Politik

US-Senat will Konfrontationskurs gegen China mit neuem Gesetz verschärfen

In den USA bereitet ein Senatsausschuss ein gegen China gerichtetes, weitreichendes Gesetzespaket vor. Sollte es angenommen werden, droht eine Eskalation im Verhältnis beider Staaten. Auch auf die Bundeswehr könnten gefährliche Jahre zukommen.
13.04.2021 09:00
Aktualisiert: 13.04.2021 09:26
Lesezeit: 2 min

Um die Machtentfaltung Chinas noch stärker eindämmen zu können, bereitet ein für außenpolitische Fragen eingesetztes Komitee im US-Senat (Senate Foreign Relations Committee) ein weitreichendes Gesetzespaket vor.

Die im sogenannten „Strategic Competition Act of 2021“ enthaltenen Vorschläge sollen den Druck auf China sowohl in militärischer als auch in wirtschaftlicher und politischer Hinsicht deutlich erhöhen. Dazu zählen etwa ein anvisierter Ausbau der diplomatischen Beziehungen der USA zu Taiwan, verstärkte militärische Aktivitäten der US-Armee in den China umgebenden Regionen sowie neue Sanktionen gegen chinesische Regierungsbeamte, berichtet die South China Morning Post.

„Ich bin unglaublich stolz darauf, diesen bahnbrechenden Vorstoß beider Parteien (der Demokraten und der Republikaner – die Red.) zu verkünden, um alle strategischen, ökonomischen und diplomatischen Werkzeuge der USA für eine Indo-Pazifik-Strategie zu mobilisieren, welche es unserer Nation erlauben wird, die Herausforderungen anzugehen, die China für unsere nationale und wirtschaftliche Sicherheit darstellt“, sagte einer der beiden Initiatoren des Gesetzespakets, der demokratische Senator Bob Menendez aus New Jersey.

Auf die Bundeswehr könnten gefährliche Einsätze zukommen

Noch weit vor einer Verstärkung der seit einigen Jahren zu beobachtenden technologisch-wirtschaftlichen Abkopplung der USA von China und dem seit spätestens 2017 betriebenen politischen Druckaufbau rund um die bekannten Streitpunkte (Taiwan, Hongkong, Südchinesisches Meer, Uiguren etc.) scheint die militärische Konfrontation der Kern des Gesetzespakets zu sein.

Hier wird in offenen Worten eine massive Aufrüstung und Militarisierung der Randgebiete um China – und, was Beobachter in Deutschland und Europa interessieren dürfte – eine Beteiligung von „Alliierten und Partnern“ bei diesem Vorhaben gefordert.

Die South China Morning Post zitiert aus dem Gesetzesentwurf: „Die Vereinigten Staaten sollten darauf hinwirken, die Fähigkeiten von Alliierten und Partnern in den Indo-Pazifik zu exportieren, die kritisch wichtig sind, um eine bevorzugte militärische Balance in der Region zu erhalten – dazu gehören Langstrecken-Präzisionswaffen, Luft- und Raketenabwehrsysteme, Anti-Schiff-Raketen, landgestützte Angriffsraketen, konventionelle Überschallsysteme, Geheimdienstaktivitäten, Überwachungsaktivitäten, Aufklärungsaktivitäten und Kommando- und Kontrollsysteme.“

Zudem sollen künftig von der US-Regierung Strafmaßnehmen gegen Länder verhängt werden, die Einrichtungen des chinesischen Militärs unterhalten.

Einen weiteren Schwerpunkt des Gesetzesentwurfs bildet die konsequente Durchleuchtung aller im amerikanischen Universitäts- und Forschungssystem arbeitenden Menschen, um ausländische Spione zu enttarnen und den Transfer von Wissen, der etwa für die chinesische Armee von Nutzen sein könnte, zu unterbinden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Panorama
Panorama 2026: Was sich alles ändert
31.12.2025

m Jahr 2026 stehen für Bürgerinnen und Bürger zahlreiche Änderungen an: Der Mindestlohn steigt auf 13,90 Euro, Rentnerinnen und Rentner...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Wall Street schließt dritten Tag in Folge im Minus
31.12.2025

Die wichtigsten US-Aktienindizes beendeten den Handelstag am Dienstag bereits den dritten Tag in Folge mit Verlusten.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft KI im Bewerbungsprozess: Was Unternehmen und Kandidaten beachten sollten
30.12.2025

Künstliche Intelligenz entscheidet längst über Bewerbungen – schneller, objektiver, aber nicht immer transparent. Während manche...

DWN
Politik
Politik USA greifen Hafen in Venezuela an: CIA soll angeblichen Drogenumschlagplatz attackiert haben
30.12.2025

Eine Explosion im Hafen, ein Präsident, der offen von einem Schlag spricht, und viele offene Fragen. Donald Trump bestätigt einen...

DWN
Panorama
Panorama Tresor-Coup in Gelsenkirchen: 3.200 Schließfächer aufgebrochen, Beute von 30 Millionen Euro
30.12.2025

"Wir wollen rein", skandiert eine aufgebrachte Menge vor der Sparkassenfiliale in Gelsenkirchen. Doch die Polizei riegelt ab. Was zum...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neun von zehn Haushaltshilfen werden schwarz beschäftigt
30.12.2025

Fast vier Millionen Haushalte setzen auf Schwarzarbeit – warum viele die Anmeldung umgehen und wie viel Geld dabei wirklich fließt.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Generation Z: Warum Sinnhaftigkeit zur neuen Währung im Job wird
30.12.2025

Führungskraft? Nein danke. Für die Generation Z zählt im Beruf längst nicht mehr die steile Karriere, sondern Sinn, Freiheit und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Lebensmittelpreise 2025: Butter billiger, Schokolade teurer
30.12.2025

2025 wurden Verbraucher bei Lebensmitteln kräftig durchgeschüttelt. Butter fiel im Preis deutlich, während Schokolade, Rinderhack und...