-Managern und Bankern für weitere Verhandlungen nach China reisen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

DWN
Finanzen
Finanzen Ölpreis: OPEC-Konflikt eskaliert – Saudi-Arabien warnt vor Marktchaos
11.05.2025

Ein gefährlicher Riss geht durch die mächtige Allianz der OPEC-Plus-Staaten. Statt mit geschlossener Strategie die Preise zu...

DWN
Politik
Politik Kann Deutschland Europa retten? Der neue Koalitionsvertrag offenbart alte Schwächen
11.05.2025

Zum Europatag 2025 richtet sich der Blick erneut nach Berlin. Die Erwartungen an Deutschland sind hoch – nicht nur innerhalb der Union,...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenkrisen: Warum Volatilität kein Risiko ist
11.05.2025

Wenn die Börsen Achterbahn fahren, zittern viele Anleger. Doch Panik ist oft der schlechteste Berater – denn was aussieht wie ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Strategien für Krisenzeiten: Wie Sie jetzt Ihre Unternehmensleistung steigern
11.05.2025

Steigende Kosten, Fachkräftemangel, Finanzierungsdruck – viele KMU kämpfen ums Überleben. Doch mit den richtigen Strategien lässt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Made in America“ wird zur Hypothek: US-Marken in Europa auf dem Rückzug
11.05.2025

Eine neue Studie der Europäischen Zentralbank legt nahe: Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hat tiefgreifende Spuren im...

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.