Das momentan starke Geldmengen-Wachstum im Euro-Raum führt nach Worten von Bundesbank-Präsident Jens Weidmann voraussichtlich nicht zu einem anhaltenden Inflationsschub. Die Entwicklung werde von Privatpersonen und Unternehmen angetrieben, die während der Pandemie vorsorglich Kredite aufnehmen und verstärkt Geld halten, sagte Weidmann in einem am Freitag veröffentlichten Interview der "Berliner Zeitung". Ein weiterer wichtiger Faktor seien die geldpolitischen Schritte der Europäischen Zentralbank (EZB). "Vor diesem Hintergrund wird aktuell diskutiert, ob das starke Geldmengenwachstum zu einer anhaltend deutlich erhöhten Inflation beiträgt. Das sehe ich derzeit nicht", sagte er.
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Im März hatte sich die Geldmenge M3 im Euro-Raum um 10,1 Prozent ausgeweitet nach 12,2 Prozent im Februar. Zu der Messgröße gehören unter anderem Bargeld, Einlagen auf Girokonten und Geldmarktpapiere. Volkswirte verfolgen M3 genau, denn die Kennziffer gilt auf mittlere bis lange Sicht als Barometer für die Inflationsentwicklung.
Weidmann wies zudem darauf hin, dass Zentralbanken grundsätzlich in der Lage seien, mit einer strafferen Geldpolitik und mit letztendlich höheren Zinsen bei zu kräftigen Inflationsraten gegenzusteuern. "Aus meiner Sicht ist das dann eine Frage des Willens: Sind die Zentralbanken auch bereit, ihre Maßnahmen rechtzeitig zurückzudrehen, wenn es die Preisstabilität erfordert?"