Chinas Goldnachfrage wird im laufenden Jahr ein Wachstum verzeichnen. Die Nachfrage wird sogar wieder auf das Niveau vor Corona zurückkehren, wenn es keine dramatischen Veränderungen in der globalen wirtschaftlichen und geopolitischen Situation gibt. Dies sagte am Donnerstag Wang Lixin, Geschäftsführer des "World Gold Council" für China.
"Für China hatten wir ein besseres Wachstum im ersten Quartal, sogar im Vergleich zu 2019", zitiert ihn Reuters. "Wenn die Dinge stabil bleiben, sind wir sicher, dass China in einem solchen positiven Wachstum bleiben kann." Wang Lixin zufolge werden dabei die Segmente Schmuck und Investitionen die chinesische Goldnachfrage antreiben.
"Die chinesischen Verbraucher sind heute zuversichtlicher als noch vor zwei Jahren, vor der Pandemie. Damals herrschte Unsicherheit im Hinblick auf die Auswirkungen des Handelskriegs." Dies hat Auswirkungen auf den globalen Goldmarkt insgesamt. Denn China ist der größte Goldkonsument der Welt vor seinem Nachbarland Indien.
Die Goldnachfrage der chinesischen Verbraucher lag im ersten Quartal des laufenden Jahres höher als im letzten Quartal 2020 und stieg laut Daten des World Gold Council auf 286,4 Tonnen. Dies ist ein starker Kontrast zum Trend der globalen Goldnachfrage, die im ersten Quartal auf ein 13-Jahres-Tief sank.
"Die boomende Schmucknachfrage wurde von drei Haupttreibern gestützt: Bessere wirtschaftliche Bedingungen, niedrigere Goldpreise und feiertagsbedingte Verkaufswelle. Mit 191,1 Tonnen markierte die Schmucknachfrage im ersten Quartal den höchsten Stand seit 2015", sagte Wang. Schmuck macht mehr als die Hälfte der chinesischen Goldnachfrage aus.
Chinas Goldverbrauch und seine Goldimporte waren im Jahr 2020 wegen der Corona-Krise eingebrochen. Doch die Nachfrage erholte sich vor dem Hintergrund des wirtschaftlichen Aufschwung seit der zweiten Jahreshälfte 2020. Chinas Netto-Goldimporte über Hongkong stiegen im März auf den höchsten Stand seit Dezember 2019, nachdem die Notenbank erhöhte Importquoten ausgegeben hatte.
China hat den Geschäftsbanken die Erlaubnis erteilt, große Mengen Gold ins Land zu importieren, um die Preise nach Monaten des Rückgangs zu stützen, zitiert Bloomberg mit der Angelegenheit vertraute Quellen. Der Goldpreis war im August letzten Jahres auf ein neues Rekordhoch in Höhe von 2.072,50 Dollar angestiegen. Aktuell kostet das Edelmetall wieder rund 15 Prozent weniger.