Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow hat den Verlauf der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) am vergangenen Montag scharf kritisiert. "Ich habe sechs Stunden auf einen Bildschirm geschaut und mich gefragt, was hier eigentlich passiert", sagte Ramelow im ZDF-Morgenmagazin am Mittwoch.
Auf die Frage, ob der Gründonnerstag denn nun ein Feiertag sei, sagte Ramelow, dass er diese Frage nicht beantworten könne. Er habe bei dem Bund-Länder-Treffen bis kurz vor Mitternacht gewartet und erst dann vom dem Gründonnerstag-Vorschlag gehört. "Bis 23:45 habe ich überhaupt nicht gewusst, wo die Bundeskanzlerin ist und wo ein Teil der Ministerpräsidenten abgeblieben sind." Die Bundesregierung habe lediglich angekündigt, die genaue Definition am Mittwoch nachzuliefern.
Ramelow tweetet 279mal "Ä"
Ramelow hat sich darüber hinaus überrascht gezeigt über die Aufmerksamkeit, die sein "Ä-Tweet" auslöste und fühlt sich teils missverstanden. Er sei angesichts der Reaktionen irritiert gewesen, sagte Ramelow am Dienstag. Der 65-Jährige hatte während der am Montag gestarteten Bund-Länder-Beratungen in einem Tweet 279-mal den Buchstaben Ä geschrieben - und dafür teils heftige Kritik geerntet. Dabei echauffierten sich nicht nur Nutzer bei Twitter.
Thüringens CDU-Generalsekretär Christian Herrgott erklärte am Dienstag: "Nach seinen Candy-Crush-Spielereien ist das der nächste Tiefpunkt an Respektlosigkeit." Die Thüringer FDP-Fraktion - wie die CDU in der Opposition - forderte Ramelow auf, seine Corona-Politik im Landtag zu erklären. "Wir erwarten von Ministerpräsident Ramelow, dass er die geplanten Maßnahmen öffentlich vor dem Parlament erklärt und ausführlicher begründet als nur mit 279 Ä auf Twitter", erklärte Thüringens FDP-Fraktionschef und Ex-Kurzzeitministerpräsident Thomas Kemmerich.
Auch mehrere Medien schrieben über Ramelows Tweet, teils mit dem Zungenschlag, dieser habe Haseloff mit der Twitter-Botschaft getrollt. "Ich habe ihn überhaupt nicht getrollt. Ich habe mich freundlich solidarisch erklärt", sagte Ramelow. Grund sei die stundenlange Unterbrechung der Bund-Länder-Beratungen am Montagabend gewesen. In dieser Zeit habe er zusammen mit weiteren Amtskollegen geduldig im virtuellen Verhandlungsraum verharrt, mit dabei: Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU). Auch Ramelow selbst wartete. "Und an manchen Stellen des Wartens ging mir so das ein oder andere Ä durch den Kopf", scherzte Ramelow.
Über das Echo zu dem Tweet zeigte sich Ramelow überrascht. "Äs sind sowas von inhaltsleer. Es ist einfach ein völlig bedeutungsloser Tweet", betonte der Linke-Politiker. Haseloff hatte erst vor wenigen Tagen viele Likes und Kommentare bei Twitter bekommen, weil er in einem Tweet aus Versehen ein einzelnes Ä twitterte.
Spahn zu Merkel: "Oh, jetzt habe ich gerade ein Duplo im Mund"
Auf dem Corona-Gipfel fand ein Kurz-Dialog zwischen Kanzlerin Angela Merkel und ihrem Gesundheitsminister Jens Spahn statt. Merkel erwischte Spahn beim Naschen. Die „BILD“ wörtlich: "Und Gesundheitsminister Jens Spahn? Der wurde von der Kanzlerin erwischt. Die wollte gegen kurz nach 17 Uhr von ihm wissen, wie es um die Test-Kapazitäten stehe. Spahn: ,Oh, jetzt habe ich gerade einen Duplo im Mund‘."
Während des Corona-Gipfels soll Wirtschaftsminister Peter Altmaier Suppe gegessen haben, während andere auf Obst und Gemüse setzten. Die „BILD“ wörtlich: "Altmaier löffelt während der Video-Schalte eine Suppe (…) Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) isst Melone (…) Merkel und Berlins Bürgermeister Michael Müller (sitzen beide im Kanzleramt zusammen) soll gleich zu Beginn am ein Stück Kuchen gereicht worden sein - dazu ein Gläschen mit Obststückchen."