Finanzen

Ethnischer Konflikt: Schwere Ausschreitungen in Moskau

Lesezeit: 1 min
14.10.2013 19:00
In Russland ist es zu schweren Ausschreitungen zwischen der Moskauer Polizei und jugendlichen Demonstranten gekommen. Die Hooligans hatten zuvor auf einem Großmarkt Migranten aus dem Kaukasus angegriffen. Auslöser der Übergriffe war der Mord an einem jungen Russen, der angeblich von Kauskasiern verübt worden sein soll.
Ethnischer Konflikt: Schwere Ausschreitungen in Moskau

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

In Moskau haben am Sonntag junge Russen einen von Kaukasiern betriebenen Großmarkt gestürmt. Anschließend lieferten sie sich Straßenschlachten mit der Polizei. 23 Personen wurden verletzt.

Die Polizei nahm zunächst 400 der Angreifer in Polizeigewahrsam. Doch einige Stunden später wurden nahezu alle wieder freigelassen. Nur zwei von ihnen befinden sich noch in Haft. Am Montag trat die Polizei wieder in Aktion. Diesmal nahm sie 1.200 Migranten fest. Bei ihnen handelt es sich hauptsächlich um Einwanderer aus dem Kaukasus und Zentralasien, berichtet RFL.

Mord an jungem Russen

Auslöser für die rechten Übergriffe soll die Ermordung des 25-jährigen Russen, Yegor Shcherbakov, gewesen sein. Shcherbakov und seine Freundin sollen auf dem Nachhause-Weg von einem „nicht-slawisch aussehenden“ Mann belästigt worden sein. Es kam zum Handgemenge und der Nicht-Russe zog ein Messer und stach auf Shcherbakov ein. Nach dem Verdächtigen wird gefahndet. Doch Videoaufzeichnungen von Überwachungs-Kameras bestätigen, dass es sich offenbar um einen Kaukasier handelt.

Der Kreml ist besorgt

In den vergangenen Jahren ist es in Russland immer wieder zu kurzweiligen ethnischen Ausschreitungen zwischen Russen und Nicht-Russen gekommen. Der Kreml ist sich der Sprengkraft des Problems bewusst. Vergangene Woche hatte Premierminister Dmitry Medwedew gesagt, dass keine „ethnischen Enklaven“ in Russland entstehen dürfen. Eine derartige Entwicklung könne nur zur Isolation von Einwanderern und Ausländerfeindlichkeit führen, berichtet RT.

Auch Präsident Putin hatte schon 2012 gesagt, dass ethnische Spannungen Russland nur schwächen würden, berichtet The Moscow News.

„Jemand, der Russland zerstören möchte, würde dies durch das Ausspielen der ethnischen Karte tun. Wir sind ein multiethnisches Land. Aber 80 Prozent sind Russen. Ich spreche zu allen Russen und Nicht-Russen. Unsere Ahnen haben dieses Land für 1000 Jahre als Vielvölkerstaat gegründet. Wenn jemand meint, dass ein ethnisch reiner Staat an seine Stelle treten soll, dann tut er das, weil er die Zerstörung des Landes anstrebt. Derartige Menschen verstehen nicht, dass dies den Abstieg Russlands zu einer drittklassigen Regionalmacht bedeuten würde.“

In Russland leben etwa 160 Ethnien. Davon gehören 67,9 Prozent dem Christentum an, 11,3 Prozent dem Islam, 0,4 Prozent dem Buddhismus, 1,2 Prozent ethnischen Religionen und 19,3 Prozent sind nicht religiös, berichtet Joshua Project.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Sichere Mobilgeräte für Ihr Business: Das Samsung Security Ecosystem

In vielen Unternehmen sind Smartphones und Tablets längst zum unverzichtbaren Arbeitsmittel geworden. Je nach Einsatzgebiet sind die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft DWN Marktreport: Rohstoffmärkte ziehen die Handbremse an
26.09.2023

Die anhaltende Dollar-Rally streut den Rohstoffbullen zunehmend Sand ins Getriebe. Auch die jüngste Zinserhöhungspause der US-Notenbank...

DWN
Politik
Politik Auf dem Weg in die Einsamkeit
26.09.2023

Wirtschafts- und Energiepolitik, Migration, Außenpolitik – die Liste der Themen wird immer länger, bei denen die Grünen mit ihren...

DWN
Politik
Politik Polen könnte Auslieferung von SS-Veteran aus Kanada beantragen
26.09.2023

Ein polnischer Minister beantragt die Auslieferung des SS-Veteranen, der im Parlament von Kanada mit stehendem Applaus für seinen Einsatz...

DWN
Politik
Politik Grüne verteidigen deutsche Zahlungen an Seenotretter in Italien
26.09.2023

Italiens hatte kritisiert, dass die Bundesregierung Nichtregierungsorganisationen finanziert, die "irreguläre Migranten" nach Italien...

DWN
Politik
Politik Deutschland blockiert Asyl-Kompromiss in der EU
26.09.2023

Die anderen EU-Staaten verlieren langsam die Geduld mit Deutschland, weil die Bundesregierung einen Kompromiss in der Asylpolitik...

DWN
Politik
Politik Bund muss deutlich weniger Schulden machen
26.09.2023

Der Bund muss sich im vierten Quartal 31 Milliarden Euro weniger am Finanzmarkt leihen, als bisher geplant. Grund sind die niedrigeren...

DWN
Immobilien
Immobilien Büro-Immobilien: „Die Mischung aus Präsenz und Mobilität macht es"
26.09.2023

Seit der Pandemie ist hybrides Arbeiten das Schlagwort in Deutschland. Vor einem Hintergrund wachsender Büroleerstände, stark steigender...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesanleihe verzeichnet höchste Rendite seit 2011
25.09.2023

Anleger haben die Hoffnung auf ein baldiges Ende der hohen Zinsen aufgegeben. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen liegt auf dem...