Deutschland

DWN-SPEZIAL – Insider: Rohstoffe sind erst in drei Monaten lieferbar, Lieferketten sind unterbrochen

Ein Insider aus der Baubranche teilte den Deutschen Wirtschaftsnachrichten mit, dass die Kleinbetriebe im Bausektor vor dem Aus stehen. Rohstoffe und Materialien seien erst in drei Monaten lieferbar. Die Lager seien leer und Aufträge können nicht erfüllt werden.
27.04.2021 14:30
Aktualisiert: 27.04.2021 14:30
Lesezeit: 1 min
DWN-SPEZIAL – Insider: Rohstoffe sind erst in drei Monaten lieferbar, Lieferketten sind unterbrochen
Ein Richtkranz weht am Dachstuhl eines neu gebauten Einfamilienhauses in einer Neubausiedlung in der Region Hannover. (Foto: dpa) Foto: Julian Stratenschulte

Ein Insider aus der Baubranche teilte den Deutschen Wirtschaftsnachrichten mit, dass im Baugewerbe zahlreiche Existenzen gefährdet seien. Es können bereits jetzt keine Kanalgrundrohre und kein Styropor geliefert werden. Aufpreise gibt es bei Stahl und Dämmstoffen, wobei auch Dämmstoffe kaum noch geliefert werden können, weil die Lager leer sind. Ausschlaggebend sei auch der Umstand, dass die Arbeiter in den Werken in Kurzarbeit geschickt wurden. „All diese Rohstoffe sind erst in drei Monaten wieder lieferbar. Die Lieferketten wurden unterbrochen. Für alles das, was noch geliefert werden kann, sind die Kosten um durchschnittlich 40 Prozent gestiegen“, so der Insider.

Obwohl es immer noch viele Bauaufträge gibt, können diese nicht erfüllt werden. „Viele Baufirmen werden aufgrund des Lockdowns kaputtgehen. Es wird vor allem die Kleinen treffen“, meint der Insider. Es sei ein Teufelskreis, weil wiederum das Baupersonal in Kurzarbeit geschickt werden muss, weil das Material fehlt.

Der Insider kritisiert, dass die blamable Lage der Baubranche und anderer Branchen von der Öffentlichkeit nicht wirklich thematisiert wird: „Ich habe keine Erklärung dafür, warum so getan wird, als ob sich das wirtschaftliche Umfeld wieder problemlos erholen wird.“

Mehr zum Thema: Holzpreis-Explosion führt Zulieferer zunehmend „in prekäre Lage“

Auch die Handwerkskammer Magdeburg hatte sich zuvor über die Probleme bei den Rohstofflieferungen beschwert. Lieferengpässe und Preissteigerungen für Materialien und Rohstoffe würden die Firmen zusätzlich belasten. „BRF Nachrichten“ bestätigt: „,So etwas haben wir noch nie erlebt‘ – die Umschreibungen der Preisentwicklungen auf dem Holzmarkt sind deutlich. Beim Holzhandel Lance in Eupen muss man es wissen, denn dort dreht sich alles um den Rohstoff Holz. ,Der Preis von Konstruktionsvollholz – KVH, das ist das Holz, was für Ständerwerke gebraucht wird – hat sich fast verdoppelt innerhalb von einem Jahr. Man muss komplett neue Angebote schreiben und früh genug planen und bestellen', erklärt Frederic Jerusalem, der Geschäftsführer von Lance.“

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

avtor1
Cüneyt Yilmaz

                                                                                ***

Cüneyt Yilmaz ist Absolvent der oberfränkischen Universität Bayreuth. Er lebt und arbeitet in Berlin.

DWN
Panorama
Panorama Elf Tote in Schweden: Was ist passiert?
05.02.2025

Nach einer Schießerei an einer Erwachsenenbildungseinrichtung in Schweden bleiben viele Fragen offen. Mindestens elf Menschen starben,...

DWN
Politik
Politik Grönland wählt am 11. März - und verbietet ausländische Spenden an Politik
05.02.2025

Aus Angst vor Wahlmanipulation und angesichts geopolitischer Begehrlichkeiten greift Grönland durch: Ausländische und anonyme Spenden an...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft US-Strafzölle: Wie die deutsche Wirtschaftsleistung massiv bedroht wird
05.02.2025

US-Strafzölle auf Importe aus Kanada, Mexiko und China könnten gravierende Folgen für die deutsche Wirtschaft haben. Experten des...

DWN
Panorama
Panorama Russischer Geheimdienst hinter Auto-Sabotagen vermutet
05.02.2025

Eine Serie von Sabotageakten gegen Autos sorgt für Unruhe in Deutschland. Die Polizei vermutet dahinter einen russischen Geheimdienst, der...

DWN
Technologie
Technologie Shein und Temu im Visier der EU-Kommission
05.02.2025

Die EU-Kommission will gegen den massenhaften Import billiger Produkte von Plattformen wie Shein und Temu vorgehen. Im Fokus stehen...

DWN
Politik
Politik Mehrheit bei Migrationsvotum durch AfD: Für mehr als die Hälfte der Deutschen kein Problem
05.02.2025

Bei den Demonstrationen gegen Merz und die AfD war viel Empörung zu spüren. Doch diese Proteste spiegeln nur die Meinung einer – wenn...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Rüstungskonzern KNDS übernimmt Alstom-Werk in Görlitz und sichert Arbeitsplätze
05.02.2025

Der Rüstungskonzern KNDS übernimmt das Alstom-Werk in Görlitz. In einer feierlichen Zeremonie unterzeichneten die Unternehmen eine...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Investments 2025: „Gold ist der beste Maßstab für den Wert von Bitcoin, den wir haben“
05.02.2025

Bitcoin-ETFs, politische Entscheidungen und die Goldkorrelation bestimmen die Spielregeln für Bitcoin 2025. Was das für Anleger bedeutet,...