Finanzen

DWN-Börsenausblick Mai: Anleger vor ruhigem Monat mit wichtigen Auto-Bilanzen

Neue Rekorde wie im April dürften jetzt nicht mehr möglich sein. Doch präsentieren mit VW und BMW zwei wichtige Autowerte ihre Zahlen.
01.05.2021 10:57
Aktualisiert: 01.05.2021 10:57
Lesezeit: 3 min
DWN-Börsenausblick Mai: Anleger vor ruhigem Monat mit wichtigen Auto-Bilanzen
Eine Reihe von Schwergewichten präsentiert im Mai seine Zahlen. (Foto: dpa)

Die weiterhin lockere Geldpolitik der US-Notenbank, eine gedämpfte Stimmung in Deutschland und zahlreiche Präsentationen von Erstquartalszahlen von VW, BMW und anderer gewichtiger Dax-Konzerne: Das sind die wichtigsten Ereignisse, auf die die Anleger im kommenden Monat Mai gespannt sind.

Allerdings ist fraglich, ob es riesige Zuwächse geben wird: Denn die Zeit dafür scheint vorbei zu sein, wenn man sich die gerade abgelaufenen vier Wochen im April in Erinnerung ruft. So hat das deutsche Leitbarometer gerade einmal eine Steigerung von zwei Prozent auf Niveaus zwischen 15.100 und 15.200 Zähler erreicht. Allerdings hat der Index hier schon einiges geschafft: Denn am 19. April erklomm der Dax eine neue Höchstmarke von 15.501,84 Punkten.

Die Anleger lassen sich schon seit geraumer Zeit kaum von der Pandemie beeindrucken – insofern kommt dieser neue Rekord nicht überraschend. Neue Lockdowns, teilweise unübersichtliche Maßnahmen durch Bund und Länder sowie die bedrückte Stimmung in großen Teilen der Wirtschaft haben die Börsianer nie davon abgehalten, sich weiter an den Märkten zu engagieren.

Da fiel es auch nur wenig ins Gewicht, dass das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal im Vergleich zum Vorquartal um 1,7 Prozent wieder geschrumpft ist. Damit ist die deutsche Wirtschaft wieder ins schwierige Fahrwasser geraten, nachdem es im Schlussquartal 2020 noch ein leichtes Wachstum von 0,5 Prozent und im dritten Quartal sogar ein sattes Plus von 8,7 Prozent gegeben hatte.

Wichtig war insbesondere die Entscheidung der Fed in der letzten April-Woche, an der bisher sehr lockeren Geldpolitik festzuhalten. Die Fed hat den Leitzins bei 0 bis 0,25 Prozent belassen. „Die Erholung bleibt uneinheitlich und unvollständig“, sagte Notenbankchef Jerome Powell. „Die Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt haben sich weiter verbessert“, fügte er hinzu.

Darüber hinaus warten die Anleger auf zahlreiche Präsentationen von Erstquartalszahlen von bedeutenden Unternehmen – insbesondere aus der Automobilbranche. So wird General Motors am 5. Mai den Börsianern Einblicke in die Bilanz gewähren. Die Schätzungen liegen bei 1,0532 Dollar je Aktie. Der US-Autobauer hatte Ende April von sich reden gemacht, als er angekündigte, gemeinsam mit dem koreanischen Technologieunternehmen LG Energy Solution eine neue Batterie-Fabrik zu bauen. Kostenpunkt: 2,3 Milliarden Dollar.

Die beiden deutschen Dax-Konzerne VW und BMW folgen dann am 6. und 7. Mai mit ihren Ergebnissen. Die Analysten rechnen beim Wolfsburger Konzern mit einem Plus von 7,0167 Euro je Anteilsschein. Wichtig ist, dass das Unternehmen weiterhin seine Software-Tochter Cariad mit Milliarden-Investitionen ausbauen will. „In Cariad investieren wir 2,5 Milliarden Euro pro Jahr“, hat der Vorstandsvorsitzende Herbert Diess dem „Handelsblatt“ erklärt. Das Tochterunternehmen entwickelt unterschiedliche Programme – beispielsweise Fahrassistenzsysteme.

Bei BWM gehen die Fachleute davon aus, dass der Gewinn je Aktie bei 3,05 Dollar gelegen hat. Einen wichtigen Teil der Bilanz hat das Unternehmen bereits am 19. April veröffentlicht. So hat die AG im ersten Quartal 2021 ihren Absatz in allen großen Weltregionen, vor allem in China, und bei allen Marken gesteigert. „Daneben haben positive Mix- und Preis-Effekte sowie eine ebenfalls hohe Nachfrage nach Gebrauchtwagen dazu beigetragen, dass die wesentlichen Ergebniskennzahlen der BMW AG in diesem aktuell positiven Umfeld über den Markterwartungen liegen“, hieß es.

Mit Continental gewährt am 6. Mai ein weiterer Autowert Einblicke in die Bilanz. Die Experten gehen davon aus, dass die Aktionäre 1,6489 Euro je Aktie erhalten. Darüber hinaus stellt Schaeffler am 12. Mai seine Ergebnisse vor. Die Schätzungen liegen bei 0,38 Euro je Papier.

Zahlengewitter der deutschen Dax-Konzerne donnert nieder

Ebenso am 6. Mai tritt Linde - ein Schwergewicht - in die Öffentlichkeit: Die Analysten erwarten einen Gewinn je Aktie von 2,2567 Dollar. Dann erscheint am 7. Mai Siemens: Die Analysten rechnen mit einem Gewinn je Aktie von 0,8889 Euro. Ebenso stellt sich E.ON am 11. Mai der Öffentlichkeit. Hier wird es wohl ein Plus von 0,27 Euro je Anteilsschein geben. Darüber hinaus warten am 12. Mai die Börsianer auf die Allianz, die wahrscheinlich einen Gewinn von 4,7085 Euro erwirtschaftet hat. Bayer und RWE veröffentlichen am selben Tag ihre Zahlen. Die Analysten rechnen mit einem Plus von 2,3464 Euro beziehungsweise von 0,52 Euro.

Schließlich zeigen die beiden US-Riesen Cisco und Hewlett Packard (HP) ihre Bilanzen – und zwar am 19. beziehungsweise am 25. Mai. HP legt seine Zahlen für das zweite Quartal vor, während Cisco die Ergebnisse für die dritte Periode präsentiert. Die Schätzungen liegen bei 0,7567 und 0,2947 Dollar.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik G20 in Afrika: Geschlossenheit trotz US-Abwesenheit – Signal für Frieden und Entwicklung
24.11.2025

Beim ersten G20-Gipfel auf afrikanischem Boden bleibt der Platz der USA demonstrativ leer – doch die übrigen Mitglieder setzen ein...

DWN
Panorama
Panorama Abnehmwirkstoff ohne Alzheimer-Erfolg: Novo-Nordisk-Studie enttäuscht Anleger
24.11.2025

Der Pharmakonzern Novo Nordisk hat mit seinem Abnehmmittel Semaglutid in einer Alzheimer-Studie einen Rückschlag erlitten. Die...

DWN
Finanzen
Finanzen Marktrisiko: Weshalb Topinvestoren jetzt Alarm schlagen
24.11.2025

Die jüngsten Kursstürze an den Märkten zeigen, wie angespannt die Lage geworden ist. Während Anleger nervös auf jede Bewegung...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Konjunkturtrübung: Ifo-Index sinkt überraschend – Hoffnungen auf Erholung schwinden
24.11.2025

Die Stimmung in den deutschen Chefetagen hat sich unerwartet eingetrübt: Im November fiel das Ifo-Geschäftsklima auf 88,1 Punkte und...

DWN
Finanzen
Finanzen Bayer-Aktien auf Jahreshoch: Pharma-Erfolg mit dem Gerinnungshemmer Asundexian
24.11.2025

Nach Jahren des Abstiegs erlebt die Bayer-Aktie einen überraschenden Kursschub. Ein neuer Studienerfolg weckt Hoffnung auf...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bürokratieabbau: Normenkontrollrat kritisiert Bund-Länder-Pläne als zu schwach
24.11.2025

Der Nationale Normenkontrollrat (NKR) hält die aktuellen Vorschläge von Bund und Ländern zum Bürokratieabbau für unzureichend. In...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Infrastruktur in der Finanzlücke: Pkw-Maut als mögliche Lösung?
24.11.2025

Eine aktuelle Studie der Denkfabriken Agora Verkehrswende und Dezernat Zukunft zeigt, dass Deutschland bis 2030 rund 390 Milliarden Euro...

DWN
Panorama
Panorama Kita unter Druck: Experten fordern besseren Gesundheitsschutz für Erzieher
24.11.2025

Das Kita-System in Deutschland steht vor großen Herausforderungen: Hohe Ausfallraten und Personalmangel belasten Erzieherinnen und...