Ratgeber
Werbung

Online-Business in Zeiten von Corona – Fluch und Segen zugleich

Lesezeit: 3 min
29.03.2021 18:02
Die Welt, wie wir sie kennen, hat sich seit März vergangenen Jahres und innerhalb kürzester Zeit grundlegend verändert. Von China ausgehend hat sich das Coronavirus zu einer Pandemie entwickelt, welche die ganze Welt in Atem hält. Covid-Regeln, Kontaktbeschränkungen und der immer drohende Lockdown bestimmen seither den Alltag.
Online-Business in Zeiten von Corona – Fluch und Segen zugleich
Foto: Matthias Bein

Die Welt, wie wir sie kennen, hat sich seit März vergangenen Jahres und innerhalb kürzester Zeit grundlegend verändert. Von China ausgehend hat sich das Coronavirus zu einer Pandemie entwickelt, welche die ganze Welt in Atem hält. Covid-Regeln, Kontaktbeschränkungen und der immer drohende Lockdown bestimmen seither den Alltag.

Corona-Maßnahmen fordern ihren Preis

Aber gerade die Regeln, die uns schützen sollen, fordern auch ihren Preis. Die Einkaufspassagen sind leer, weil die Geschäfte schließen mussten und der Einzelhandel stillsteht. Dem Hotel- und Gastgewerbe bleiben die Gäste aus und somit brechen sämtliche Einnahmen weg. Kulturelle Veranstaltungen werden abgesagt. Das gesamte Alltagsleben unterliegt Kontaktbeschränkungen, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen oder gar zu stoppen.

Mit Kontaktbeschränkungen auf der einen Seite, und dem Bedürfnis, Dinge zu kaufen oder zu unternehmen auf der anderen Seite, verlagert sich das Hauptgeschäft vieler Unternehmer von der Einkaufspassage oder dem Kino weg ins Internet. Was vorher in der Boutique um die Ecke gekauft wurde, wird jetzt online bestellt. Der Krimi am Wochenende, den man sich gerne mit seiner Partnerin oder Partner im Kino angesehen hätte, wird stattdessen nun vom Streaming-Service ins heimische Wohnzimmer geliefert. Und der Lieferdienst bringt alle kulinarischen Genüsse dieser Erde direkt an die Haustür.

Gewinner und Verlierer der Pandemie

Rekordumsätze waren schon vor dem Virus nichts Neues für Amazon, aber seit Corona die Menschen voneinander und den Einkaufszentren fernhält, steigen die Umsätze in zuvor nicht gekannte Höhen. Auch Lieferando hat im vergangenen Jahr den Umsatz seiner E-Commerce-Plattform verdoppelt.

Was Amazon liefert, wird aber zwangsläufig dann nicht im lokalen Fachgeschäft gekauft. Ähnlich sieht es bei den gastronomischen Betrieben aus. Wegen der ausbleibenden Kundschaft bleibt diesen nur der Außer-Haus-Verkauf, und da kassieren Lieferdienste wie Lieferando mit hohen Prozenten ab. Vielerorts sind Geschäfte, Einzelhändler und Gastronomen deshalb erpicht, selbst auf den Online-Zug aufzuspringen, ohne auf solche Plattformen zurückgreifen zu müssen.

Freizeitgestaltung verlegt sich in den digitalen Raum

Kultur und Großveranstaltungen sind schon seit geraumer Zeit nur sehr eingeschränkt oder gar nicht möglich. Das trifft vor allem Künstlerinnen und Künstler, Kulturschaffende, Veranstalter und die zahllosen Hände, die für die Durchführung solche Veranstaltungen hinter den Kulissen gebraucht werden. So hat etwa der Tickethändler Eventim im vergangenen Jahr Umsatzeinbrüche von rund 80 Prozent verzeichnet. Kinos bleiben geschlossen und so schieben die großen Studios geplante Filmpremieren vor sich her.

Wer sich zum Spaß und Unterhaltung mit anderen nicht mehr im echten Leben verabreden darf, der sucht sich Alternativen in der virtuellen Welt. Online-Simulationen und Online Casinos haben enorm viele Neukunden gewonnen. Zu den Gewinnern gehören auch Streaming-Dienstleister wie Netflix, Disney+ oder Prime Video von Amazon. Einer Analyse von Goldmedia zur Folge haben die Streaming-Abodienste im Jahr 2020 einen Umsatz von rund drei Milliarden Euro erzielt. Das entspricht einem Wachstum von 28 Prozent im Vergleich zu 2019.

Die Deutschen lassen sich aber nicht nur vom Bildschirm berieseln. Es ist erfreulich, dass auch Online-Fortbildungsangebote wachsender Beliebtheit erfreuen. Neben professionellen Angeboten verzeichnen auch Lernvideos auf Videoplattformen wie YouTube hunderttausende von Klicks.

Ein Webshop muss her

Der Sprung von der Fußgängerzone ins Internet ist aber kein leichter und stellt Unternehmer und Ladenbesitzer oft vor Probleme, die sich ohne professionelle Hilfe kaum lösen lassen. Die Telefone bei Online-Agenturen und Anbietern von Webseiten-Programmierung laufen heiß. In Krisenzeiten ist es sicher sinnvoll, kurzfristig eine Lösung zu erarbeiten, die sich schnell umsetzen lässt. Unzählige große Plattformbetreiber versprechen gerade solche dieser Tage. Parallel dazu muss sich aber auch eine längerfristige Aussicht ergeben, um die eigene Marke im Internet dauerhaft zu etablieren. Hierzu braucht es ein Gesamtkonzept, welches neben dem eigenen Online-Shop auch den Auftritt in sozialen Medien und die Suchmaschinenoptimierung (SEO) berücksichtigt.

Viele stolze Betreiber neuer Online-Shops unterschätzen auch die Zeit, die sie für einen erfolgreichen Umzug ins Internet brauchen. Wenn die Plattform erst einmal eingerichtet ist, müssen die Artikel eingepflegt werden. Dies ist oft ein sehr zeitraubender Arbeitsschritt. Und selbst, wenn alle Arbeit vor dem Bildschirm getan ist, steht nicht sofort automatisch der erste zahlende Kunde vor der virtuellen Tür.

An allen Ecken und Enden des Internets sprießen Webpräsenzen, Online-Shops und Dienstleister wie Pilze aus dem digitalen Biden. Vermehrte Konkurrenz und leider oft auch handwerkliche Fehler beim Aufsetzen des Webshops lassen viele dieser Unternehmungen leider auch wieder eingehen. Ein Geschäft online zu bringen geht nicht über Nacht, dazu braucht es viel Zeit und einen langen Atem.

Das Virus ist zäh

Trotz aller Beschränkungen und nun auch Impfungen wird uns das Virus sicher noch eine lange Zeit begleiten. Die Verlagerung von Business und Freizeit in die virtuelle Welt wird weiter anhalten und die Geschäftswelt auch nach Covid nachhaltig verändern. Trotz aller Unwegsamkeiten und Probleme zählt dabei nur eines: gesund zu bleiben.

DWN
Finanzen
Finanzen Die EZB: Spezialist für die Vernichtung von Vermögen

Die EZB und alle anderen Zentralbanken richten seit der Finanzkrise 2008 ein Unheil nach dem anderen an, das stets mit der Vernichtung von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Ford macht Milliarden-Verluste mit E-Autos

Ford erwartet für 2023 massive Verluste im E-Auto-Geschäft. Auch in Zukunft wird die Elektro-Sparte Geld verlieren, was durch die...

DWN
Politik
Politik Nato schickt bis zu 300.000 Soldaten an Grenze zu Russland

In den kommenden Monaten will die Nato bis zu 300.000 Soldaten an der Grenze zu Russland stationieren. Doch dies ist mit hohen Kosten für...

DWN
Politik
Politik SPD-Abgeordneter schlägt 4-Prozent-Hürde für Bundestag vor

Der Streit um die Reform des Wahlrechts hält an. Nun schlägt ein SPD-Abgeordneter vor, die Hürde für den Einzug in den Bundestag von 5...

DWN
Politik
Politik EU und Deutschland beenden Streit um Verbrenner

Auch nach 2035 können in der EU neue Verbrenner zugelassen werden, wenn man sie nur mit „klimaneutralem“ E-Fuel betanken kann. Das...

DWN
Politik
Politik Der wahre Grund für den Abschwung in der Baubranche

Die Baubranche wird von einem kräftigen Abschwung erfasst. Eine der wichtigsten Ursachen – vielleicht die wichtigste – für die Krise...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Brasilien ignoriert Energiewende, sieht Zukunft im Erdöl

Brasiliens staatlicher Ölkonzern Petrobras schert sich nicht um die globale Energiewende und wäre CEO Prates zufolge auch gern der letzte...