Politik

Tausende unbegleitete Kinder in staatlicher Obhut spurlos verschwunden

Eine aktuelle Recherche führt zu gruseligen Spekulationen. Über 18.000 unbegleitete Kinder und Jugendliche, die sich in staatlicher Obhut befanden, sind in Europa spurlos verschwunden. Unklar bleibt, warum die Bundesregierung und die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nicht längst gehandelt haben.
18.04.2021 19:31
Aktualisiert: 18.04.2021 19:31
Lesezeit: 1 min
Tausende unbegleitete Kinder in staatlicher Obhut spurlos verschwunden
12.03.2018, Berlin: Bundeskanzlerin Angela Merkel (l, CDU), die designierte Bundesministerinnen für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Franziska Giffey (SPD) und der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer begrüßen sich vor der Unterzeichnung des Koalitionsvertrages. (Foto: dpa) Foto: Michael Kappeler

Einer „rbb“-Recherche zufolge sind in Europa über 18.000 Flüchtlingskinder, die sich in staatlicher Obhut befanden, spurlos verschwunden. Das „rbb“ wörtlich: „18.292 unbegleitete geflüchtete Kinder und Jugendliche sind zwischen 2018 und 2020 in Europa als verschwunden gemeldet worden, nachdem sie in staatlicher Obhut waren. Das zeigt eine exklusive Datenanalyse des Rechercheverbunds ,Lost in Europe'. Die meisten der verschwundenen Minderjährigen stammen aus Marokko, Algerien und Eritrea. In Deutschland wurden nach Angaben des Bundeskriminalamts zwischen 2018 und 2020 7.806 unbegleitete Minderjährige vermisst gemeldet. Die meisten kamen aus Afghanistan, gefolgt von Marokko und Algerien. 7.082 sind wieder aufgetaucht, doch von 724 fehlt jede Spur.“

Doch aus der staatlichen Obhut können Kinder normalerweise nicht einfach spurlos verschwinden – zumindest nicht in Deutschland.

Die für Flüchtlings-Fragen zuständige EU-Innenkommissarin Ylva Johansson lieferte eine groteske Antwort auf dieses Problem, das gruselige Spekulationen nährt. Sie meint, dass „die EU-Kommission den Mitgliedsstaaten bereits signalisiert habe, dass sie mehr gegen das Verschwinden geflüchteter Kinder unternehmen müssten, unter anderem durch bessere Datensammlungen“.

Unklar bleibt, warum die EU-Kommission die Lösung dieses Problems nicht zur Chefsache macht. Die Brüsseler Bürokraten reagieren schließlich auch in anderen Bereichen schnell, hart und entschieden.

Doch es gibt noch ein weiteres brisantes Thema, das in der Öffentlichkeit totgeschwiegen wird. „Original Play“ nennt sich ein Konzept, demzufolge wildfremde Männer gegen eine Gebühr in deutsche Kitas gehen dürfen, um mit Kindern zu „spielen“. Die Eltern werden nicht benachrichtigt. „Original Play öffnet dem Missbrauch Tür und Tor“, so Bayerns Familienministerin Schreyer. In einigen Bundesländern wurde „Original Play“ verboten, doch in anderen Bundesländern wird es immer noch praktiziert (HIER).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen MTS Money Transfer System – Sicherheit beginnt mit Eigentum.

In Zeiten wachsender Unsicherheit und wirtschaftlicher Instabilität werden glaubwürdige Werte wieder zum entscheidenden Erfolgsfaktor....

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Rheinmetall-Aktie stabil: Trotz starker Quartalszahlen und Rekordaufträgen bleiben Risiken
06.11.2025

Rheinmetall überzeugt mit starken Quartalszahlen und rekordhohen Aufträgen – doch Lieferverzögerungen und Investitionen belasten die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Harvard-Ökonomin Claudia Goldin: Nobelpreisträgerin sieht keinen echten Fachkräftemangel in Deutschland
06.11.2025

Die Nobelpreisträgerin Claudia Goldin stellt die deutsche Debatte über den Fachkräftemangel infrage. Sie sieht nicht zu wenige...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Milliardeninvestitionen in Fernost: BASF startet Betrieb am neuen Standort in China
06.11.2025

Es ist die größte Einzelinvestition in der Geschichte von BASF: In China hat der Konzern einen neuen Verbundstandort gebaut - gegen...

DWN
Panorama
Panorama Uhrmacherhandwerk: Schwarzwälder wollen Kuckucksuhr als Kulturerbe schützen
06.11.2025

Die Kuckucksuhr feiert ihren 175. Geburtstag – doch die Branche steht vor Herausforderungen. Warum Hersteller jetzt auf mehr Schutz und...

DWN
Technologie
Technologie EU warnt: Reale Emissionen von Plug-in-Hybriden 5-mal so hoch wie angegeben
06.11.2025

Plug-in-Hybride gelten als umweltfreundliche Alternative, doch ihre realen CO₂-Emissionen liegen deutlich über den offiziellen Angaben....

DWN
Finanzen
Finanzen BMW-Aktie im Aufwind: Autobauer erzielt Gewinn wie prognostiziert – was Anleger jetzt wissen müssen
05.11.2025

Die BMW-Aktie legt deutlich zu, doch hinter den glänzenden Zahlen verbirgt sich mehr als nur ein starkes Quartal. Stabilisierung in China,...

DWN
Finanzen
Finanzen Aktien Frankfurt: DAX-Kurs schließt wieder über 24.000 Punkten – Anleger in Frankfurt atmen auf
05.11.2025

Nach einem turbulenten Wochenbeginn zeigt sich der DAX-Kurs überraschend robust. Trotz globaler Unsicherheiten und schwankender US-Daten...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Industrie im Umbruch: Produktion wächst, Aufträge und Beschäftigung sinken
05.11.2025

Die Industrie in Europa zeigt ein uneinheitliches Bild. Einige Länder steigern ihre Produktion, während andernorts Aufträge und...