Japans Gesundheitsministerium wird mitten im Kampf gegen das Coronavirus von einem handfesten Skandal um Party feiernde Beamte erschüttert. Gesundheitsminister Norihisa Tamura sah sich am Dienstag zu einer Entschuldigung bei der Bevölkerung gezwungen, nachdem 23 Beamte seines Hauses bei einer Feier in einem Restaurant auf Tokios Luxus-Einkaufsmeile eklatant gegen die Corona-Regeln verstoßen hatten.
Die Staatsbediensteten hätten das "Vertrauen der Menschen verraten", sagte Tamura. Zwar ist der Notstand in Tokio aufgehoben, die Regierung verlangt von Restaurants und Bars jedoch, schon um 21.00 Uhr zu schließen. Die mit der Gesundheit von Senioren beauftragten Beamten scherte das nicht, sie feierten bis Mitternacht.
Das Gesundheitsministerium steht an vorderster Front im Kampf gegen die Pandemie und ist verantwortlich für den vergleichsweise langsamen Impfprozess im Land. Von den Bürgern wird erwartet, dass sie zum Essen in Gruppen von höchstens vier Personen aus dem engsten Familien oder Kollegenkreis ausgehen.
Dass gleich 23 Beamte in einem Restaurant vergangene Woche Party machten, einige auch noch ohne Maske, sei eine "abnormal hohe Zahl und ein großes Problem", wurde Minister Tamura zitiert. Das Ministerium prüfe nun, ob Beamte seines Hauses noch andere Partys zu nächtlicher Stunde gefeiert haben.
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