Technologie

EU benennt erstmals Grundregeln für künstliche Intelligenz

Die EU rückt bei der Regelung von künstlicher Intelligenz immer weiter vor. Jetzt hat die Gemeinschaft einen kleinen, aber wichtigen Schritt gemacht.
22.04.2021 15:17
Lesezeit: 1 min
EU benennt erstmals Grundregeln für künstliche Intelligenz
Margrethe Vestager, EU-Kommissarin für das digitale Zeitalter, spricht während einer Pressekonferenz (Foto: dpa). Foto: Olivier Hoslet

Die Europäische Kommission hat erstmals grundlegende Regeln für künstliche Intelligenz (KI) ins Leben gerufen. Diese Grundprinzipien seien verhältnismäßig und flexibel und orientierten sich an den besonderen Risiken, die von der KI ausgingen, erklärten Vertreter der Kommission auf einer Pressekonferenz.

Damit macht die Kommission einen weiteren Schritt nach vorne, um die Technologie zu regeln. Die Regeln, die sie jetzt veröffentlicht hat, folgen einen ganzen Reihe von Publikationen, die sie seit 2018 dazu veröffentlicht hat. Dazu gehören die “Bewertungsliste für vertrauenswürdige KI” (2020), ein Weißes Papier für die KI (2020) ,die “Richtlinien für vertrauenswürdige KI” (2019) sowie der “Koordinierten Plan für KI” (2018).

Nun müssen noch das Europäische Parlament und die Mitgliedsstaaten ihre Zustimmung geben. Für die Anwender, aber auch für die Unternehmen, die sich mit der Herstellung von KI beschäftigen, ist diese politische Entwicklung besonders wichtig, weil sich dadurch endlich der notwendige Rahmen für ihre Produkte bildet. Der gesamte Prozess erstreckt sich über Jahre, in dem viele Dokumente veröffentlicht werden. Doch gibt es immerhin immer wieder kleine Fortschritte.

Nun teilt die Kommission die Technologie in vier Kategorien ein: Dazu gehört KI mit "unakzeptablem", "hohem", "begrenztem" und "geringem" Risiko. Besonders wichtig ist das Verbot sogenannter sogenannter Social-Scoring-Systeme wie in China. Hier wird über jeden Bürger eine Datenbank geführt, die ihm bestimmte Punkte zuweist. Diese werden nach einem System verliehen, das auf der Analyse der finanziellen Bonität, auf dem Strafregister und sowie der Auswertung von Verhalten des Individuums beruht, das der chinesische Staat als besonders sozial wünschenswert betrachtet. Dabei geht es beispielsweise darum, ob der einzelne politisch korrekt handelt.

Magarethe Vestager, unter anderem EU-Kommissarin für Digitales kommentiert die neuen Regelungen folgermaßen: “Bei der künstlichen Intelligenz ist das Vertrauen ein “Must”, kein “Nice to have”. Mit diesen Grundprinzipien ist die EU weltweit Vorreiter bei der Entwicklung von neuen Normen, die garantieren, dass man der künstlichen Intelligenz vertrauen kann. Indem wir die Standards setzen, können wir einer Technologie, die ethisch vertretbar ist, den Weg bereiten, und versichern, dass die EU langfristig wettbewerbsfähig bleibt. Unsere Regeln werden zukunftstauglich und innovationsfreundlich nur dort zum Einsatz kommen, wo dies notwendig ist - und zwar dort, wo die Sicherheit fundamentale Rechte der EU-Bürger bedroht sind.”

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Nvidia-Aktie im Fokus: Googles TPU-Pläne verschärfen den KI-Wettbewerb
28.11.2025

Der Wettbewerb um die leistungsfähigsten KI-Chips gewinnt rasant an Dynamik, da große Technologiekonzerne ihre Strategien neu ausrichten...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Start-up Etalytics: KI als digitaler Dirigent für die Industrieenergie
28.11.2025

In Deutschlands Fabriken verpuffen gewaltige Mengen Energie. Mit einer eigenen KI, die das System kontrolliert, gelingen Etalytics...

DWN
Finanzen
Finanzen Bullenmarkt im Blick: Steht der globale Aufwärtstrend vor einer Wende?
28.11.2025

Die globalen Aktienmärkte erleben nach Jahren starken Wachstums wieder mehr Unsicherheit und kritischere Kursbewegungen. Doch woran lässt...

DWN
Politik
Politik Milliarden-Etat für 2026: Bundestag stemmt Rekordhaushalt
28.11.2025

Der Bundestag hat den Haushalt für 2026 verabschiedet – mit Schulden auf einem Niveau, das zuletzt nur während der Corona-Pandemie...

DWN
Politik
Politik Zu wenige Fachkräfte, zu viele Arbeitslose: Deutschlands paradoxer Arbeitsmarkt
28.11.2025

Deutschland steuert auf fast drei Millionen Arbeitslose zu, doch das eigentliche Problem liegt laut Bundesagentur-Chefin Andrea Nahles...

DWN
Finanzen
Finanzen Inflation bleibt im November bei 2,3 Prozent stabil
28.11.2025

Auch im November hat sich die Teuerungsrate in Deutschland kaum bewegt: Die Verbraucherpreise lagen wie schon im Vormonat um 2,3 Prozent...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Koalition erzielt Kompromisse bei Rente, Autos und Wohnungsbau
28.11.2025

Nach langen Verhandlungen haben CDU, CSU und SPD in zentralen Streitfragen Einigungen erzielt. Die Koalitionsspitzen verständigten sich...

DWN
Politik
Politik Zeitnot, Lücken, Belastung: Schulleitungen schlagen Alarm
28.11.2025

Deutschlands Schulleiterinnen und Schulleiter stehen nach wie vor unter hohem Druck: Laut einer Umfrage der Bildungsgewerkschaft VBE sind...