Politik

Putin und Assad machen türkisch-kontrollierten Schwarzmarkt in Nordsyrien dem Erdboden gleich

Russland und Syrien haben am Freitag einen Markt und eine Raffinerie in Brand geschossen, an denen geraubtes syrisches Erdöl gehandelt und verarbeitet worden sein soll.
08.03.2021 16:54
Aktualisiert: 08.03.2021 16:54
Lesezeit: 1 min

Bei Raketenangriffen im Norden Syriens sind nach Angaben von Aktivisten mindestens vier Menschen getötet und mehr als 20 weitere verletzt worden. Drei Raketen seien von russischen Kriegsschiffen vor der syrischen Küste auf einen Markt und Ölraffinerien nordöstlich von Aleppo abgefeuert worden, teilte die in London ansässige sogenannte Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Syrische Regierungstruppen hätten zudem mehrere Raketen auf Ölraffinerien östlich von Aleppo abgefeuert, die dort große Brände verursachten.

Wie mehrere Medien berichten, soll auf dem von türkischen Milizen kontrollierten "Markt" syrisches Rohöl gehandelt worden sein, welches aus den vom US-Militär besetzten Ölquellen im Nordosten des Landes stamme. Sowohl Moskau als auch Damaskus hatten in der Vergangenheit mehrfach eine illegale "Landnahme" der Türkei in Syrien sowie den "Raub" syrischen Öls durch die US-Armee angeprangert. In dieser Hinsicht kann der Schlag gegen die Raffinerie und den Markt als Warnung erster Güte gedeutet werden.

Die Gebiete, auf denen der Markt und die Raffinerie standen, werden von der Türkei und den mit ihr verbündeten Söldnern kontrolliert. Der Sprecher der mit der Türkei verbündeten Miliz Syrische Nationalarmee, Jussif Hammud, bestätigte die Angriffe gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Die türkische Staatsagentur Anadolu berichtete von drei toten Zivilisten und 28 Verwundeten durch die Raketenangriffe. Mehrere Tankwagen seien in Brand geraten und hätten schwere Explosionen verursacht.

Die Regierungen Syriens und Russlands kommentierten die Berichte zunächst nicht. Russland ist gemeinsam mit dem Iran der wichtigste Verbündete der syrischen Regierung von Präsident Baschar al-Assad. Die Türkei unterstützt in dem seit zehn Jahren laufenden Stellvertreterkrieg dagegen ihre im Norden aktiven Söldner.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Vierter Gewinntag in Folge: S&P 500 erreicht neues Rekordhoch
23.12.2025

Die Wall Street verzeichnete den vierten Gewinntag in Folge, in dessen Verlauf der S&P 500 ein neues Allzeithoch markierte.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Mindestlohn: Viele Deutsche halten 13,90 Euro für zu niedrig
23.12.2025

13,90 Euro mehr Wertschätzung für Arbeit? Für viele Beschäftigte klingt das eher nach einem politischen Kompromiss als nach einem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kakao-Krise eskaliert: Warum Schokolade neu erfunden werden muss
23.12.2025

Schokolade wird teurer, kleiner und zunehmend anders zusammengesetzt. Hinter den Kulissen zwingt die Kakao-Krise Hersteller, Forscher und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen ZF verkauft Fahrerassistenzgeschäft: 3.750 Mitarbeiter wechseln
23.12.2025

ZF zieht die Reißleine. Mit dem Verkauf seines Fahrerassistenzgeschäfts an die Samsung-Tochter Harman trennt sich der angeschlagene...

DWN
Politik
Politik Autoindustrie im Umbruch: EU passt Emmissionsziele an und schafft neuen Spielraum für Hersteller
23.12.2025

Die EU lockert ihre Emissionsziele für neue Autos ab 2035 und eröffnet damit neue Spielräume für alternative Antriebskonzepte. Welche...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Hilfsarbeitskraft: Deutschlands unterschätzte Welle zur Rettung bei Fachkräftemangel
23.12.2025

Die Krise im deutschen Mittelstand ist real: Der Fachkräftemangel lähmt das Wachstum. Die strategische Antwort darauf ist die...

DWN
Finanzen
Finanzen Dividenden 2025: Finanzsektor glänzt, Autobauer kürzen massiv
23.12.2025

Während die Autobranche unter Druck steht, feiern Banken und Versicherer Rekordzahlen. Für deutsche Aktionäre bedeutet das ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Gold und Silber auf Rekordkurs: Edelmetalle profitieren von Zinserwartungen und Geopolitik
23.12.2025

Edelmetalle rücken erneut in den Fokus der Finanzmärkte und markieren ungewöhnliche Preisbewegungen in einem zunehmend unsicheren...